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Original im Internet

Verfügbar, ansprechbar, verständlich

Aus der Mai 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. März 2019 im Internet.


Ich verspürte den tiefen Wunsch, ein Segen für andere zu sein, als ich mich der Idee öffnete, das, was ich in der Christlichen Wissenschaft über die Allheit Gottes lernte, über meine eigenen vier Wände hinaus zu tragen. Auf dieser Grundlage war ich bestrebt, meinen täglichen Einsatz und Umgang auf drei Ideale zu gründen: verfügbar, ansprechbar und verständlich zu sein.

Ich erkannte sehr schnell, dass es nicht um menschliche Schritte ging; das Verlangen erwuchs aus meiner ewigen Einheit mit Gott, dem unendlichen Gemüt und der unendlichen Liebe, der immer verfügbar, ansprechbar und verständlich ist. Ich wollte Gottes Liebe zu Seiner Schöpfung in meinem Leben auf eine für alle verständliche Weise sichtbar machen. Also fing ich an, diese drei Eigenschaften und Ideale aktiv als Möglichkeit zu betrachten, meine wahre Natur als Widerspiegelung Gottes auszudrücken und mich in jede Situation als Segen einzubringen.

Damit gelangte ich zu sehr praktischen Erkenntnissen. Verfügbar: Ich verstand, dass ich nichts Gutes bewirkte, wenn ich wundervolle Erkenntnisse von Gottes Allheit hatte, mich dann aber vom Tagesgeschehen abwandte. Ansprechbar: Gleichzeitig machte es wenig Sinn, draußen in der Welt zu sein, aber die mentalen Türen verschlossen zu halten, voller Furcht, dass jemand mich ansprechen könnte. Verständlich: Ich musste die inspirierenden Ideen, die zu mir kamen, sehr genau verstehen und durchdenken, damit ich mich verständlich darüber ausdrücken konnte. Es musste ganz natürlich für mich sein, diese Eigenschaften auszudrücken, weil doch Gott immer verfügbar, ansprechbar und verständlich ist und wir alle zu Seinem Ebenbild erschaffen wurden.

Ich erkannte täglich die christliche Autorität an, die jede dieser Eigenschaften in meinem Denken und Handeln innehatte, und dass alle drei miteinander verbunden und notwendig waren und gebraucht wurden, wenn ich der Welt zu Diensten sein wollte.

Nachdem ich angefangen hatte, so zu beten, fühlte ich mich eines Tages veranlasst, meine Einkäufe in einem Supermarkt zu tätigen, in dem ich noch nie gewesen war. Ich wusste nicht, wieso ich gerade dort einkaufen sollte, doch mein größtes Motiv war, Liebe auszudrücken und allen inspirierten Anweisungen zu gehorchen, die ich erhielt. Also ging ich einkaufen.

Als ich fertig war, hatten sich an allen Kassen lange Schlangen gebildet. Es machte mir nichts aus zu warten. So konnte ich die Zeit mit Menschen aller möglicher Hintergründe und Herkünfte genießen, die dort einkaufen gingen. Nach ein paar Minuten kam eine verschleierte Frau zu mir und fragte mich in gebrochenem Englisch, wie Coupons funktionieren. Ich konnte ihr eine verständliche Antwort geben und sie ging zurück in ihre Schlange.

Wir können unser ganzes Denken und Handeln bewusst von Gott steuern lassen.

Obwohl es nur kurz um etwas völlig Menschliches ging, wurde mein Herz darüber so erhoben, dass dieser Austausch den Standard für meine öffentliche Praxis der Christlichen Wissenschaft bildete. Da ich auf Gott gelauscht und Ihm gehorcht hatte, war ich verfügbar gewesen. (Ich hatte nicht darauf bestanden, zu meinem Supermarkt zu gehen, weil das für mich praktisch war. Ich hatte meine vertraute Umgebung verlassen, weil ich mich von der göttlichen Liebe gelenkt fühlte. Ich hatte den Eindruck, nicht meinetwegen dort zu sein, sondern weil Gott mich da haben wollte ... warum auch immer.) Ich war eindeutig ansprechbar gewesen. (Die Frau hätte auch die Person vor oder hinter sich ansprechen können, tat das aber nicht. Sie verließ ihre eigene Schlange, kam zu mir und stellte ihre Frage.) Und die Hilfe, die ich ihr gegeben hatte, erwies sich als verständlich. (Der in diesem Fall schlichte Bedarf wurde auf nützliche Weise gedeckt. Es ging um nichts Großes, doch Liebe war von Anfang bis Ende sichtbar. Das Ziel war, Gott mich auf Seine Weise, für Ihn, führen zu lassen.)

