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Original im Internet

Voreingenommenheit und Misstrauen ausmerzen

Aus der Mai 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21. März 2019 im Internet.


Manchmal drehen sich politische Diskussionen um mutmaßliche Unterschiede der Herkunft und Religion von Menschen oder um deren jeweiligen sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Stellenwert. Das kann zu mehr Misstrauen unter den Menschen führen. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Gelegenheit, wo ich jemanden nach dem Weg gefragt und um Informationen gebeten habe, doch zuerst hatten wir uns misstrauisch angesehen. Ich war schockiert, wie weit verbreitet die bekannte Neigung ist, andere anhand von Herkunft, Alter und Geschlecht einzuschätzen.

Ein Impuls, andere so mit Misstrauen zu betrachten, steht dem entgegen, was ich in der Christlichen Wissenschaft über unsere wahre geistige Natur als Gottes Kinder gelernt habe. Ja, vor dieser Situation hatte ich mich sehr bemüht, die natürliche Verbindung einer Geschwisterlichkeit anzuerkennen, die uns allen zu eigen ist. Für mich bedeutet das, aufzupassen, wie ich andere behandele und über sie denke, und keine übereilten, unfairen Urteile zu treffen.

Da ich erkannte, dass dieser Augenblick eine wichtige Gelegenheit war, das bessere Verständnis anzuwenden, um das ich gebetet hatte, konzentrierte ich mich still auf die geistige Tatsache, dass wir alle denselben Vater, Gott, haben. Wie wir in der Bibel lesen, gibt es einen „Gott und Vater aller, der da über allen und durch alle und in euch allen ist“ (Epheser 4:6). Ich fühlte mich durch diesen göttlichen Wahrheitsgedanken inspiriert.

Über Voreingenommenheit und Misstrauen hinauszukommen bedeutet, andere so anzuerkennen, wie Gott sie erschaffen hat und sieht. Diese Lektion wird im 1. Buch Samuel deutlich. Samuel war auf der Suche nach der Person, die der Herr zum König auserwählt hatte, und kam zu der Erkenntnis, dass „ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“ (1. Samuel 16:7). Ich erkannte, dass ich mit meinem Herzen ins Herz der anderen sehen musste, um die wahre Identität wahrzunehmen, die Gott uns verliehen hat.

Ich erkannte, dass ich mit meinem Herzen ins Herz der anderen sehen musste.

Das beste Beispiel dafür war Christus Jesus. Jesus sah andere im Licht der geistigen Liebe, die von Gott, der göttlichen Liebe selbst, abstammt, und heilte Krankheit. Er erkannte den von Gott erschaffenen Menschen als geistig, gut und rein und wandelte diejenigen um, die Sünden begingen. Seine Gedanken und Handlungen waren so auf Gott fixiert, dass er die Macht einer göttlich veranlassten Liebe über Hass und Furcht beweisen konnte. Sein Beispiel könnte für uns heute kaum mächtiger sein.

Mein anfängliches Misstrauen verschwand schnell. Meine Unterhaltung mit dem Mann war von Wohlwollen und sogar Humor erfüllt. Wenn ich diesen Mann ausschließlich nach körperlichen Merkmalen eingeschätzt hätte, also äußerliches Erscheinungsbild, Alter und Geschlecht, dann wäre meine Sichtweise verzerrt gewesen und ich hätte seine Freundlichkeit, Intelligenz und spontane Freude völlig verpasst – die göttlich verankerten Eigenschaften, die er auf ganz besondere Weise zum Ausdruck brachte.

Diese Erfahrung macht mir immer wieder bewusst, dass ich mich keine Sekunde lang dazu verleiten lassen darf, andere aufgrund ihres Erscheinungsbildes einzuschätzen und ihnen daraufhin zu misstrauen. Ebenso wenig darf ich mich von der Öffentlichkeit vereinnahmen lassen.

Jesus hat uns diesen Geist des Christus gezeigt – die heilende Gegenwart und Macht Gottes, die auf ewig bei uns ist. Er lehrte die Wahrheit über unsere Identität als Kinder Gottes, die uns, wenn wir sie lieben und verstehen, ganz natürlich dazu bewegt, einander liebevoll zu begegnen; sie wirkt Voreingenommenheit und ungerechtfertigtem Misstrauen entgegen und vereint uns. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt: „Mit einem Vater, nämlich Gott, würde die ganze Familie der Menschen zu Geschwistern werden; und mit einem Gemüt, und zwar mit Gott oder dem Guten, würde die Geschwisterlichkeit der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, die die göttliche Wissenschaft ausmachen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 469–470).

Die geistige Wahrheit, dass wir alle einen Gott und Vater haben, bietet eine solide Grundlage dafür, Voreingenommenheit und Misstrauen fallenzulassen. Wie Jesus durch seine Heilungen von Sünde und Krankheit bewies, erzeugt diese geistige Sichtweise Liebe und Weisheit, und das kann selbst die verängstigten und verhärtetsten Herzen erheben.

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