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Original im Internet

Eine Kultur der Fülle

Aus der April 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Januar 2020 im Internet.


Die Menschheit ist täglich mit allen möglichen Arten von Mangel konfrontiert – Mangel an Geld oder Arbeitsplätzen, Mangel an Gesundheit, an Frieden, an Liebe, an einem Lebenssinn, an guter Regierung usw. Ja, Beweise dafür, dass wir oder andere von irgendetwas nicht genug haben, sind so alltäglich, dass eine Kultur des Mangels zum normalen Leben dazuzugehören scheint. Doch tut sie das?

Zu den wichtigsten Themen der Bibel gehört, dass Fülle nicht nur möglich ist, sondern erwartet wird, wenn wir Gott als die Quelle der Versorgung betrachten. Viele Menschen, von denen wir in der Bibel lesen, stellten fest, dass Gebet – das Gebet einer tiefen Bestätigung, dass Gott immer bei uns ist und uns versorgt – eine Kultur des Mangels in eine Kultur der Fülle verwandeln kann.

Betrachten wir Abraham (der zunächst Abram hieß). Er war ein Mensch wie Sie und ich. Doch Abraham entwickelte ein klares Verständnis für die Wirklichkeit des Guten – von Gottes Allgegenwart und direkter Führung. Gott sprach zu ihm und er reagierte. Das zeigt sich als erstes in seiner Überzeugung, dass es Zeit war, seine Heimat zu verlassen (siehe 1. Mose 12:1–8), was man als Auszug aus herkömmlichen menschlichen Denk- und Handlungsmustern betrachten kann – Muster, die sich allgemein durch den Glauben beschreiben lassen, das Gute sei begrenzt statt reichhaltig.

Abraham verließ sein Land, aber es verlief nicht alles reibungslos. Sein Neffe Lot musste mitgehen, und es schien, als gäbe es nicht genug Nahrung für all ihr Vieh (siehe Kapitel 13). Doch Abraham schloss daraus nicht, dass das Gute nicht für alle reichen würde – dass Mangel herrschte. Vielmehr hatte er eine aktive Wahrnehmung von Gott als gegenwärtig, machtvoll und fähig, alles bereitzustellen, was vonnöten war.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Verständnis von Gott als Quelle des unbegrenzten Guten der Grund für Abrahams Vorschlag war, getrennte Wege zu gehen. Er wusste, dass mehr als genug für sie beide vorhanden war. Er sagte Lot, er solle sich das Land aussuchen, das er wolle, und dann ging Abraham in die andere Richtung.

Es zeigte sich schnell, dass ihm kein Verlust daraus erwachsen war. Gott sagte ihm, dass alles Land, das er um sich sehen konnte – all das Gute, das er verstehen konnte –, auf ewig ihm und seinen Nachkommen gehören würde. Und Abraham breitete sich aus. Ja, es traten Probleme auf, doch sein klares Wissen und Vertrauen von der Vielfalt von Gottes Güte nahmen weiter zu.

Der Prophet Elisa hatte ebenfalls ein starkes Bewusstsein von der Gegenwart und Macht Gottes, des Guten, und war in der Lage, andere von dieser geistigen Wirklichkeit zu überzeugen. Eine Schunemiterin, die ihm auf seinen Reisen ihr Haus geöffnet hatte, war kinderlos und ihr Mann war alt. Doch Elisa versprach, dass sie einen Sohn haben würde, und so kam es auch.

Einige Jahre später starb der Sohn plötzlich. Seine Mutter ging sofort zu Elisa, denn sie war überzeugt, dass sie Gott vertrauen konnte. Als Elisas Diener sie fragte, ob es ihrem Sohn gut ging, antwortete sie schnell und zuversichtlich: „Gut.“ Sie hatte offenbar erfasst, dass Gott reichhaltiges Gutes und Leben bereitstellt. Und das zeigte sich, als Elisa das Leben ihres Sohnes wiederherstellte (siehe 2. Könige 4:8–37).

Niemand verstand, demonstrierte und verbreitete eine Kultur der Fülle des Guten besser als Christus Jesus. Wenn Leute krank waren, heilte er sie durch sein Verständnis von Gottes konstanter, verlässlicher Fürsorge für den Menschen, Seine geliebten geistigen Nachkommen. Wenn etwas fehlte, betete er, und der Bedarf wurde gedeckt. Er lehrte die Menschen, dass sie ein Anrecht auf unendliches Gutes hatten, und sagte: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Johannes 10:10).

