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Original im Internet

Wohllautendes

Kirche in Tätigkeit: Schafe weiden

Aus der Mai 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. März 2021 im Internet.


Eine der letzten Anweisungen, die Jesus einem seiner Nachfolger erteilte, war: „Weide meine Schafe!“ (Johannes 21:17). Damit gab er den Auftrag, seine Arbeit des Heilens fortzuführen – anderen Gottes tiefe Liebe zu ihnen zu zeigen.

Und genau das taten die Jünger. Ein Beispiel für das Weiden der Schafe durch Jesu Nachfolger zeigte sich, als mehrere Jünger von Paulus beteten, nachdem dieser gesteinigt und als tot zurückgelassen worden war (siehe Apostelgeschichte 14:19, 20). Die Bibel berichtet: „Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf.“ Wir wissen natürlich nicht, was diese Jünger dachten, doch sie müssen Paulus geliebt und etwas von der geistigen Tatsache erkannt haben, dass Leben ewig ist.

Das steht beim Weiden der Schafe im Mittelpunkt: andere so zu lieben, dass man ihnen das weitergibt, was wahr über Gott und Seine liebevolle Gegenwart in ihrem Alltag ist.

Das Weiden der Schafe ist genaugenommen Kirche in Tätigkeit. Wenn im Neuen Testament auf eine „Kirche“ verwiesen wird, handelt es sich um diese Nachfolger Jesu, die weiter lehrten und heilten. Vielleicht kann Kirche dann ein Verb für christliche Tätigkeit sein. Die Tätigkeit des Kirchens würde bedeuten, die Menschheit zu erheben, das Denken zum Verstehen geistiger Ideen zu führen und die göttliche Wissenschaft durch das Heilen der Kranken zu demonstrieren (siehe die Definition von Kirche in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy auf Seite 583).

Unsere Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, engagiert sich für diese Kirchenaktivität und betet, um andere zu trösten, „die in vielerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden“ (2. Korinther 1:4). Wir lassen uns vertrauensvoll von Gott zu den Schafen führen, die geweidet werden müssen, und lernen, wie wir dies am besten tun.

Beim Überwinden jedes Widerstrebens, unser Wissen mit anderen zu teilen, waren zwei Dinge hilfreich: Wir wollten ja keine Gelegenheit verpassen, anderen zu helfen, frei von Furcht und Leiden zu sein. Und wir wussten, dass wir die nächsten Schritte für diese Personen Gott überlassen konnten.

Ein Kirchenmitglied – Zina Bauman – erzählte, wie sie in der Schlange stand, um ins Flugzeug einzusteigen, und eine junge Frau neben ihr erwähnte, dass sie Zukunftsangst hatte. „Mein Herz hungert danach, andere zu trösten“, sagte Zina, „und so versicherte ich der Frau, dass Gott immer einen guten Plan für sie hat. Sie kann erwarten, gesegnet zu werden; sie kann erwarten, dass Gott alle ihre Bedürfnisse stillt.“ Die junge Frau wurde ruhiger und sagte, dass sie sehr dankbar für den Trost war.

Wenn wir die Straße entlangfahren, einkaufen, mit Nachbarn plaudern und Nachrichten hören, begegnen wir ständig Hilferufen – manche sind deutlich, andere nicht. Es ist keine Überraschung, dass unsere Kirchenmitglieder sich nicht auf die Suche nach Schafen zum Weiden machen mussten; sie sind von ihnen umgeben.

Obwohl unser Kirchenmitglied Mike Distel in einer abgelegenen Gegend wohnt, wo Besucher selten sind, betete er spezifisch darüber, wie er die Christliche Wissenschaft weitergeben könnte. Nicht lange nach diesem Gebet klopften zwei Frauen bei ihm an, die eine andere Religionsgemeinschaft vertraten. Sie fragten ihn, ob er 1. Mose 1 akzeptiert, und er erkannte dies als den perfekten Ansatzpunkt, um sein geistiges Konzept vom Menschen als Bild und Gleichnis Gottes, Sein vollkommenes Kind, weiterzugeben. Und Mike erklärte, wie das Verständnis von unserer geistigen Identität Heilung bewirkt. Auch nachdem er die Beziehung des Menschen zu Gott und die Definition von Gott auf Seite 598 von Wissenschaft und Gesundheit erläutert hatte, waren sie sich alle einig. Mike sagte, er habe sie auch auf die Website christianscience.com aufmerksam gemacht, und berichtete: „Später wurde mir bewusst, dass wir nur über die Christliche Wissenschaft gesprochen hatten, weil sie den Wunsch hatten, zu lernen.“

Ich finde es beachtlich, dass unseren Kirchenmitgliedern nie eine Abfuhr erteilt wurde. Für mich war das die Bestätigung von dem, was Mrs. Eddy schrieb: „Wenn das Herz spricht, so einfach die Worte auch sein mögen, immer ist seine Sprache denen verständlich, die ein Herz haben“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 262).

