Wenn wir in Not sind, können wir uns an Gott wenden und Seine Hilfe erbitten, von jedwedem Problem erlöst zu werden. Doch erwarten wir dann wirklich, dass das passiert? Oder bezweifeln wir, verlässliche Resultate zu erzielen, wenn wir beten? Glauben wir, dass unsere Gebete ignoriert werden, weil sie Fehler enthalten oder weil wir der Hilfe nicht würdig sind? Hat Gottes Güte Lücken?
Die positiven Auswirkungen von Gebet stehen außer Frage, wenn wir Gott wirklich verstehen. Die Christliche Wissenschaft, die sich auf die Lehren Christi Jesu gründet, erklärt das Wesen Gottes und unsere Beziehung zu Ihm als Sein geistiges Bild und Gleichnis. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, fand ihren Weg „zu absoluten Schlüssen durch göttliche Offenbarung, Vernunft und Demonstration“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 109).
Absolute Schlüsse. Das bedeutet Sicherheit. Wir können alle wissen, dass nichts Gottes unerschütterliche Regierung unterbrechen oder aus der Bahn werfen könnte, da Er all-gut, allgegenwärtig, allmächtig und all-intelligent ist. Und da der Mensch in Gottes Ebenbild geistig und vollständig erschaffen wurde, ist er nicht in der Lage, Schaden zu erleiden oder anzurichten.
Diese Überlegung kommt mir immer wieder in den Sinn. Ich denke jeden Tag daran, dass Gott den Menschen vollkommen regiert; häufig, wenn ich autofahre. Und so habe ich mir Notizblock und Stift ins Auto gelegt, damit ich mir an der roten Ampel schnell ein Wort oder einen Gedanken notieren kann. Einmal wurde meine Liste über einen Zeitraum von mehreren Wochen recht lang.
Ich begriff, dass ich, wenn ich das vollkommene Reich Gottes, des Geistes, als die Wahrheit der Schöpfung als wirklich annehmen konnte, den Glauben an den materiellen Ursprung der Existenz ebenso klar als unwirklich verstehen konnte. So muss ich nie Vermutungen anstellen. Ich kann mich auf Gott und Seine vollkommene Schöpfung verlassen, die auf ewig intakt ist und Seinem göttlichen Gesetz untersteht. Damit erhalten wir unbegrenzte Freiheit und die Fähigkeit, Irrtum jeder Art zu überwinden.
Als ich in dieser Weise weiter nachdachte, erkannte ich, inwieweit die göttliche Regierung des Menschen bedeutet, dass nichts, was Gott entgegensteht, den Menschen in irgendeiner Weise beeinträchtigen könnte. Es gibt keine Unfälle, keine Zufälle, keine verpassten Gelegenheiten, kein Opferdasein, keine Hilflosigkeit. Es gibt in Gottes vollständigem Universum geistiger Ideen schlicht und einfach nichts Ungeplantes.
Ich wusste, dass ich in Gedanken darauf bestehen musste. Entweder ich weiß mit Überzeugung, dass Gott alles, die einzige Macht und das einzige Leben des Menschen ist, oder ich weiß es nicht. Gott sprach und es − die Schöpfung − geschah! Und es war sehr gut (siehe Psalm 33:9 und 1. Mose 1:31). Daran lässt sich nicht rütteln. Gottes Schöpfung ist vollständig und bereits präsent. Wir müssen im Himmelreich nicht auf Vollkommenheit warten − sie umgibt uns bereits.
Diese Erkenntnis machte enormen Eindruck auf mich. Ich fing an, sorgfältiger über jeden Gedanken zu wachen, und war überrascht, wie häufig mein Denken Zweifel und Befürchtungen zuließ, die auf dem materiellen Sinn beruhten.
Ich forderte mich selbst heraus, Gott in allem zu vertrauen, und scheinbar alltägliche Dinge erschienen in einem neuen Licht. Diese Praxis hat sich bei der Planung von Veranstaltungen, der Entscheidungsfindung und der Abstimmung aller Bereiche meines Lebens als unverzichtbar erwiesen. Ich erkannte, dass kein Raum für Zweifel bleibt, wenn ich auf Gottes vollkommene Regierung vertraue.
