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Original im Internet

Heute ist Gottes Tag

Aus der Oktober 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. Juni 2022 im Internet.


Einmal begegnete ich einer Frau, die gerade an ihrem ersten Gottesdienst in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche teilgenommen hatte. Auf die Frage, was sie aus dem Gottesdienst mitnahm, überlegte sie einen Augenblick und sagte: „Ich habe gelernt, dass Christ zu sein erheblich mehr erfordert, als am Sonntag zur Kirche zu gehen und zu versuchen, ein guter Mensch zu sein.“

Wow, das hat sie in nur einer Stunde gelernt, dachte ich. Obwohl ich bei meinem ersten Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft wahrscheinlich etwas Ähnliches gefühlt hatte, fasste diese Frau ihre Erfahrung wunderbar klar zusammen. Ich weiß nicht, was dieses „erheblich mehr“ für sie damals hieß, aber es hat sie zu einer tiefen und ehrlichen Erforschung der Christlichen Wissenschaft veranlasst.

So hilfreich es ist, am Sonntag zur Kirche zu gehen (und zuzuhören) und sich zu bemühen, ein guter Mensch zu sein, kann man nicht in das Christentum des Christus eindringen, ohne zu verstehen, dass Christ zu sein eine Aktivität ist, die rund um die Uhr Einsatz erfordert. Sie erfordert Hingabe und Treue und ist sowohl ein Privileg als auch eine Pflicht. Sie ist das beständige und aufmerksame Streben, dem Beispiel von Christus Jesus in jedem Bereich unseres Lebens zu folgen, dessen sämtliche Gedanken, Worte und Taten Gottes beständige, unvoreingenommene, allmächtige Liebe zu Seinen Kindern bewiesen. Und diese Liebe veranlasst uns, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt und unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, drückte es so aus: „So zu leben, dass das menschliche Bewusstsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 160).

Unser Denken nahe an Gott auszurichten, beginnt jeden Morgen in dem Moment, wo wir aufwachen. Für mich heißt das, dass ich sofort auf inspirierte Weise anerkenne: „Heute ist Gottes Tag.“ Ich sage diese vier Worte nicht einfach nur her; sie müssen eine frische, bedeutungsvolle, konkrete und erkenntnisreiche Klarheit von dem enthalten, was mir diese geistige Tatsache in diesem Moment mitteilt.

Da ich in der Christlichen Wissenschaft gelernt habe, dass Gottes Tag Seine beständige Entfaltung des Guten ist, weiß ich, dass Gott jeden Augenblick Seines Tages bereits mit Seiner Liebe, Seiner Fürsorge, Seinen Lehren und Seinen Segnungen gefüllt hat. Diese Erkenntnis treibt meine Hingabe an, jeden Augenblick des Tages willkommen zu heißen; Seine allgegenwärtige, immer aktive liebevolle Aufmerksamkeit zu erkennen, was auch immer die körperlichen Sinne behaupten, und Seinen Lehrstoff zu lernen, der anhaltenden Segen bringt. Das ist nicht immer einfach. Ja, manchmal ist es sehr schwer. Aber ich habe festgestellt, dass es immer machbar ist.

Zu Anfang meiner frühmorgendlichen Erkenntnis „Heute ist Gottes Tag“ musste ich einen echten Test bestehen. Ich erinnere mich besonders an einen Morgen, als die Bilder, die sich mir präsentierten, alarmierend waren – Nachrichten von verhungernden Kindern in Afrika, von einem Ausbruch von Masern in der Schule meiner Kinder, von einem Haus ganz in unserer Nähe, das von einem Tornado zerstört worden war, und vom Tod unseres Briefträgers, der sechs Kinder hatte. Das war zu viel für mich. Mein Bedarf, Gottes Tag zu erkennen – Seine unaufhaltsame Entfaltung des Guten –, schien riesig und fast überwältigend.

