Eines Morgens wachte ich mit Grippesymptomen auf und konnte nicht wie sonst die wöchentliche Bibellektion der Christlichen Wissenschaft studieren, die im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft enthalten ist. Ich blieb im Bett und dachte über den Vortrag über die Christliche Wissenschaft nach, den ich am Vortag gehört hatte. Darin wurde von einem kleinen Mädchen erzählt, das fragte, wie man für sein Lama mit schlimmem Husten betet.
Die Vortragende, eine Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft, hatte dem Mädchen vom Schöpfungsbericht im ersten Kapitel der Genesis erzählt, der beschreibt, dass Gott alles erschaffen hat und dass die Schöpfung gut war. Dann sagte sie dem Mädchen, es solle das Lama als schön und vollkommen betrachten, denn es war ja von Gott erschaffen. Nach kurzer Zeit bemerkte das Mädchen, dass das Lama nicht mehr husten musste.
Ich überlegte, was das Mädchen so schnell erkannt hatte. Statt furchtsam die Ursache und Dauer des Hustens sowie die nächsten Schritte bei einer Verschlimmerung erkennen zu wollen, hatte das Mädchen nur die Wahrheit über das Lama betrachtet – dass es bereits vollständig und gut war. Man musste zum Lama weder etwas hinzufügen noch etwas von ihm entfernen. Es war schon vollkommen.
Ich dachte über folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy nach, den die Vortragende zitiert hatte: „Steh Wache an der Tür des Denkens. Wenn du nur solche Schlüsse zulässt, die du in körperlichen Resultaten verwirklicht sehen möchtest, wirst du dich harmonisch regieren“ (S. 392). Die Vortragende hatte gewitzelt, dass man sich einen Sumoringer oder einen Rausschmeißer an der Tür des Denkens vorstellen muss.
Diese Erkenntnisse waren noch frisch in meinem Denken, als ich eine SMS von der Frau eines Mannes erhielt, der damit beauftragt war, Arbeiten in unserer Kirche Christi, Wissenschaftler, zu erledigen. Sie äußerte die Hoffnung, ihr Mann habe mich nicht angesteckt, denn er sei krank, und er und ich waren gleichzeitig im Gebäude gewesen. Einen Augenblick lang sah ich die Plätze vor mir, wo ich Anweisungen gegeben und mich vielleicht angesteckt hatte. Doch als ich eine von einem Sumoringer bewachte Tür vor meinem geistigen Auge sah, musste ich lachen. Ich setzte mich im Bett auf und fragte Gott: „Was muss ich mir bewusst machen?“ Die Antwort kam sofort: „Akzeptieren.“
Mir war augenblicklich klar, dass ich mehr tun musste, als nur böse Gedanken von Disharmonie wie Krankheit auszuschließen. Ich musste gute Gedanken über die gottgegebene geistige Vollständigkeit und Vollkommenheit einlassen. Ich konnte die Tür vor dem falschen Gedanken verschließen, dass jemand mich anstecken könnte, und den wahren Gedanken akzeptieren, dass der Arbeiter und ich nur vom Guten regiert und umgeben waren.
Plötzlich merkte ich, dass die Grippesymptome verschwunden waren. Mein nächster Gedanke war, den Fußboden zu fegen und zu wischen. Die Angst, nach meiner Bettlägerigkeit so einer Arbeit nicht gewachsen zu sein, wollte sich einschleichen, aber ich ersetzte sie durch die Wahrheit, dass Gott allmächtig ist und dass ich als Sein Bild und Gleichnis alle Kraft besitze, die ich brauche. Ich reinigte mehrere Stunden lang die Böden und fühlte mich wohl.
Am Abend überraschte meine Tochter mich mit frittierten Empanadas. Der Gedanke, nach dem unfreiwilligen Fasten mit leichter Nahrung anzufangen, wurde schnell und fröhlich verworfen, und ich genoss das liebevoll mitgebrachte Essen, denn ich wusste, dass es keine Macht hatte, mir zu schaden. Ich freute mich darauf, am folgenden Tag auf der Zeugnisversammlung meine Dankbarkeit für diese schnelle und vollständige Heilung zu äußern.
Als ich zur Kirche kam, bemerkte ich, dass der erwähnte Arbeiter am Gottesdienst teilnahm und viel hustete. Mir fiel ein Satz aus der Bibellektion jener Woche ein: „Böse Gedanken, Gelüste und böswillige Absichten können nicht wie fliegender Blütenstaub von einem menschlichen Gemüt zu einem anderen übergehen und dort unerwartet Aufnahme finden, wenn Tugend und Wahrheit eine starke Abwehr bilden“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 234–235).
Als ich erkannte, dass ich von den verbleibenden Symptomen des Arbeiters abgelenkt war, verwarf ich diesen Gedanken und ersetzte ihn mit dem Bewusstsein von dem, was Gott über Sein Kind weiß. Die Gesundheit eines anderen nach dem zu beurteilen, was unsere Augen sehen oder Ohren hören, ist ein Fehler. Die wahre Idee vom Menschen als Gottes geistige Widerspiegelung ist immer gesund, egal was die körperlichen Sinne uns mitteilen.
Die Zeugnisversammlung begann, und die Lesung aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit enthielt mehrere Beispiele dafür, wie ein irriger materieller Eindruck durch geistige Erkenntnis berichtigt wird. Ich weiß nicht mehr, wann der Mann aufhörte zu husten, doch als ich gegen Ende des Gottesdienstes von meiner Heilung berichtete, war alles harmonisch.
Ich bin denen dankbar, die Artikel und Zeugnisse bei den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft einreichen, und der Redaktion, die hilft, diese Beiträge wirksam zu formulieren. Ich bin ferner den treuen Sonntagsschullehrern sowie den Praktikern, Lehrern und Vortragenden der Christlichen Wissenschaft dankbar. Sie leisten zusammen mit unserem Pastor – der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit – unschätzbare Hilfe dabei, mehr über Gott zu lernen.
Carol Vaughan
Tulsa, Oklahoma, Vereinigte Staaten