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Original im Internet

Zynismus die Stirn bieten

Aus der März 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21. Dezember 2020 im Internet.


An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass Zynismus mich verschlingen und ausspucken wird. Es hat den Anschein, dass so vieles in der Gesellschaft schlicht verkehrt ist – lieblos, ungerecht und unstimmig. Manchmal fühlt es sich an, als würde mein Denken ständig von verdrossenen, negativen Gedanken und Einstellungen bombardiert.

Doch glücklicherweise habe ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass ich Lösungen und Frieden finden kann, wenn ich mich im Gebet an Gott wende. Also habe ich darüber nachgedacht, was Gott über uns und jede Situation weiß, die uns zu schaffen macht.

Es kann beispielsweise den Anschein haben, als ob Unzuverlässigkeit, Betrug und dergleichen unumgänglich sind. Doch es gibt das geistige Gegenteil dieser Schlussfolgerung: die geistige Realität, dass Gott den Menschen – jeden Menschen – zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat. Als das Ebenbild Gottes, der all-gut ist, spiegelt jeder von uns in Wahrheit unseren einen göttlichen Schöpfer wider. Somit kann der einzig wahre Charakter, die einzige Natur eines jeden, nur Eigenschaften enthalten, die charakteristisch für Gottes Güte sind.

Wenn wir diese geistige Tatsache erkennen, können wir anfangen, über vergangenes schlechtes Verhalten hinaus die gegenwärtige, wenn auch nicht sofort sichtbare natürliche Güte und Reinheit des Menschen wahrzunehmen. Damit ignorieren wir falsches Verhalten nicht, sondern erkennen, dass jeder fähig ist, sich zu bessern. Das ist nicht leicht, doch Gott hilft uns dabei. Christus Jesus, Gottes Sohn, kam, um uns zu zeigen, wie man das macht.

Christus Jesus war das vollkommene Beispiel für die personifizierte göttliche Natur und unser Vorbild dafür, wie man sich Zynismus entzieht. Egal wem oder was Jesus begegnete, egal wie heuchlerisch oder selbstgerecht die Menschen um ihn herum handelten, Jesus wich nicht von seiner felsenfesten Überzeugung ab, dass Gottes Kinder – alle Menschen – grundsätzlich gut sind. Dieses christliche Verständnis von der geistigen Reinheit der anderen bewirkte körperliche und moralische Heilungen und Umwandlung da, wo sie erforderlich waren.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, wurde zu Lebzeiten oft von anderen, selbst der eigenen Familie, verleumdet und diskreditiert. Sie wurde von berechnenden Feinden verklagt, die ihren Nachlass und ihre Urheberrechte an sich reißen wollten und ihren Sohn dazu verleiteten, sich der Klage anzuschließen.

Doch Mrs. Eddy hielt sich kompromisslos an die von Jesus bewiesene Wahrheit, dass das Böse keine Legitimität hat und „weder Person, Ort noch Ding“ ist (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 71). Als das Verfahren zu ihren Gunsten entschieden wurde, schrieb sie sofort einen Brief der Vergebung an eine Person, die sie verunglimpft hatte.

Ich selbst habe nichts dieser Größenordnung erlebt, musste aber vor Jahren Zynismus die Stirn bieten, als ich an einer Schule unterrichtete, wo ständig geschummelt wurde. Die Selbstverständlichkeit, mit der Schüler schummelten, war empörend und problematisch. Niemand schien Respekt für Ehrlichkeit und Integrität zu haben. Es kam außerdem vor, dass eine Schülerin aufstand und mich vor allen herunterputzte.

Ich bemühte mich, die Schülerinnen und Schüler als besser zu sehen als das, was ihr Verhalten verkörperte, doch ehrlich gesagt gelang es mir nicht immer. Dennoch arbeitete ich daran, sie mental als Kinder Gottes zu identifizieren, voller Güte, Reinheit und Ehrlichkeit. In Gottes Augen waren diese jungen Leute nicht schadhafte Sterbliche, sondern rein geistige Modelle der Integrität. Nichts konnte diese geistige Tatsache ändern. Das Böse konnte sich nicht in ihrem Namen darstellen. Mrs. Eddy schrieb: „In der Wissenschaft des Guten verliert das Böse jegliche Stätte, Persönlichkeit und Macht“ (Nein und Ja, S. 24).

Bald zeigten sich Verbesserungen. Das Verhalten eines besonders schwierigen Schülers im Unterricht besserte sich beispielsweise. Und die Schülerinnen und Schüler des folgenden Jahres lernten ehrlich und eifrig.

Nein, ich bin noch nicht vollständig von Zynismus geheilt. Doch ich arbeite weiter daran und erlange durch diese und andere Ideen Mut. Wenn wir diese geistigen Wahrheitsgedanken in die Praxis umsetzen, erkennen wir Fortschritt darin, wie man auf Situationen in unserem Umfeld oder in den Nachrichten fertigwird. Gott versorgt jeden von uns täglich mit den Erkenntnissen, der Vergebung und der Gnade, durch die wir zunehmend wahrnehmen, dass Gottes Kinder allesamt in der geistigen Wirklichkeit nur das göttliche Wesen besitzen.

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