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Original im Internet

Wie lange dauert es, bis wir unsere Meinung ändern?

Aus der Januar 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. November 2017 im Internet.


Wenn Sie überzeugt wären, dass die Sonne sich um die Erde dreht, wie es ja den Anschein hat, und dann in ein paar renommierten Büchern über Astronomie läsen, dass das Gegenteil der Fall ist, wie lange würde es dauern, bevor Sie akzeptieren, dass sich die Erde in Wirklichkeit um die Sonne dreht?

Würden Sie sagen: „Aufgrund dieser neuen Tatsache werde ich es in ein paar Tagen oder einer Woche als wahr betrachten.“? Wäre es Ihnen wichtig, wie lange Sie sich geirrt hatten? Wenn es Jahre gewesen wären, würde es nun Jahre dauern, bevor Sie das als wahr annehmen, was wahr ist?

Sicherlich nicht. Wenn ein Irrtum im Denken durch die Wahrheit ersetzt wird, zeigt sie sich augenblicklich; es muss nicht erst Zeit vergehen. Sie sind sofort frei von den Auswirkungen oder Beschränkungen dieser Fehleinschätzung.

Es ist natürlich, neue Entdeckungen, erkannte Tatsachen und frische Inspiration anzunehmen und die ausgedienten oder verkehrten Denkmuster loszulassen. Die ganze menschliche Geschichte hindurch haben solche Augenblicke des Umdenkens enorme Fortschritte bewirkt. Als akzeptiert wurde, dass die Erde rund und nicht flach ist, verfielen die falschen, selbstauferlegten Beschränkungen, was das Reisen anging. Das mentale Konzept vom Recht des Menschen auf Freiheit hat große politische Fortschritte ermöglicht. Eine Idee dämmert im Denken auf und führt dann zu Fortschritt für die Menschheit.

Und das ist besonders wahr, wenn es darum geht, Gedanken geistiger Wahrheit anzunehmen; das ist jeden Tag möglich. Offenheit für die heilenden Botschaften, die Gott, das göttliche Gemüt, uns ständig übermittelt, und deren Umsetzen in die Tat, ist unverzichtbar für unseren menschlichen Fortschritt, für unser Glück sowie für Heilung. Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Freudigkeit, die falschen Orientierungspunkte zu verlassen, und die Freude sie verschwinden zu sehen – diese Einstellung hilft die endgültige Harmonie herbeizuführen“ (S. 324).

Bei bestimmten Dingen ist es natürlich einfach, unsere Meinung zu ändern. Manche Leute denken vielleicht, dass die Hauptstadt der Schweiz Zürich ist und nicht Bern. In einem solchen Fall muss man sich nicht ärgern, dass man sich geirrt hat, und es wäre unsinnig, die Wahrheit nur widerstrebend anzunehmen. Vermutlich sind wir dankbar, nun die Wahrheit zu wissen.

Doch wenn es um geistige Wahrheit geht, fällt es uns manchmal schwer, etwas Neues anzunehmen, zum Beispiel, wenn Stolz, Furcht oder Gewohnheit uns daran hindert, Gottes Führung zu folgen und die Dinge aus Seiner Sicht zu sehen − mit anderen Worten, geistige Tatsachen zu akzeptieren. Es mag beispielsweise schwer erscheinen zuzugeben, dass eine langjährige Charaktereigenschaft oder Schwierigkeit nicht die Wahrheit über uns als Gotteskind ist. Vielleicht lehnen sich Egoismus oder Eigenwille gegen die Aufforderung auf, Kollegen, Familienmitglieder oder Politiker als Ebenbilder Gottes anzuerkennen.

Möglicherweise wissen wir im tiefsten Innern, dass wir Unrecht haben, und doch halten wir stur an unseren Meinungen oder Überzeugungen fest. Dann kann jeder von uns sicher sein, dass ein geistiger Standpunkt jetzt sofort möglich ist und dass wir die Trägheit irrigen Denkens mit der Erwartung einer Segnung überwinden können. Unser Denken muss nicht von Emotionalität, schlechten Erinnerungen oder irrigen Einflüssen gesteuert sein. Es steht uns jederzeit frei, ohne Verzug neue Ansichten der Realität anzunehmen, wenn wir unser Denken dafür öffnen.

Jeder von uns kann sicher sein, dass ein Umdenken zu einem geistigen Standpunkt jetzt sofort möglich ist.

