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Original im Internet

Geistiges Licht – und besseres Wetter

Aus der Mai 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. März 2019 im Internet.


Seit Monaten hatte ich mich auf eine Pause vom Arbeitsalltag gefreut. Doch als die freie Woche endlich gekommen war, hatten wir die ersten vier Tage nur Nieselregen und Nebel.

Ich bemühte mich zwar, nicht enttäuscht zu sein, sondern die Schönheit unseres Urlaubsorts zu genießen, doch das Wetter machte meinem Mann und mir zu schaffen. Wir hatten diesen Ort schon mehrmals besucht, diesmal waren wir allerdings nicht allein gekommen und befürchteten, dass alle enttäuscht sein könnten.

Mittlerweile hatten wir alles gemacht und besichtigt, was irgendwie überdacht war, und meine Freude verschwand immer mehr. Dann sah ich, dass das Wetter die restlichen Tage auch so bleiben sollte.

In dem Moment wurde ich von einer Welle des Selbstmitleids erfasst, die auch den letzten Rest Freude fortschwemmte. Nun war mein dringend benötigter Urlaub ins Wasser gefallen und ich musste noch mehr Regentage aushalten, bevor ich zu meinem intensiven Arbeitsalltag zurückkehrte, ohne eine echte Pause gehabt zu haben.

Doch diesem Gedanken folgte schnell ein anderer – einer, den ich als Engelsbotschaft von einem sehr liebevollen Gott erkannte: Die Ermahnung, kein Selbstmitleid zuzulassen. Und gleichzeitig kam die Zuversicht, dass Gott etwas Besonderes für mich bereithielt, wenn ich Ihm nur vertraute. Dann schlief ich ein.

Ich wachte bei Morgengrauen auf. Es war noch bewölkt, regnete aber nicht. Ich war hellwach und stand auf, um die Ruhe zu nutzen, damit ich Gott gut zuhören konnte.

Es ging mir um mein mentales Klima, daher weigerte ich mich, dem Himmel, der Temperatur oder der Sonne (bzw. ihrer Abwesenheit) allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn ich im Urlaub war, hieß das nicht, dass ich meine Verantwortung oder Möglichkeit ablegen konnte, Gottes Allheit und Güte zu bezeugen und zu genießen. Und genau nach dieser Allheit hungerte ich – sie war das einzige, was den Hunger stillen konnte. 

Dann fielen mir die Worte ein: „Gott ist ihre Leuchte.“ Ich wusste, dass das aus der Bibel oder ihrem Begleitbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy stammen musste, doch ich wusste nicht genau, wo. Mir fielen weitere Worte ein, die ergaben, dass weder die Sonne noch der Mond das wahre Licht sind. Ich wusste, dass diese Ideen von Gott zu mir kamen und dass ich weiter zuhören musste. Also hielt ich an dem Gedanken fest, dass Gott Licht ist, und ich war bereit, weiter auf Gott und alle Ideen zu lauschen, die Er mir offenbarte. Vom Selbstmitleid ließ ich ab.

Ich konnte diese Zitate aus der Bibel oder Wissenschaft und Gesundheit nicht nachschlagen, war aber sicher, dass Gott mir ihre Bedeutung genau jetzt entfaltete, wo ich sie verstehen musste.

Innerhalb einer Stunde war der Himmel nahtlos blau. Es gab nicht den Hauch einer Wolke. Doch da fühlte ich mich Gott bereits sehr nahe und durch den Gedanken an Seine geistige Autorität getröstet. Das Wetter hatte sich gewandelt, doch ich war viel mehr beeindruckt von der Veränderung meines mentalen Klimas, das mir die Gelegenheit gab, mich Gott näher zu fühlen und die Macht der Herrschaft zu spüren, die Er jedem verliehen hat. Ich fühlte mich vom hellen Schein Gottes umgeben, der mich umsorgte und mit uneingeschränkter Freude und Frieden segnete.