Ich forderte mich selbst heraus, Gott in allem zu vertrauen, und scheinbar alltägliche Dinge erschienen in einem neuen Licht.
Und welche praktischen Auswirkungen hat das für mich gezeigt? Eine meiner erwachsenen Töchter war unlängst sehr verzweifelt, denn sie hatte schlimme Stichwunden an der Hand erlitten. Sie hatte darüber gebetet, doch die Situation war so ernst geworden, dass sie große Angst bekam. Sie bat mich, für sie zu beten.
Ich äußerte folgenden Gedanken aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Vorstellung verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinen, um die Vorstellung von Zufall in die richtige Auffassung von Gottes unfehlbarer Führung umzuwandeln und dadurch Harmonie hervorzubringen.“ Und das Zitat geht weiter: „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, weil es in der Vollkommenheit keinen Raum für Unvollkommenheit gibt“ (S. 424).
Dieser Gedanke brachte auch mir Trost. Obwohl ich ihr nichts davon sagte, musste ich erst meine eigene Furcht überwinden. Die Symptome, die sie beschrieb, stimmten mit denen überein, die ein Freund vor Jahren erlitten hatte. Als die Ärzte ihn sahen, sagten sie, dass es zu spät sei, um den Arm zu retten, und hatten ihn amputiert. Ich befürchtete dasselbe Ergebnis für meine Tochter.
Ich wusste, dass ich als erstes für mich selbst das völlig geistige Wesen des Menschen als das vollkommene Ebenbild Gottes bekräftigen musste. Die Bibel erklärt, dass Gott Geist ist und dass alles, was Geist erschafft, ebenfalls geistig ist. Es war absolut vonnöten, eine Realität zu leugnen, die Gottes geistiger Schöpfung entgegenstand. Ich etablierte diese Wahrheit in meinem Denken mit großer Überzeugung und dem Beweis der vielen Heilungen, die ich miterlebt hatte.
Dann bekräftigte ich, dass es unmöglich für den Menschen ist, jemals von seinem Schöpfer getrennt zu sein. Eine Widerspiegelung bzw. ein Ebenbild kann allein nicht bestehen, sondern muss stets sein Original wiedergeben. In gleicher Weise erhalten wir alles Sein von Gott.
Diese Bestätigung, dass Gott Geist und der Mensch das genaue Ebenbild des Geistes ist, gestattete mir, die Unwirklichkeit der von den materiellen Sinnen vorgegaukelten Situation klar zu erkennen. Ich hielt an der wahren Sichtweise des Menschen als geistig und vollkommen fest, beständig unter Gottes Regierung und Schutz.
Innerhalb von ein bis zwei Tagen verschwanden die alarmierenden Symptome. Die Stichwunden und die damit verbundene Unbeweglichkeit der Finger verheilten, bis meine Tochter alles wieder normal bewegen konnte. Wir waren sehr glücklich über den Beweis von Gottes Gegenwart und Macht sowie von der Untrennbarkeit des Menschen von seinem Schöpfer.
Ich bin dankbar für jede Prüfung und Gelegenheit, Gott und Seine vollkommene Regierung als völlig gut zu erfahren und zu demonstrieren. Diese Lektionen haben mir geholfen zu verstehen, dass niemand zufälligen oder schädlichen Ereignissen ausgeliefert ist. Dieser Gedanke hilft mir außerdem, wenn ich für die Welt bete. Ich bin weniger in Versuchung, über die Zukunft zu spekulieren oder mich deswegen zu sorgen. Wenn ich das Denken auf die absoluten Fakten von Gottes göttlichem Gesetz gerichtet halte und keinerlei Unsicherheit zulasse, erhalte ich eine ruhige Gewissheit, die heilt. Gottes vollkommene Regierung des Menschen ist stets wirksam, aktiv und verfügbar.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. November 2017 im Internet.