Christus Jesus begegnete einst einem Mann, der 38 Jahre lang Invalide war. Der Mann war sicher, nur geheilt werden zu können, wenn er zu einem bestimmten Zeitpunkt in ein Wasserbecken stieg. Man könnte sagen, dass er in dieser Überzeugung gefangen war. Jesus heilte ihn, und zwar nicht, indem er ihm ins Wasserbecken half, sondern indem er diesen Mann bewusst als ein von Gott geschaffenes geistiges Wesen erkannte, vollständig und aufrecht, und damit die irrige Vorstellung zerstörte, ein defekter Mensch zu sein.

Das Denken des Mannes war empfänglich für diese mächtige geistige Realität, die Jesus uneingeschränkt bejahte, und sein Körper erhielt augenblicklich Kraft, Stehvermögen und Gesundheit. Er dachte nicht: „Ich war sehr lange krank, also wird es eine Weile dauern, bis es mir wieder gut geht.“ Als Jesus sagte: „Steh auf, nimm deine Matte und geh weg!“ (Johannes 5:8), akzeptierte der Mann diese herrliche Wahrheit über seine Freiheit von Krankheit und Unvermögen, und seinem sofortigen Ausdruck dieser Freiheit stand nichts im Wege.

Das ist das Vorbild der Erneuerung und die Grundlage des Heilens in der Christlichen Wissenschaft. Selbst wenn nicht alle unsere Heilungen so schnell sichtbar werden wie die des Meisters: wenn wir für die geistige Wahrheit empfänglich sind, können wir sicher sein, dass wir in dem Moment, wo unser Denken sich ändert – in dem Augenblick, wo ein Funke der Wahrheit überspringt –, die enorme, allgegenwärtige heilende Macht Gottes nutzen können.

Vor Jahren war ich bei einer ehrgeizigen Investmentbank an der Wall Street angestellt. Obwohl ich mich sehr anstrengte, kam ich nicht recht voran. Erst war ich frustriert, doch dann kam die Furcht auf, dass meine langersehnte Chance in Erfolglosigkeit enden würde. Aber ich wusste, dass ich meinen Vater-Mutter-Gott um Hilfe bitten konnte.

Ich verbrachte ein Wochenende mit tiefem Gebet, nicht um Gott um Profite zu bitten, sondern darum, mir zu helfen, Seine Liebe und Fürsorge besser zu spüren und ein klareres Verständnis zu erhalten, dass mein Bemühen, ehrliche, intelligente Dienste zu erweisen, ein Ausdruck göttlicher Eigenschaften war und nicht nur eine menschliche Transaktion.

Als ich um ein klareres Verständnis meiner wahren Natur als Gottes Ausdruck betete, wurde mir an einem Punkt absolut klar, dass Gott der wahre und einzige Ursprung jeder Fähigkeit ist, und ich konnte Ihm völlig vertrauen, all die Eigenschaften bereitzustellen, die ich je brauchen würde. Während ich diese machtvolle Wahrheit akzeptierte und bewusst daran festhielt, fiel die belastende Furcht zu versagen von mir ab.

Als ich am folgenden Montag zur Arbeit zurückkehrte, hatte ich denselben Schreibtisch, dieselben Kunden und dieselbe Arbeit, aber eine viel klarere Vorstellung davon, was zu tun war. Diese neue Denkweise war die Grundlage für Fortschritt, und schließlich hatte ich guten Erfolg.

Sie sind jetzt sofort frei und fähig, die Wahrheit über sich und andere anzunehmen und umzusetzen – dass der Mensch, uns alle eingeschlossen, zum vollkommenen Ebenbild Gottes erschaffen wurde. Mrs. Eddy schrieb: „Wenn du das Unrechte wissentlich glaubst und tust, kannst du deinen Kurs sofort ändern und recht handeln. Materie kann den aufrichtigen Bemühungen gegen Sünde oder Krankheit keinen Widerstand leisten, denn die Materie ist träge, gemütlos“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253).

Sie können Ihre Meinung hier und jetzt, in jedem Alter und mit jedem Bildungsstand ändern. Es kann in diesem Augenblick passieren, da wo Sie sind, egal was Sie in der Vergangenheit getan haben. Gott stellt Ihnen die richtigen Ideen über sich selbst, Ihren Daseinszweck und Ihre Beziehung zu Ihm bereit (und uns allen ebenfalls). Akzeptieren Sie diese Wahrheit, das ist etwas ganz Natürliches. Nehmen Sie die Segnungen an, die damit einhergehen. Ein solches Umdenken heilt.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. November 2017 im Internet.

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