Die folgende Heilung hat die Art und Weise geändert, wie ich bete. Sie war ein Meilenstein für mich, auf den ich mich beziehe, wenn ich ein Problem habe und eine Erinnerung daran brauche, was Gebet bewirken kann.
Kurz nach dem Jahr 2000 bekam ich Hautausschlag im Gesicht. Ich hatte von früher Kindheit an die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht und als junge Erwachsene beschlossen, diese Wissenschaft des Christentums zu praktizieren. Ich hatte viele Beweise der heilenden Macht von Gebet in meinem Leben gesehen, daher betete ich, um frei von dem Ausschlag zu werden.
Der Zustand besserte sich, verschwand aber nicht völlig. Dann verschlimmerte er sich erheblich. Dieser Kreislauf bestand über viele Jahre. Ich bat mehrfach eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mit mir zu beten.
Nachdem ich jahrelang darüber gebetet hatte, machte ich mich eines Tages auf eine einstündige Autofahrt, um etwas zu erledigen. Unterwegs wollte ich intensiv beten. Mir wurde sehr klar, dass der körperliche Zustand ein falsches mentales Konzept ist. Ich dachte an „Gottes Angesicht“, wie es in der Bibel heißt (1. Mose 33:10), und die Tatsache, dass meine Existenz der Ausdruck Gottes ist. Wie alle Menschen in ihrer wahren Identität bin ich das, was Gott über Sein Wesen offenbart, und Gottes Offenbarung ist rein und vollkommen. Trotz des Erscheinungsbilds meines Gesichts war meine Existenz geistig und wurde weder durch den Zustand eines Körpers sichtbar, noch war sie davon abhängig. Mary Baker Eddy erklärt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Geschichte des Irrtums ist eine Traumerzählung. Der Traum hat keine Wirklichkeit, keine Intelligenz, kein Gemüt; darum sind Träumer und Traum eins, denn keiner von beiden ist wahr oder wirklich“ (S. 530). Ich verstand, dass das Konzept eines leidenden Körpers nur eine irrige Sichtweise unserer Identität ist. Das war ein großer Wendepunkt. Von da an bestand ich immer, wenn mir ein leidendes, unvollkommenes „Ich“ in den Sinn kam, darauf, dass mein Gesicht – mein Sein – das „Angesicht“ bzw. der Ausdruck Gottes ist, rein und makellos. Das ist die Wahrheit, die Gott, das göttliche Gemüt, kennt. Das war das Ende der schlimmen Ausbrüche im Gesicht. Doch das Problem selbst hielt weiter an.
Dann gab mir eine Freundin, die ich in Boston besuchte, eine CD mit einer Ansprache von einem Praktiker der Christlichen Wissenschaft. Auf dem Weg nach Hause hörte ich sie mir mehrmals an. Das Gesagte bewirkte, dass ich viel tiefer betete! Der Sprecher erklärte, dass es nicht um einen kranken Menschen geht, sondern um die Suggestion, dass der Mensch krank ist. In gewisser Weise wusste ich das, aber diese Darstellung inspirierte ein tieferes Verständnis dieses Punkts. Der Sprecher wies auf die Versuchung hin, den Körper in den Mittelpunkt unseres Gebets zu stellen, doch das ist der falsche Ausgangspunkt.
Als ich betete, um mich selbst geistig zu sehen, anstatt auf eine körperliche Änderung zu hoffen, kam mir die Engelsbotschaft, dass ich in meinem Denken die geistigen Tatsachen über meine Kinder und mich als Mutter festlegen musste.
Meine beiden Kinder sind erwachsen und seit längerer Zeit ausgezogen. Wir waren eine enge und fröhliche Familie, als sie aufwuchsen, doch ich hatte den Eindruck, dass wir uns innerlich voneinander entfernten. Ich betete ernsthaft um das Verständnis, dass Gott der Vater und die Mutter von jedem von uns ist. Gott war und ist die Quelle der einzigen Beziehung, die es je gibt.
Das Gefühl, etwas verloren zu haben, verschwand. Ich empfand Frieden, als ich meine Beziehung zu meinen Kindern in Gottes Hand legte und verstand, dass unsere Einheit als Teil von Gottes Familie die geistige Wirklichkeit ist.
Wenn nun der Zustand meiner Haut meine Aufmerksamkeit vereinnahmen wollte, wandte ich mich diesen neu-alten Ideen zu, und die Wahrheit, die von ihnen ausging, erfüllte mein Bewusstsein. Ich habe oft mit dieser Lieblingsstelle aus Wissenschaft und Gesundheit gebetet: „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, und du wirst diese in dem Verhältnis erleben, wie sie dein Denken beschäftigen“ (S. 261). Dies beschreibt meine Tage des Gebets. Nicht lange danach verschwand der Hautausschlag. Er ist nicht wieder aufgetreten.
Nach einer anderen Heilung hatte mir jemand gesagt: „Mache dir bewusst, dass das nie passiert ist.“ Es hat nie wirklich eine Zeit gegeben, als mir ein hässlicher Zustand anhaften konnte. Und so bestätigte ich in diesem Fall fröhlich, dass es bei dieser mehr als zehnjährigen Erfahrung nie darum gegangen war, einen leidenden Körper zu heilen, sondern es war eine Zeit beispiellosen geistigen Wachstums, das mir für immer erhalten bleibt.
Esther Haney
