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Original im Internet

Die Macht, die uns vereint

Aus der April 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. November 2020 im Internet.


Inmitten beträchtlicher gesellschaftlicher Entzweiung, die sich u. a. durch widerstreitende Meinungen und Richtlinien zeigt, sehnen sich viele von uns nach einer tiefergehenden Einigkeit, die örtlich, landesweit und weltweit zum Ausdruck kommt – eine Einigkeit, die nicht vorübergehend, gekünstelt oder erzwungen, sondern fest verwurzelt, ehrlich und offen ist. Solange die Bemühungen, Einigkeit zu finden, auf der Prämisse vieler selbstherrlicher Gemüter und entgegengesetzter Ziele mit Motiven und Eigeninteressen aufbauen, die nicht miteinander in Einklang zu bringen sind, wird Einigkeit unmöglich sein. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, sich diesem Ideal zu nähern. Die Christliche Wissenschaft erklärt, was Christus Jesus gezeigt hat: dass Gott, das unendliche Gemüt bzw. der unendliche Geist, in Wahrheit die einzige schöpferische und regierende Macht ist – die Quelle alles wahren Seins –, die die harmonischen Funktionen von allem beseelen, was existiert. Aus dieser Perspektive gesehen ist Einigkeit eine feststehende geistige Tatsache, die von Gott ausgeht, und wir können anstreben, diese Tatsache in unserem Alltag sichtbar zu machen.

Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckt hat, enthält folgende grundlegende geistige Maxime: „Der eine unendliche Gott, das Gute, vereint Menschen und Völker ...“ (S. 340). Diese Aussage identifiziert daraufhin die allgemeine Auswirkung dieses göttlichen Prinzips, Gottes. Der eine Vater-Mutter-Gott ist die Grundlage für die Brüderlichkeit unter den Menschen, beendet Kriege, stellt die Geschlechter gleich und befreit die Menschheit von anderen Ungerechtigkeiten. Und da die Christliche Wissenschaft Gottes Schöpfung, den Menschen und das Universum, als zum vollkommenen Ebenbild Gottes und auf dieser Grundlage konzipiert erklärt, ist es ganz natürlich, jeden von uns in unserer wahren geistigen Identität vom einen vereinigenden Geist regiert wie auch Geist ausdrückend zu betrachten.

Diese Erklärung von Gottes allumfassender Macht bedeutet jedoch angesichts einer Welt, die mit tiefer Entzweiung kämpft, nicht, dass wir nachlässig werden dürfen. Sie sollte vielmehr unser Herz und unsere Seele dazu bewegen, beharrlicher zu beten und zu arbeiten, um diese geistigen Tatsachen umfassender in der Gesellschaft als Ganzes demonstriert zu sehen.

Im Alltag des menschlichen Lebens, wo die natürliche geistige Einigkeit des Menschen aggressiv von entzweienden Handlungen und Worten angefochten wird, gibt es den dringenden Bedarf zuzulassen, dass der Christus unser Denken geistig erhebt und unsere Gedanken und unser Leben besser an der göttlichen Liebe und Führung ausrichtet. Wenn wir vollständiger für unsere Einigkeit mit Gott Raum schaffen und mehr Qualitäten der göttlichen Liebe leben – wie Anteilnahme, Selbstlosigkeit, Vergebung, Inklusivität, Demut, Wahrnehmung u. v. m. –, können wir das Gemüt, das Liebe ist, außerdem aufrichtig bitten, uns dabei zu helfen, jedermanns Einheit mit Gott wie auch miteinander innerhalb des einen unendlich Guten zu erkennen und mehr zu erleben.

Das Denken für den Einfluss des allgegenwärtigen Christus zu öffnen – für Gottes Botschaft des Guten an uns – bewirkt, dass wir uns aus dem Glauben an viele widerstreitende Gemüter heraus zu dem Bewusstsein des einen überragend guten Gemüts erheben und erkennen, wie unsere Einstellung und die anderer von entzweienden Eigenschaften wie Gleichgültigkeit, Furcht, Selbstgefälligkeit, Bigotterie und Niedertracht gereinigt wird und stattdessen mehr Einigkeit hinsichtlich der Motive, Werte und Ziele zum Ausdruckt bringt.

Jesus signalisierte die Notwendigkeit von Einigkeit, als er sagte: „Jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst entzweit ist, kann nicht bestehen“ (Matthäus 12:25). Wenn unsere Institutionen stabil sein sollen, dürfen wir Einigkeit nicht als verzichtbar betrachten. Doch Ideen und Richtlinien müssen oft geläutert, erhoben und umgewandelt werden, bevor wahre Einigkeit möglich ist. Und wenn es verlässliche, wahre Einigkeit gibt, muss sie gegen alles verteidigt werden, was sie aufbrechen, schwächen oder zerstören würde. Wir müssen uns der göttlichen Macht zuwenden, die die Menschheit zu einer greifbareren Harmonie führt, ganz gleich ob ein destabilisierender Einfluss aus uns selbst, aus unserem Umfeld oder sogar von außerhalb unserer Landesgrenzen kommt.

Jesus verstand die geistige Grundlage von Einigkeit und die Macht des geistig-wissenschaftlichen Gebets auf außerordentliche Weise und betete für seine damaligen und heutigen Nachfolger – „damit sie alle eins werden, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins werden ... Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins werden, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins werden“ (Johannes 17:21–23). Jesus betete nicht, dass Gott die vielen widerstreitenden Gemüter irgendwie vereinigen möge. Sein Gebet bekräftigte Gott grundlegend als sein Gemüt – das Gemüt des Christus – und dann den Christus in uns, als in uns wirkend. Dasselbe Gemüt zu haben ist somit die sichere Basis von Einigkeit. Es obliegt uns, die Antwort auf Jesu Gebet zu sein – unser Denken so von dem Glauben an andere Götter, andere Gemüter, zu reinigen, dass wir mehr von diesem einen Gemüt, der göttlichen Liebe, demonstrieren.

