Zeugnisse in einer Kirche der Christlichen Wissenschaft zu geben ist manchmal nicht ganz einfach. So habe ich zum Beispiel von Leuten gehört, die einem Kirchenmitglied sagten, seine Zeugnisse seien zu persönlich. Im Bemühen, seine Zeugnisse etwas „unpersönlicher“ zu machen, beschloss dieser Mann beim nächsten Mal, nicht „meine Frau“ zu sagen. Also begann er sein Zeugnis so: „Letzte Woche wurde ich nachts wach, weil es mir nicht gut ging. Und so wandte ich mich an die Frau, die neben mir im Bett lag …“!
Wir müssen auf Gott lauschen, ob wir ein Zeugnis geben sollen und was wir dann sagen. Das schließt auch ermutigendes Hinhören ein, wenn andere ihr Zeugnis geben. Gute Zeugnisse erwachsen aus diesem gemeinsamen Lauschen.
In einer Zeugnisversammlung haben alle die Gelegenheit, von den ganz eigenen Erfahrungen mit Gottes Gnade und heilender Macht in ihrem Leben und von frischen Einsichten zu berichten und ihre Freude und Dankbarkeit zu bekunden. Dieser gemeinsame Austausch kann dem Zuhörer Heilung bringen. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy schreibt eine Zeugnisgeberin, dass sie auf einer Versammlung ein Zeugnis über eine Frau gehört hatte, deren Ehe gerettet worden war. Und dieser Bericht brachte ihrem eigenen „unglücklichen Heim“ Frieden (siehe S. 637).
Hier sind einige Tipps für gute Zeugnisse:
Sprechen Sie schlicht. Wenn Sie sich vorstellen, dass Ihr Nachbar in der Versammlung sitzt, sprechen Sie naturgemäß in einer leicht verständlichen Art. Eine Freundin hatte einmal eine andere Freundin zur Zeugnisversammlung mitgenommen. Da berichtete ein Zeugnisgeber über die Heilung von einer „Annahme einer Erkältung“ (siehe WuG, S. 392). Daraufhin erklärte die Freundin später, dass sie im Gegensatz zum Sprecher eine echte Erkältung erlebt hätte. Es würde also helfen, Christian Science Jargon zu vermeiden oder einen Begriff wie Annahme zumindest zu erklären, damit jeder sich angesprochen fühlt.
Fassen Sie sich kurz. Eine lange, komplexe Erfahrung kurz zu fassen und so mehr Leuten die Gelegenheit für ein Zeugnis zu geben, ist mitunter schwierig. Ich habe einmal ein Zeugnis darüber gegeben, wie ich in Sportkleidung über einen reichlich zwei Meter hohen Drahtzaun klettern wollte und hängen geblieben war. Ich trug nur leichte Kleidung, es war gegen Ende eines kalten kanadischen Winters und niemand war in der Nähe. So hing ich kopfüber, baumelte da in meiner Trainingshose. Nach 15 Minuten im Gebet konnte ich mich schließlich selbst wieder befreien. Ich wollte von jedem Detail berichten, hätte allerdings die Geschichte auch gut in einem Viertel der Zeit erzählen können.
Seien Sie aufrichtig. Lassen Sie Ihr Herz sprechen. Es kann helfen, Ihrer Aufrichtigkeit laut und klar Ausdruck zu verleihen, wenn Sie vorher Ihre Gedanken ordnen und überlegen, was Sie sagen möchten. Denken Sie daran: Die Liebe zu Gott und zum Menschen, die Sie empfinden, trägt zur heilenden Atmosphäre des Gottesdienstes bei.
Gute Zeugnisse führen zu guten Zeugnisversammlungen – Versammlungen, die die Menschen anziehen und die heilen!