„Da, wo ich wohne“, erzählt Kirchenmitglied Linda Distel, „sagen die Menschen im Allgemeinen ‚Gott segne Sie‘ oder ‚Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag‘.“ Eine Frau im Supermarkt bedankte sich einmal bei Linda dafür, dass sie ihr etwas von einem hohen Regal heruntergeholt hatte, mit den Worten: „Gott segne Sie“, und Linda fühlte sich bewogen zu sagen, dass sie Gott unlängst über Seine Segnungen befragt hatte. Die Frau sagte sofort, dass das ein Hinweis auf bevorstehendes Gutes sein musste. Linda antwortete: „Ich glaube, dass Gott selbst das Gute ist – all-gut und all-liebend –, und da wir Seine Kinder sind, gehört all das auch uns. Gott heilt und beschützt uns.“ Die Frau sagte, sie hätte genau das gebraucht, und sie umarmten sich zum Abschied.

Obwohl diese Erfahrungen des Schafeweidens sich alle vor der Pandemie zutrugen, haben selbst die veränderten Umstände unsere Tätigkeit des „Kirchens“ nicht aufgehalten.

Die Gebete von Kirchenmitglied Michelle Buck wurden durch innig empfundene Liebe angeleitet, und sie berichtet, dass sie so von Liebe zu Gott und dem Menschen erfüllt sein möchte, wie Jesus dies war: „Ich bete nun still zu Hause darum zu wissen, dass alle Kinder Gottes mit Seiner Liebe und heilenden Macht erfüllt sind. Ich bete in Bezug auf vermisste Kinder, Disharmonie in Familien, Ungerechtigkeit und vor allem für Frieden.“

Mike Distel sagt: „Ich halte daran fest, dass jeder Mensch, dem ich begegne, ob persönlich, online oder in einem Bericht in den Nachrichten, nicht das Ergebnis einer begrenzten, ungerechten und zerstörerischen Welt ist, sondern dass Gott sie alle im Himmelreich geborgen hält.“

Nachbarn oder Menschen auf sozialen Medien zu erreichen beschert uns viele Gelegenheiten, geistiges Licht an diejenigen weiterzugeben, die mit Einsamkeit, Krankheit oder Verlust kämpfen. Gelegenheiten zum Weiden der Schafe sind auch in systemrelevanten Berufen vielfältig: „Eine meiner Aufgaben jeden Morgen ist, unseren Grundschülern zu helfen, indem ich ihre Masken prüfe, wenn sie die Schulkantine betreten, und dann aufzupassen, dass sie auf Distanz bleiben, wenn sie sich ihr Frühstück holen“, schreibt Tiffany Wilson-Mobley. „Anfangs fühlte ich mich von ihnen getrennt, denn ich konnte sie nicht wie sonst anleiten, indem ich sie sanft bei der Hand nahm und führte.“ Sie kam sich vor „wie eine furchteinflößende, kalte, roboterhafte Lehrerin“, die wegen Maske und Schutzschild extra laut reden musste, um die Kinder zu ermahnen, genügend Abstand zu halten.

„In letzter Zeit“, sagt sie, „habe ich darüber nachgedacht, was es heißt, Gottes Schafe zu weiden.“ Dabei kam ihr die Idee, dass die Kinder in der Schule – und alle Kinder Gottes – von dem einzigen Hirten, Gott, der göttlichen Liebe, alles erhalten, was sie brauchen. Tiffany berichtet weiter: „Diese Erinnerung, diese Stimme der Liebe, gab mir das Gefühl zurück, Lehrerin zu sein – liebevoll, hilfreich, fürsorglich – und nicht kalt und roboterhaft.“

Diese Inspiration machte sie auf die fröhliche Musik aufmerksam, die aus dem Lautsprecher der Schulkantine erklang. „Ich fing an zu tanzen. Und dann sah ich, dass ich nicht die einzige war. Mehrere Kinder und einige unserer wundervollen Köchinnen tanzten ebenfalls! Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass wir in einer unnatürlichen Umgebung von Masken, Distanziertheit und Fehlkommunikation gefangen waren. Stattdessen waren wir alle vergnügt und stärkten uns für einen guten Schultag.“ Auch die darauffolgenden Tage waren für Schüler wie Mitarbeiter von Freude erfüllt.

Wir wissen, dass dieses Weitergeben von dem, was wahr über Gottes Liebe und deren Anwendbarkeit ist, die Schafe weidet. Wir lieben es, Kirche zu leben!

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