Vor einigen Jahren litt ich an Schwindelgefühl und Problemen mit der Hörfähigkeit. Ich hatte Schwierigkeiten, geradeaus zu laufen, und konnte mit dem linken Ohr kaum hören. Ich versuchte, mithilfe von Gebet Klarheit über mein wahres, vollkommenes Sein zu erlangen. Und als es nach ein paar Tagen nicht besser war, bat ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe.
Das Thema der Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft lautete „Gemüt“ und enthielt viele hilfreiche Zitate. Die Lektion schien direkt für mich gemacht zu sein, besonders die Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.
Zwei davon waren: „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft sind Eigenschaften des Gemüts. Sie gehören zum göttlichen Prinzip und stützen das Gleichgewicht jener Gedankenkraft, die die Erde in ihre Umlaufbahn brachte und zu der stolzen Welle sprach: ‚Bis hierher ... und nicht weiter‘“ (S. 124) und „Das ‚göttliche Ohr‘ ist kein Gehörnerv. Es ist das allhörende und allwissende Gemüt, das immer jedes Bedürfnis des Menschen kennt und auch stillt“ (S. 7).
Am folgenden Tag rief eine Freundin an und wies mich auf den Artikel „Finde deine Mitte“ von Jan Keeler im Herold vom August 2011 hin. Dieser Artikel passte genau. An einer Stelle führt die Verfasserin Arten von Gedanken auf, die uns aus dem Gleichgewicht bringen können. Als ich „Hass“ las, wurde ich aufmerksam – mir wurde auf einmal bewusst, dass jemand mich hasste.
Ich betete darüber und musste an die Worte „aus Hass und Fall“ aus Mrs. Eddy Gedicht „Satisfied“ denken (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 160). Dort schreibt sie: „Lieb’ löset dich und hebet mich / aus Hass und Fall…“ Ich argumentierte, dass niemand jemals von Hass kontrolliert werden könnte. Ein Gotteskind kann nicht hassen, denn Gott ist Liebe, und als Gottes geistige Widerspiegelung enthält der Mensch nichts, was nicht von Gott erschaffen wurde. Ich kann also kein Ziel von Hass sein, da Liebe mich aus „Hass und Fall“ erhebt und für Hass unerreichbar macht. Diese Wahrheitsgedanken waren befreiend und tröstlich.
Am folgenden Tag hatte ich ein unharmonisches Telefonat mit einer Verwandten, das mich sehr aufwühlte. Hinterher schaute ich in Mrs. Eddys Schriften Stellen zum Thema Rhythmus und Harmonie nach. Diese inspirierenden Ideen halfen mir, ruhiger zu werden, und nach ein paar Tagen hörte ich wieder normal. Spätere Unterhaltungen mit dieser Verwandten waren entspannt und freundlich. Aber ich hatte weiterhin Probleme mit dem Gleichgewicht.
Die Praktikerin schickte mir das wundervolle Gedicht „Inhabiting Eternity“ (Die Ewigkeit bewohnen) von Peter Henniker-Heaton. Es beginnt mit den Zeilen: „Ich halte die Hand von Ihm, der / die Himmel in den Festen hält“ (Jubilee and Other Poems, S. 136).
Immer wenn mir beim Laufen schwindlig war, dachte ich daran, dass ich Gottes Hand halte und dass die Macht, die den Himmel in seinen Festen hält, Kraft genug hat, mich aufrecht zu halten! Nicht lange danach war mein Gleichgewicht völlig wiederhergestellt. Die Heilung trug sich vor drei Jahren zu und ist von Dauer.
Ich bin sehr dankbar für diese Heilung, da sie mir so klar zeigt, dass das Problem nichts mit einem kranken Ohr zu tun hatte. Gott, die göttliche Wahrheit, deckt Irrtümer auf und zerstört sie einen nach dem anderen.
Sabine Imhoff
Siegburg, Deutschland
Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich mit Gnade und Barmherzigkeit krönt.
– Psalm 103:1–4
