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Original im Internet

„GOTT ist bei mir“, betete ich

Aus der Mai 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 15. Februar 2021 im Internet.


An einem ruhigen Platz, oft in meinem Schlafzimmer, nahm ich ein liebliches Gefühl von Gottes zärtlicher, machtvoller Gegenwart in mich auf. Mein Leben war über Nacht aus den Fugen geraten, und es gab Zeiten, an denen ich vor lauter Sorge kaum atmen konnte.

Obwohl ich in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, dass ich Gottes Widerspiegelung bin – zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen, geistig und rein –, kam mir das Konzept, eine Widerspiegelung zu sein, in dieser Zeit des Ringens unzureichend vor. Ich sehnte mich danach, die Gegenwart und Führung des Vater-Mutter-Gottes unmittelbar zu fühlen. Ich spürte das vertraute „Einssein“, die Einheit mit Gott, nicht, die Christus Jesus lehrte, als er seine Beziehung zu Gott so definierte: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10:30).

Mir morgens und manchmal in schwierigen Augenblicken während des Tages die nötige Zeit zu nehmen, um Gottes Gegenwart wirklich zu fühlen, wurde für mich somit zum Rettungsanker. Als ich still bekräftigte, dass Gott bei mir war, erfüllte mich die Lieblichkeit und Kraft der göttlichen Liebe nach und nach. Und mit diesem zunehmenden Bewusstsein fühlte ich Frieden und war fähig, für meine Familie und unsere Zukunft zu beten. Dadurch, dass ich mir die Zeit nahm, mich tief mit dem Verständnis von Immanuel zu verbinden, das im Matthäusevangelium als „Gott mit uns“ übersetzt wird (1:23), wurden meine Gebete stetiger, konkreter und inspirierter.

Als Jesus seinen Jüngern seine Beziehung zu Gott, dem allgegenwärtigen Geist, erklärte, lehrte er sie, dass das Reich Gottes nicht ein Ort „hier“ oder „dort“ ist, wo wir den Zutritt anstreben müssen, sondern es ist während unserer gesamten Existenz „inwendig“ in uns (siehe Lukas 17:21). Es wird auch als Himmelreich bezeichnet, und Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, definiert es als „die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft; das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts; die Atmosphäre des Geistes, in der Seele allerhaben ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 590).

Ich habe diese Sichtweise des Himmelreichs immer geliebt und fing an, mehr darüber nachzudenken, was es bedeutet, den Geist Gottes in mir zu haben. Es bedeutet, dass Harmonie ein dauerhafter Bestandteil meines Seins ist und nichts, was von einer Person oder einem Umstand herrührt. Das Reich Gottes in mir bedeutet, dass ich mir die Führung eines allmächtigen, göttlichen Gemüts zunutze machen kann, das immer wach ist und immer recht hat. Es bedeutet, dass meine Essenz, mein Sein, in einer geistigen Atmosphäre lebt, wo Materie keine Rolle spielt und Seele, Gott, mich mit Gutem erfüllt.

Das bedeutet nicht, dass Gott, allmächtiges und allgegenwärtiges Leben, in mir ist, sondern dass es keine Distanz zwischen Gott und mir, der Manifestation Gottes, gibt. Es gibt keinen Abstand. Die Bibel sagt über Gott: „In ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17:28).

Wissenschaft und Gesundheit beschreibt diese biblische Aussage der Einheit mit Gott folgendermaßen: „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und Mensch, Vater und Sohn, eins im Sein“ (S. 361). Gott ist die einzige Quelle, doch der Mensch enthält dieselben Eigenschaften, „bewegt sich in Übereinstimmung mit [Gott] und spiegelt Güte und Macht wider“ (S. 515).

Gott ist Geist, die Substanz bzw. Essenz des menschlichen Seins. Ein Tropfen im Meer kann kein Ziegelstein sein, wenn das Meer aus Wasser besteht. Das geht nicht. Da wir GottLeben, Wahrheit und Liebe – direkt bei uns haben und eins mit Ihm sind, sind wir immer zufrieden, sicher und geliebt. Unser Leben und unsere Kraft können nicht nachlassen und unsere Fähigkeiten können sich nicht abschwächen, wenn wir dieselbe Substanz und Essenz sind wie Gott, der ewiges Leben ist. Diese friedvolle, weise und gute Gegenwart wohnt in uns und regiert jede Tätigkeit und jeden Atemzug. Wir sind niemals allein, wenn wir Entscheidungen treffen, unserem Leben nachgehen oder die unweigerlichen Veränderungen durchstehen, die der Alltag mit sich zu bringen scheint.

In seinem Brief an die römischen Christen hilft Paulus uns zu erkennen, wie viel Kraft es uns verleiht, den Geist Gottes bei uns zu haben. Er schreibt im 8. Kapitel: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch den Geist, der in euch wohnt“ (Vers 11).

Derselbe Gott, der Christus Jesus von den Toten auferweckt und das Meer für Mose geteilt hat, ist hier bei jedem von uns und bewirkt denselben Frieden und dieselbe Macht in unserem Leben, die der göttliche Geist der Menschheit ewiglich verliehen hat. Als ich mich so allein und voll Furcht fühlte, wies mich eine Freundin auf diese Stelle aus demselben Kapitel hin: „Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Vers 38 und 39).

Obwohl ich diese Verse schon oft gelesen hatte, betrachtete ich sie nun genauer. Sie enthalten solch eine zuversichtliche Kraft, eine Überzeugung, dass es absolut unmöglich für uns ist, außerhalb unseres allliebenden Vater-Mutter-Gottes zu sein. Es gibt keinen Ort, keine Situation, kein Gesetz, keine Macht und keinen Umstand, die bzw. der jemals bewirkt, dass wir ohne Gottes göttliche Gegenwart, unsere Quelle der Kraft, der Liebe und des Lebens auskommen müssen.

Die Ergänzung „Gott ist bei mir“ zu meinen Gebeten bewirkte innerhalb weniger Monate solch eine Stabilität in meinem Alltag, dass ich mich nicht mehr einsam oder furchtsam fühlte, und meine Atemnot war völlig verschwunden. Mein Leben war trotz der schwierigen Probleme und Veränderungen, die ich erlebt hatte, mit geistig Gutem erfüllt. Und „Gott ist bei mir“ steht auch heute noch täglich am Anfang meines Gebets. Gott ist ewiglich bei mir, bei Ihnen und bei allen. Amen.

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