Vor einigen Jahren stellten meine Frau und ich fest, dass unser Einkommen und unsere Ersparnisse nicht zum Leben ausreichten, und so suchten wir mehr als ein Jahr nach Arbeit, obwohl wir beide im Rentenalter sind. Die Aussichten waren schlecht, und alle meine Bemühungen gingen leer aus. Wir hatten das Haus abbezahlt, aber es schien, als bliebe uns nur ein Verkauf, Umzug und Neuanfang als Option.
Ich war daran gewöhnt, in Situationen wie dieser zu beten, um mein angstvolles Denken zu beruhigen und meinen Fokus auf Gott zu richten. Außerdem hatte ich Verkleinerungen, Entlassungen und Ablehnung schon erlebt, und unser Vater-Mutter-Gott hatte uns immer geholfen. Es war tröstlich, an einige der Demonstrationen von Gottes Fürsorge zurückzudenken.
Ich dachte jedoch, Gott als den Urheber von Versorgung und richtiger Tätigkeit längst demonstriert zu haben. Wieso trat dieses Problem dann immer wieder auf? Ich stellte mir frustriert diese Frage, bis ich auf die Idee kam, mich mit dem Anspruch zu beschäftigen, dass es einen Rückfall geben könnte. Ich hatte in der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass wir durch das Verständnis heilen können, dass Krankheit, Disharmonie und Mangel nie ein Teil unserer Erfahrung als Gottes Nachkommen sind, da Gott beständig Gutes bereitstellt. Daher ist Mangel – ob in Form von Geldmitteln oder nützlicher Tätigkeit – nie wahr gewesen, also nicht einmal vorhanden gewesen und dann berichtigt worden. Und das trifft auf mich und alle zu.
Als ich an diesem Gebet festhielt, erlangte ich Klarheit. Doch unsere Situation war recht dringend geworden, und es war schwer, nicht in Panik auszubrechen. Es schien nicht auszureichen, „nur zu beten“.
Andererseits ich hatte kein Zutrauen in menschliche Bemühungen, die ja zu nichts geführt hatten. Also beschloss ich, innig zu beten – nicht als letzte Möglichkeit, sondern als die einzig angemessene Lösung. Ich wusste in meinem Herzen, dass Gott, unendliche Liebe, eine Lösung für uns bereitgestellt hatte, und ich versprach, Gottes Führung zu folgen. Ich fing an, mich als von Gott beschäftigt zu sehen, und dass mein Job war, für Heilung zu arbeiten. Also fing ich an, in meiner neuen Stellung zu arbeiten.
In der Zeit kam mir der Gedanke, dass ich immer wieder versagt hatte und unfähig war, gute Ideen in die Tat umzusetzen. Ich hatte den Eindruck erlangt, dass ich nicht genug Initiative zeigte, weder im Leben noch in meinen Gebeten. Immer wenn dieser Gedanke aufkam, hielt ich stärker daran fest, dass Gott mein Arbeitgeber war – Er erwartete von mir, dass ich meine Arbeit tat – und dass Er mich aus unendlicher Geduld und Liebe nicht aufgeben würde.
Ich verstand, dass ich kein Opfer der Umstände sein kann – einer Art Pech oder mysteriöser Kräfte, die außerhalb meiner Kontrolle waren. Wenn das wahr wäre, dann könnte mir mein Geburtsrecht als Gottes Kind und mein Recht auf Selbstregierung vorenthalten werden. Ich musste auch nicht akzeptieren, dass negative Charaktereigenschaften – ob ich mich als Versager fühlte oder wichtigtuerisch war – ein fester Bestandteil meiner Wesenheit sind. Da Gott diese Fehler nicht erschaffen hat, gehören sie nicht zu meinem Wesen, egal wie vertraut sie mir geworden waren.
Das war der Wendepunkt. Ich erkannte, dass mein Job darin bestand, solche heimtückischen Suggestionen in meinem Denken nicht mehr zuzulassen. Ich musste mich von ihnen ab- und der Wahrheit meiner ewigen, geistigen, unsterblichen Identität als Gottes Kind zuwenden.
Meine Frau betete in der Zeit ebenfalls. Monate zuvor hatten wir Pläne gemacht, ein Festival zu besuchen und dann Thanksgiving bei unserer Tochter in einem anderen Bundesstaat zu verbringen. Wir überlegten, ob wir die Reise aufgrund der finanziellen Knappheit absagen sollten, kamen aber zu dem Schluss, dass sie richtig war. Als wir unterwegs waren, rief der Verwalter unserer Eigentümergemeinschaft an. Er wollte eine Tätigkeit, die bis dahin immer intern abgewickelt worden war, extern verlegen. Ein ehemaliger Kollege hatte mich wärmstens empfohlen, denn ich hatte die nötigen Kenntnisse und die Erfahrung für diese Arbeit.
Der Verwalter und ich wurden uns schnell einig und setzten einen für beide Seiten zufriedenstellenden Vertrag auf. Meine Frau und ich konnten in unserem Haus bleiben, und das Einkommen ist mehr als ausreichend.
Natürlich bin ich sehr dankbar, nicht nur für die Demonstration von Versorgung, sondern auch, weil ich endlich das Gefühl habe, am richtigen Platz zu sein. Durch die Christliche Wissenschaft habe ich ein Gottvertrauen erlangt, mit dem ich eine erfüllendere und passendere Stelle gefunden habe, als es mir je aus eigener Kraft möglich gewesen wäre.
John Gordon
Bellingham, Washington, Vereinigte Staaten