Als ich mich an Gott wandte, kam mir folgende Stelle in den Sinn: „Kein Zeugnis der materiellen Sinne kann mir die Augen vor dem wissenschaftlichen Beweis verschließen, dass Gott, das Gute, allerhaben ist“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 277). Ich weiß nicht, welche materiellen Zeugnisse Mrs. Eddy vor Augen hatte, als sie diese Worte schrieb, aber es muss ein dringender Bedarf gewesen sein, der sie veranlasst hatte, höher zu schauen, um Gottes Gegenwart und Macht zu erkennen, die bereits zur Hand waren. Sie befolgte Christi Jesu Anweisungen an seine Jünger, was sie tun sollten, wenn etwas Schlimmes passierte. Er hatte sie aufgefordert, aufzuschauen und zu wissen, dass das Reich Gottes nahe gekommen war.

Das motivierte mich sehr dazu, dasselbe zu tun. Ich wandte mich von den materiellen Bildern von Tod und Zerstörung ab und konzentrierte mich nur auf das, was ich über Gott wusste – Seine uneingeschränkte Güte, allmächtige Gegenwart und unwiderstehliche Liebe. Seine Verheißungen in der Bibel waren eine große Hilfe, besonders diese:

         „Ach, Herr Herr, sieh, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, und kein Ding ist dir unmöglich“ (Jeremia 32:17).

         „Der Herr ... ist bei dir, sodass du dich vor keinem Unglück mehr fürchten musst. ... Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Retter. Er freut sich über dich mit großer Freude. Ist er still in seiner Liebe, jauchzt er über dich mit Jubel“ (Zefanja 3:15, 17).

Ich dachte den ganzen Tag an die vielen Beispiele in der Bibel von Gottes allmächtiger Fürsorge – Seine Versorgung mit allem, was die Kinder Israel in den vierzig Jahren in der Wüste gebraucht hatten; wie Er Daniel in der Löwengrube und die drei Männer im Feuerofen beschützt hat; wie Christus Jesus Menschen von Blindheit, unheilbaren Krankheiten und dem Tod geheilt hat, und das größte Beispiel von allen: Jesu eigene Auferstehung und Himmelfahrt. An jenem Abend bedeutete Gott mir mehr denn je – mehr als all die furchtbaren Nachrichten, die ich an jenem Morgen gehört hatte.

Hatten meine Gebete mir geholfen? Sie hatten eindeutig mein Denken über das Geschrei des Irrtums (alles, was Gott, das Gute, leugnete) hinaus und zu einem aktiven Bewusstsein von der Gegenwart und Macht Gottes gehoben. Und jeder Gedanke war mit Hoffnung erfüllt – der höchsten Art fundierter Erwartung des Guten, wie mein Wörterbuch sie definiert. Nein, die Hungersnot war nicht an einem Tag beseitigt, doch die Abendnachrichten berichteten, dass humanitäre Hilfe, die bis dahin von korrupten Beamten gestohlen oder aufgehalten worden war, nun ihr Ziel erreichte, und dass private Spenden eingingen. An der Schule meiner Kinder wurden keine weiteren Fälle von Masern gemeldet. Das vom Tornado zerstörte Haus wurde innerhalb von sechs Monaten wiederaufgebaut. Mehr als hundert Menschen nahmen an der Beerdigung unseres Briefträgers teil, und seine Familie war dankbar für die großzügige und anhaltende Unterstützung von Nachbarn und Freunden.

Halfen meine Gebete anderen? Trägt nicht jeder gute Gedanke, der uns hilft, Gottes Liebe in Tätigkeit zu sehen, dazu bei, das vorhandene Gute zu vergrößern und der ganzen Menschheit dabei zu helfen, sich nicht vom Bösen überwinden zu lassen, sondern das Böse mit Gutem zu überwinden (siehe Römer 12:21)? Wie ich zunehmend lerne, ist das geistige Kraft, die direkt von Gott kommt. Und wir alle haben sie und können dazu beitragen, sie für unsere Nachbarn nah und fern zu beweisen.

Ich fange auch heute immer noch jeden Tag mit dem Gedanken an: „Heute ist Gottes Tag“ und bin fest davon überzeugt, und dann halte ich den ganzen Tag über daran fest. Wenn ich abends schlafen gehe, bekräftige ich die Tatsache, dass Sein Tag fortdauert. Er dauert rund um die Uhr. „Es wird keine Nacht geben“, sagt die Bibel (Offenbarung 22:5), denn Gott stellt nichts als Licht bereit. Dieses Verständnis hilft mir, am nächsten Morgen fröhlich aufzuwachen und für einen weiteren von Gottes Tagen“ bereit zu sein.

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