Ich liebe die letzte Strophe aus Mary Baker Eddys Gedicht „Christus meine Zuflucht“. Sie ist in sich ein Gebet: 

O lass mich täglich Gutes tun
   für sie, für Dich,
ein Opfer reiner Lieb’, zu dem
   Gott führet mich!
(Vermischte Schriften 1883–1896, S. 397)

Was für ein wunderschönes Gebet, wenn es darum geht, unsere Motive im Zaum zu halten! Wir können unser ganzes Denken und Handeln bewusst von Gott steuern lassen. Wir sind in Ihm – Sein Ausdruck –, und zeigen in den Einzelheiten des Tages, dass wir diese Beziehung verstehen, indem wir uns von Gott führen lassen und nicht mittendrin aufgeben.

Ein paar Tage später festigte ein weiteres Erlebnis meine Grundlage zu verstehen, dass es wichtig ist, demütig verfügbar zu sein. Ich konnte von meinem Arbeitszimmerfenster sehen, wie Missionare von Haus zu Haus gingen. Ich überlegte kurz, nicht aufzumachen, wenn sie bei mir klingelten. Aber dann kam mir der Gedanke, dass ich doch konsequent verfügbar, ansprechbar und verständlich sein wollte. Ich sehnte mich danach, der Aufforderung des Meisters, Christus Jesus, nachzukommen: „Was ihr für einen von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr für mich getan“ (Matthäus 25:40).

Als die Leute klingelten, ging ich mit echter Freude an die Tür und erklärte, dass ich Praktikerin der Christlichen Wissenschaft bin. Da es sehr heiß war, fragte ich, ob sie hereinkommen und ein Glas Orangensaft trinken wollten. Sie waren sichtlich erleichtert, ins Haus gebeten zu werden.

Einer der jungen Männer erzählte sehr bald von seinem tiefen Schmerz, von einem meiner Nachbarn als „unchristlich“ beschimpft worden zu sein. Ich bat Gott um eine Antwort, die meinen Gästen helfen würde, und kam auf den Gedanken, über den Apostel Paulus zu sprechen, denn den erforschte ich in dem Jahr. (Er war ja quasi der erste christliche Missionar.) In der darauffolgenden Stunde erzählte ich ihnen, was ich in der Christlichen Wissenschaft darüber gelernt hatte, Christ zu sein, und wir freuten uns, dass wir alle am selben Strang zogen. Wir waren uns einig, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten. Uns allen lag das Wohl anderer Menschen sehr am Herzen, wir zeigten großen Einsatz, wir strebten danach, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und zu stillen und die Lehren des Meisters nach unserem besten aktuellen Wissen und Gewissen zu befolgen.

Als wir zum Ende kamen, sagte der Ältere der beiden, dass er fast am Ende seiner Missionszeit angekommen war und dass in den zwei Jahren niemand so freundlich gewesen war wie ich. Als sie sich verabschiedeten, war die Bürde, mit der sie gekommen waren, sichtlich abgefallen.

Ich lernte an dem Tag eine wichtige Lektion. Diese Erfahrung zeigte mir, dass alles, was am Tag passiert, in meiner öffentlichen Praxis der Christlichen Wissenschaft enthalten ist, egal was mir wie begegnet. Die Praxis der Christlichen Wissenschaft hat den Zweck, Gottes Liebe und Gesetze des Guten in jeder Situation zu demonstrieren und Heilung zu bezeugen – ob bei unerwarteten Begegnungen oder wenn konkretes Gebet gewünscht wird. Jede Heilungserfahrung ist wichtig, egal wie klein sie sein mag. Jede richtet das Denken auf einfache und doch wichtige Weise auf das, was Gott weiß.

Ich war zu der Erkenntnis gelangt, dass die Praxis dieser Wissenschaft des Christentums auf Liebe gegründet sein und alle einschließen muss. Ich hatte erkannt, dass ich bereit sein konnte und würde, dieses Ideal zu leben, und dass das empfängliche Herz entsprechend reagieren würde. Es war eine Bestätigung von Mrs. Eddys Rat an alle: „Wenn das Herz spricht, so einfach die Worte auch sein mögen, immer ist seine Sprache denen verständlich, die ein Herz haben“ (Vermischte Schriften, S. 262).

Seit diesen beiden Erfahrungen sind viele Jahre vergangen, doch der Standard, in der öffentlichen Praxis der Christlichen Wissenschaft verfügbar, ansprechbar und verständlich zu sein, erfüllt auch heute noch mein Herz und bildet die von Gott inspirierte Grundlage für das christliche Heilen, das die Wissenschaft des Christus jedermann bereitstellt.

Was für ein Privileg ist es, vom Standpunkt auszugehen, Ausdruck Gottes im Leben derer zu sein, mit denen wir im Lauf jeden Tages in Kontakt kommen!

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