Im Alltag des menschlichen Lebens, gibt es den dringenden Bedarf zuzulassen, dass der Christus unser Denken erhebt.

Mary Baker Eddy gedachte der ganzen Welt und erklärte, dass es die Pflicht eines jeden Mitglieds der von ihr gegründeten Kirche – der Kirche Christi, Wissenschaftler – ist, jeden Tag als Teil ihres „Täglichen Gebets“ zu beten: „... und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (Handbuch der Mutterkirche, S. 41). Und weiter vorn in dem Gebet erfahren wir unsere Aufgabe: „... lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen ...“ Es scheint klar zu sein, dass jeder die Gelegenheit und Verantwortung hat, der Menschheit zu helfen, immer mehr von der Einigkeit zu erleben, die allen als Gottes Nachkommen geistig innewohnt. Der unverzichtbare erste Schritt ist, alles abzulegen, was uns von Gott und Seiner Schöpfung trennen möchte.

Mrs. Eddys volles Vertrauen auf die göttliche Liebe und ihr Bestreben, deren anteilnehmende und selbstlose Motive und Ziele zu verkörpern, wurden während ihrer vielen Jahre als Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft ständig bewiesen. Und ihr unermüdlicher Einsatz, die praktische Anwendbarkeit der geistigen Macht zu demonstrieren, trug reichhaltig Früchte in den vielen Fällen, wo Uneinigkeit durch heilende Liebe überwunden wurde. Im Juni 1906 dankte Mary Baker Eddy den Mitgliedern der Kirche in einer Botschaft, die während der Einweihung des Erweiterungsbaus der Mutterkirche verlesen wurde, „für diesen Beweis eures Fortschritts, eurer Einigkeit und Liebe“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 6). Sie wusste genau, welcher Einsatz erforderlich ist, um die entzweienden und zerstörerischen Neigungen des menschlichen Gemüts zu überwinden und Einigkeit und Liebe zum Sieg zu verhelfen.

Zehn Jahre zuvor hatte sie ein Gedicht mit dem Titel „Liebe“ veröffentlicht, das folgenden Vers enthält:

Eh’ ihr zerbrecht das schwache Rohr
   mit Worten übereilt,
fleht um den Geist, den der erkor,
   der uns geliebt, geheilt.
Sucht heil’ges Denken, himmelrein,
um in der Liebe eins zu sein.
(Vermischte Schriften 1883–1896, S. 387)

Diese und andere Aussagen von Mrs. Eddy, die die verbindende Beziehung zwischen Liebe, Einigkeit und Fortschritt verdeutlichen, haben mir im Lauf der Jahre in mehreren schwierigen Situationen am Arbeitsplatz klar gezeigt, wie ich vorgehen musste. Einmal ging es um ein mehrjähriges Projekt, das große Einigkeit unter etlichen Personen erforderte, die hinsichtlich des Projekts starke, voneinander abweichende Überzeugungen hatten. Ich war geneigt, mich von dieser Uneinigkeit beeindrucken zu lassen, doch ich kam über die Monate zu dem Schluss, dass gottgegebene Einigkeit und Liebe zugegen waren und nicht verborgen oder übermannt werden konnten. Es war etwas Besonderes zu sehen, wie Kritik, Selbstgerechtigkeit und Misstrauen sich auflösten und durch die erforderliche Einigkeit ersetzt wurden. Keiner von uns, die an diesem Projekt arbeiteten, hatte die Macht, das Denken zu vereinen. Aber die göttliche Liebe hatte sie!

Wir sollten angesichts lautstarker Uneinigkeit niemals ein Gefühl von Hilflosigkeit akzeptieren. Mit dem Gefühl der Zuversicht, dass es natürlich für uns ist, unser Leben zu vergeistigen, von dem einen unendlichen Gemüt regiert zu werden und die vereinigende Macht der göttlichen Liebe zu erleben, ist Macht und Freude verbunden. Ob zu Hause, in unserem Umfeld oder in den problematischsten Regionen und unversöhnlichsten Spaltungen – wir können erwarten, zumindest in gewissem Grade einen Pfad hin zu Heilung und Einigkeit in der Demonstration widergespiegelter Liebe zu erkennen.

Wenn unsere persönliche Gleichgültigkeit, unser Misstrauen anderen gegenüber, unsere Furcht und unsere Selbstgerechtigkeit dem Einfluss des Christus Platz machen, demonstrieren wir klarer unsere eigene Einheit mit der göttlichen Liebe. Wir können alle umfassender die Macht der Anteilnahme, Vergebung, Demut und des Vertrauens entdecken. Und dies wiederum befähigt uns dazu, wirksamer für eine kollektive Demonstration der globalen Harmonie und Kooperation zu beten und diese zu unterstützen.

Solche Umwandlung des Denkens beschränkt sich nicht auf ein Alter, Geschlecht, eine Hautfarbe, ethnische Herkunft, Nationalität, Religion oder eine sonstige angebliche Einteilung der Menschheit. Wenn wir die vereinigenden Attribute der göttlichen Liebe für uns selbst und alle Menschen akzeptieren, helfen wir, den Fortschritt der Menschheit zu sichern.

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