Er erklärte, dass man sich keine Sorgen darüber machen muss, was man isst, trinkt oder anzieht. Stattdessen empfahl er seinen Zuhörern: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6:33). Da Gott unendliches Gutes ist und der Mensch Gottes unbegrenzte geistige Natur widerspiegelt, können wir die Vorstellung fallen lassen, dass das Gute begrenzt, inaktiv oder sogar abwesend ist.

Das ist kein blauäugiger Optimismus, sondern ein Standpunkt, der auf dem klaren Verständnis von Gott als dem unbegrenzten Geber alles Guten verankert ist.

Wie fangen wir das an? Wir müssen unsere Perspektive ändern. Mary Baker Eddy erklärt diesen Punkt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Mit dem materiellen Sinn im Bunde akzeptieren die Sterblichen begrenzte Anschauungen von allen Dingen“ (S. 255). Und sie sagt ferner, dass „wir zuerst unseren Blick in die richtige Richtung lenken und dann in diese Richtung gehen“ müssen. „Wir müssen vollkommene Vorbilder im Denken formen und ständig auf sie schauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großartigen und edlen Leben ausgestalten. Lasst Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit, Liebe – das Himmelreich – in uns herrschen, und Sünde, Krankheit und Tod werden abnehmen, bis sie schließlich verschwinden“ (S. 248).

Also müssen wir wie Abraham materielle, begrenzte Sichtweisen hinter uns lassen und vorangehen, indem wir uns auf die Macht Gottes verlassen, alles Nötige bereitzustellen. Wie Elisa und die Schunemiterin können wir sicher sein, dass alles gut ist, auch wenn der materielle Augenschein etwas anderes vorgibt. Und wie Jesus können wir zuerst nach dem Reich Gottes trachten und vertrauen, dass jeder Bedarf gedeckt wird.

Das ist kein blauäugiger Optimismus, sondern ein Standpunkt, der auf dem klaren Verständnis von Gott als dem unbegrenzten Geber alles Guten verankert ist. „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen“, lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 494). Darauf können wir uns verlassen.

Hier ist ein kleines Beispiel aus heutiger Zeit. Meine Frau wollte früh am Samstagmorgen eine zweitägige Fahrt von zwölfhundert Meilen antreten, um den Danksagungstag mit einem Teil der Familie zu verbringen. Doch als sie am Nachmittag davor einige Besorgungen machte, wurde die Windschutzscheibe ihres Autos von einem Stein getroffen, wodurch ein Sprung entstand.

Wir riefen sofort Reparaturwerkstätten an, aber in den meisten ging niemand ans Telefon. Als wir endlich jemanden erreichten, sagte er uns, wir könnten das Auto am Samstagmorgen vorbeibringen und er würde tun, was er könne. Sollte eine neue Windschutzscheibe vonnöten sein, würde er sie sicherlich nicht auf Lager haben – und selbst wenn ja, hätte er zu viel zu tun, um sie an dem Tag einzusetzen.

Obwohl es schlecht aussah, bekräftigte ich den ganzen Abend über die Tatsache im Gebet, dass Gott allgegenwärtig und immer aktiv ist und dass somit reichhaltig Gutes vorhanden war. Ich war davon überzeugt.

Als wir am Samstag zur Werkstatt kamen, schaute sich der Mechaniker die Windschutzscheibe an und schüttelte den Kopf. Er sagte, man könne versuchen, sie zu reparieren, aber er glaubte nicht, dass es lange halten würde, weil der Sprung zu tief ging. Dann erklärte er verschiedene Optionen.

Ich hörte zu, bekräftigte aber im Stillen die geistige Tatsache des hier und jetzt vorhandenen reichhaltigen Guten. Plötzlich machte der Mechaniker ein überraschtes Gesicht, unterbrach seine Aufzählung unbefriedigender Möglichkeiten und verschwand im Lager. Einige Minuten später kam er strahlend zurück und sagte uns, dass er eine neue Windschutzscheibe hätte und sie sofort einbauen könne.

Wir verbrachten nicht einmal eine Stunde in der Werkstatt, bekamen eine neue Windschutzscheibe und meine Frau trat ihre Reise nur wenig später als geplant an. Die düstere Vorhersage war durch das Gesetz des reichhaltigen Guten verworfen worden, und dieses Gesetz manifestierte sich angemessen in unserer Erfahrung.

Die Illusion von Begrenzung und Mangel wird ausgeräumt, wenn wir die Wahrheit des reichhaltigen Guten behaupten und in Übereinstimmung damit denken und handeln. Wir können anderen großzügig Gutes tun, ohne fürchten zu müssen, dass wir dann nicht genug haben oder Mangel leiden.

Die Bibel gibt in Maleachi 3:10 Gottes Worte an uns folgendermaßen wieder: „Prüft mich hierin …, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen werde und Segen herabschütte in Fülle.“

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