Nach meiner Rückkehr wollte ich die Satzschnipsel aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit finden, die mir eingefallen waren. Ich schlug sie nach und war beeindruckt davon, wie gut sie gepasst hatten. Sie hatten mich sehr erhoben, auch wenn ich den genauen Wortlaut nicht vor mir hatte. Ein Zitat war diese wunderschöne geistige Offenbarung von Jesaja: „Die Sonne soll dir nicht mehr bei Tag als Licht scheinen, und der Glanz des Mondes soll dir nicht leuchten; sondern der Herr wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Preis sein“ (60:19). Ein anderes war aus der Offenbarung: „Und die Stadt bedarf weder der Sonne noch des Mondes, dass sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm“ (21:23).

In Wissenschaft und Gesundheit wird ein Teil dieses Zitats aus der Offenbarung in der Erklärung des „mächtigen Engels“ wiedergegeben, auf den in Offenbarung 10 Bezug genommen wird: „Dieser Engel oder diese Botschaft, die von Gott kommt, mit einer Wolke bekleidet, deutet auf die göttliche Wissenschaft hin. Dem sterblichen Sinn erscheint die Wissenschaft zunächst undeutlich, abstrakt und dunkel; aber eine leuchtende Verheißung krönt ihre Stirn. Wenn sie verstanden wird, ist sie der Wahrheit Prisma und Lobpreis. Wenn du ihr offen ins Antlitz schaust, kannst du mit ihrer Hilfe heilen, und sie hat ein Licht für dich, das heller ist als die Sonne, denn Gott ist ‚ihre Leuchte‘“ (S. 558).

Durch die Bedeutung hinter diesen Worten war es mir möglich gewesen, mich von den materiellen Umständen als Quelle meines Glücks abzuwenden und die geistige Tatsache anzunehmen, dass mein Glück und meine Freude nie von meiner Umgebung oder von menschlichen Umständen abhängen. Ich wusste intuitiv, dass ich Gott als dem Ursprung der geistigen Atmosphäre und des geistigen Klimas vertrauen konnte, die mein Verständnis förderten, und damit würde die Wahrheit offenbart werden, die ich erkennen musste. Ich erkannte außerdem, dass Freude, Erholung, Schönheit und Fröhlichkeit geistige Eigenschaften sind, die uns als Gottes geistige Widerspiegelung nie genommen werden können; sie sind immer wirksam und beleben unsere Erfahrung. Gott, Liebe, führt uns beständig aus einem materiellen Verständnis von Leben und Dunkelheit in das Licht des geistigen Sinnes, wie dies in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird.

Mary Baker Eddy führt diese Idee weiter aus, indem sie die geistige Bedeutung des folgenden Verses aus der Genesis offenbart: „Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Da wurde aus Abend und Morgen der erste Tag“ (1:5). 

Sie schreibt: „Alle Fragen, ob die göttliche Schöpfung beides ist, geistig und materiell, werden in dieser Bibelstelle beantwortet, denn obwohl noch keine Sonnenstrahlen in dem Schöpfungsbericht erwähnt werden, gibt es doch Licht. Dieses Licht stammt weder von der Sonne noch von vulkanischen Flammen, sondern es ist die Offenbarung der Wahrheit und geistiger Ideen. Das zeigt auch, dass es keine Stelle gibt, wo Gottes Licht nicht gesehen wird, denn Wahrheit, Leben und Liebe füllen die Unermesslichkeit und sind immer-gegenwärtig“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 504).

Unendlicher Geist ist das Licht, und dieses Licht umgibt alles. In Gottes Licht kann es weder Schatten noch Dunkelheit geben. Wie könnte ich akzeptieren, dass die Schönheit und Herrlichkeit von Leben und Wahrheit immer-gegenwärtig sind, wenn ich glaubte, dass das Licht der Wahrheit von Materie überschattet oder verdunkelt werden kann? Wie sollte ich glauben, dass Liebe mich verlassen und mich der Freude, Schönheit, Liebe und Erholung berauben könnte? Dann müsste ich ja daraus schließen, dass Gott nicht alles, nicht immer-gegenwärtig und erhaben ist!

Unser restlicher Aufenthalt war fröhlich und inspiriert, ein Segen für alle Beteiligten. Doch die größte und schönste Erinnerung, die ich von meiner Reise mit zurückbrachte, war die Inspiration durch Gottes Licht.

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