Am ersten Sonntag, nachdem meine Familie und ich 2014 von China in die Vereinigten Staaten umgesiedelt waren, sahen wir ein Gebäude mit der Bezeichnung Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, also gingen wir hinein. Ich verstand nicht viel von der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, die im Gottesdienst verlesen wurde, liebte aber die Musik. Ich wusste, dass Stellen aus der Bibel vorgelesen wurden, denn ich hatte ein Jahr lang an einem Bibelkreis teilgenommen, bevor ich China verließ.
An den darauffolgenden Sonntagen ging ich in andere Kirchen, fand aber nicht, dass sie das Richtige für mich waren. Also kehrte ich zur Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, zurück. Ich dachte: Wenn ich gläubig werden will, muss ich mit der Bibel anfangen. Auch das Solo bewegte mich jede Woche tief.
Obwohl ich weiter hinging, fiel mir etliches schwer. Ich konnte nicht viel von der Christlichen Wissenschaft verstehen, zum Teil auch deshalb, weil mein Englisch zu schlecht war. Eine der Leserinnen war so nett zu mir. Sie lud uns zu sich nach Hause ein und wir verbrachten Thanksgiving bei ihrer Familie. Da sie immer so liebevoll zu mir war, besuchte ich die Kirche weiter.
Nach zwei Jahren beschlossen wir, in einen anderen Teil des Landes umzuziehen. Meine Freundin half mir liebevoll, eine Kirche der Christlichen Wissenschaft in unserer neuen Stadt zu finden. Doch ich beschloss, die Christliche Wissenschaft zu verlassen, weil ich dachte, dass ich damit abgeschlossen hatte.
Kurz vor unserem Umzug lud meine Freundin mich zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft ein. Der Titel des Vortrags war: „Gebet, das heilt.“ Der Vortrag inspirierte mich sehr. Er weckte den Wunsch in mir, besser zu verstehen, wie Gebet Sünde, Krankheit und Leiden heilt und einen Menschen umwandeln kann. Genau danach hatte ich gesucht. Meine Mutter war an einer chronischen Krankheit gestorben, als ich kaum ein Teenager war, und ich hatte immer Angst vor dem Tod gehabt. Immer wenn ich krank war, fürchtete ich zu sterben. Ich wollte so gern von dieser Furcht geheilt werden.
Nach unserem Umzug begann ich, die Kirche der Christlichen Wissenschaft an unserem neuen Wohnort zu besuchen. Die Menschen in der Kirche waren so freundlich, und ich gewann sofort Freunde. Ich fühlte mich ganz zu Hause. Eine neue Freundin in der Kirche fing an, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift mit mir zu lesen. Wir lasen dieses Buch von Mary Baker Eddy von Anfang bis Ende durch. Nun begann ich, die Christliche Wissenschaft ein wenig zu begreifen und zu verstehen. Meine Freundin gab mir ihre Christian Science Journals und Sentinels. Die Heilungsberichte las ich besonders gern. Nach und nach verschwand meine Furcht vor Krankheit und Tod, meine Ängste lösten sich völlig auf, und ich fühlte Ruhe und Frieden.
Früher hatte ich keine Religion. Ich dachte, wir Menschen sind hundertprozentig materiell, und glaubte, dass wir gut für unseren Körper sorgen müssen, indem wir regelmäßig physische oder medizinische Mittel in Anspruch nehmen, um unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten.
Nun weiß ich, dass wir zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen und geistig und vollkommen sind. Wenn früher Menschen sagten, sie seien vollkommen, hielt ich das für Wahnsinn. Jetzt weiß ich, dass jeder von uns das göttliche Recht hat, sicher zu sein, dass wir als Gottes Ausdruck vollkommen sind.
Früher dachte ich, dass wir ab einem bestimmten Alter krank werden; heute weiß ich, dass wir keine Sklaven von Krankheit sein müssen; wir haben das göttliche Recht, uns der Sünde und Krankheit zu verweigern! Meine Sichtweise hat sich vollständig geändert. Ich kann nun anfangen, so zu denken, wie Gott über uns denkt, statt vom menschlichen Standpunkt auszugehen. Wir sind weder hoffnungslos noch hilflos und müssen unser Leben nicht allein meistern, sondern Gott ist immer bei uns und zeigt uns den Weg.
Viele Jahre lang fand ich, dass es nicht fair war, meine Mutter so früh verloren zu haben. Jetzt weiß ich, dass Gottes Liebe alles und mehr als ausreichend ist und dass es mir nie an Liebe gefehlt hat. Nicht lange, nachdem mir das klar geworden war, arbeitete ich in einer karitativen Essensausgabe mit, wo ich eine liebe Frau kennenlernte, die mich als ihre Tochter „adoptierte“. Gott hat mir eine neue Mutter gegeben! Ich kannte Gott zuvor nicht, aber nun habe ich Gottes reichhaltige Liebe gefunden. Die Christliche Wissenschaft hat mich körperlich, mental, emotional und geistig gerettet, und das hat mein Leben umgewandelt. Ich bin so dankbar!
Spring Sun
