Frühlingsblumen. Neues Leben. Auferstehung. All das verbinden wir mit Ostern. Vielleicht erinnern Sie sich, wie ich aus der Schulzeit, an Goethes berühmtes Ostergedicht aus dem „Faust“, das so beginnt: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche / durch des Frühlings holden belebenden Blick, / im Tale grünet Hoffnungsglück …“ Worte, die mit überschwänglicher Lebensfreude – Osterfreude – förmlich aus der Seite zu springen scheinen.
Natürlich spricht Ostern von einer viel größeren Freiheit als der Befreiung der Natur aus den Banden des Winters. Es geht vielmehr um die Befreiung aus den Begrenzungen der Materie und materieller Gesinnung, die uns gefangen zu halten versuchen. Christen in aller Welt, die zu dieser Zeit des Jahres die Auferstehung Christi Jesu feiern, feiern damit eigentlich die Machtlosigkeit von Tod und Übel und den Sieg des Lebens. Denn wie Jesus lehrte und demonstrierte, ist Leben geistig und ewig.
Diese Tatsache war für Jesu Jünger nicht leicht zu fassen und mag für manchen auch heute noch eine Herausforderung darstellen. Aber jede Abkehr von der Vorstellung, wir seien verletzliche Sterbliche, und jede Hinwendung zu Gott, der das Leben selbst ist, bringt uns der vollen Erkenntnis des ewigen Lebens näher.
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