Wir schauen und beobachten immerzu. Manchmal sehen wir fern. Manchmal schauen wir zu, wie Mama Kekse backt. Ich beobachte gern, wie meine Hündin mit ihren Spielsachen spielt!
In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft habe ich in einem Buch namens Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy noch von einer anderen Art von Beobachten gelernt, nämlich genau aufzupassen. Dort heißt es: „Steh Wache an der Tür des Denkens“ (S. 392). Ein Wächter ist jemand, der vor einer Tür steht und aufpasst, wer eintreten darf und wer nicht. Und er verwehrt allen den Zutritt, die nicht eintreten dürfen.
Was bedeutet es also, wenn man wie ein Wächter an der Tür des eigenen Denkens Wache steht? Es bedeutet, dass man nur Gedanken einlässt, die gut und wahr sind – Gedanken, die von Gott kommen, weil Gott gut ist.
Wenn man aufpasst, was man denkt, ist man beschützt, so wie man den Verkehr beobachtet, wenn man über die Straße geht. Beim Aufpassen auf die Gedanken, die zu dir kommen, wirst du fröhlicher, so wie es sich gut anfühlt, mit guten Freunden zusammen zu sein.
Einmal starb ein Freund, der mir sehr nahestand. Immer wenn ich an ihn dachte, wurde ich traurig, weil ich ihn nicht mehr sehen konnte. Manchmal musste ich deshalb weinen. Ich vergaß völlig, ein Wächter zu sein. Anstatt auf tröstende Gedanken von Gott zu hören, ließ ich traurige Gedanken ein, die mir sagten, dass alles, was ich an meinem Freund so gemocht hatte, weg war.
Dann fiel mir ein, dass ich Wache stehen und auf mein Denken achten konnte. Ich wollte ein guter Wächter sein und nur wahre und fröhliche Gedanken über meinen Freund einlassen.
Ich hatte in der Sonntagsschule gelernt, dass Leben ein anderer Name für Gott ist. Und weil Gott immer um uns ist, ist Leben auch jetzt hier bei mir. Gott hört nie auf, das einzige Leben zu sein oder alles Gute in meinem Freund und mir und allen Menschen hervorzurufen. Nun verstand ich, dass ich gute, fröhliche Gedanken einlassen konnte, die mir sagten, dass die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft von meinem Freund und der Spaß miteinander auch weiter bei mir waren. Sie sind immer gegenwärtig, genau wie Gott – Eigenschaften, die ich ausdrücken und in anderen erkennen und mit meinem Freund verbinden kann. Das machte mich froh und nicht traurig.
Ich fing an, bei allem um mich sehr genau aufzupassen, genau wie ein guter Wächter. Ich schaute mir den Mann an, der im Supermarkt Regale füllt. Die Hilfsbereitschaft, die ich an meinem Freund geliebt hatte, wurde auch von dem Angestellten ausgedrückt! Und immer wenn ich lache, weiß ich, dass dieselbe Freude in mir ist, die Gott auch immer noch in meinem Freund hervorruft.
Auf meine Gedanken aufzupassen und ein Wächter zu sein, hat mich getröstet. Und obwohl es immer noch Zeiten gibt, in denen ich mir wünschte, mit meinem Freund reden zu können, lasse ich mir keine traurigen Gedanken mehr aufdrängen. Stattdessen bin ich damit beschäftigt, fröhlich zu sein, wenn ich gute Gedanken in mein Denken einlasse.
Jeden Tag kommen viele Gedanken zu uns, ob wir mit unseren Geschwistern spielen, Hausaufgaben machen oder zuhören, wenn unsere Eltern über Sachen sprechen, die sich in der Welt zutragen. Und Gott hilft uns jeden Augenblick zu wissen, welche Gedanken wir einlassen und welchen Gedanken wir den Zutritt verwehren sollen.
Willst du auch ein guter Wächter sein?