Von dem Moment an, wo ich mit sechzehn meinen ersten Job hatte, schien ich jeden Cent auszugeben, den ich einnahm. Obwohl ich über einen Zeitraum von 55 Jahren immer besser bezahlte Stellungen hatte, war mein Konto häufig überzogen. Ich ignorierte meine chronisch schlechte Bonität, schuldete mehrmals meine Hypothek um, damit ich Schulden abtragen konnte, und leerte meinen Pensionsfonds, um Alltagskosten zu begleichen. Die Scham über all das nagte ständig an mir.
Ich wollte so nicht leben, glaubte aber, nicht aufhören zu können. Obwohl ich über die Jahre immer wieder ein Budget aufstellte, schien ich unfähig zu sein, mich daran zu halten. Ja, immer wenn ich mir Grenzen auferlegte, bekam ich solche Panik, dass ich besonders viel einkaufte – einmal nahm ich extra für diesen Zweck ein Darlehen auf, nur um mich zu beruhigen! Doch die Ruhe hielt nie an, und ich war ständig hoch verschuldet.
Nachdem eine Kollegin mich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht hatte, betete ich gelegentlich hinsichtlich dieses Problems, doch ich war nicht wirklich bereit, die Dinge aufzugeben, die ich kaufen zu müssen glaubte. Alle Bemühungen, das Verhalten durch Willenseinsatz zu kontrollieren, gingen nach hinten los.
Als meine Freundinnen und Freunde nach und nach in Rente gingen, kam ich zu dem Schluss, dass ich wohl immer würde arbeiten müssen, denn obwohl es mir endlich gelungen war, die meisten Schulden abzutragen, hatte ich kein Geld in eine neue Rentenkasse eingezahlt.
Dann wurde ich mehrere Jahre nach dem allgemeinen Rentenalter entlassen. Ich fühlte mich von Furcht und Schuldgefühlen überrollt. Doch zu meiner Überraschung und Erleichterung stellte ich kurz darauf fest, dass meine Sozialversicherungseinnahmen zusammen mit einer winzigen Rente, die ich erlangt hatte, ausreichen würden, solange ich weise haushaltete und bescheiden lebte. Allerdings würde ich in absehbarer Zeit mein Haus verlieren, wenn ich nicht meine Ausgaben erheblich zurückschraubte.
Damals las ich das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, von vorne bis hinten durch. Als ich in dem Buch las und studierte, wurde mir bewusst, dass ich bereit war, eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe bezüglich der scheinbaren Unfähigkeit zu bitten, nicht ständig all mein Geld auszugeben. Ich bat eine Praktikerin per E-Mail um christlich-wissenschaftliche Behandlung, um dieses Verhalten ohne den Einsatz von Willenskraft zu überwinden. Dann vergaß ich die Angelegenheit völlig.
In der darauffolgenden Woche fragte mich eine Freundin, die mir regelmäßig beim Saubermachen hilft, wo all meine leeren Kartons seien. Zu ihren Aufgaben hatte jahrelang gehört, die vielen leeren Kartons zu recyceln, die sich jede Woche in meiner Garage ansammelten, weil ich so viel online eingekauft hatte. Wir gingen raus in die Garage, um den üblichen Stapel Kartons zu suchen, aber es war kein Karton da. Mir wurde klar, dass ich die ganze Woche über nichts eingekauft und das nicht einmal gemerkt hatte!
Meine Freiheit von der Knechtschaft zwanghaften Geldausgebens ist von Dauer. Dieses hartnäckige Verhalten ist ohne Einsatz von Willenskraft und jedes Gefühl von Entbehrung oder Mangel vollständig verschwunden. Es gefällt mir sogar, gut zu haushalten. Ich fühle mich freier und mache mir keine Sorgen, dass ich zu viel ausgebe.
Als ich weiter aufmerksam in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit forschte, stieß ich auf diese Stelle: „Die Bereitwilligkeit, wie ein kleines Kind zu werden und das Alte für das Neue aufzugeben, macht das Denken für die vorgeschrittene Idee empfänglich. Die Freudigkeit, die falschen Orientierungspunkte zu verlassen, und die Freude sie verschwinden zu sehen – diese Einstellung hilft die endgültige Harmonie herbeizuführen“ (S. 323–324).
Genau das habe ich erlebt. Meine tiefe Erleichterung und unübertroffene Freude über diese Heilung sind heute so groß wie zu dem Zeitpunkt vor ca. einem Jahr, als sie sich zutrug. Meine Angehörigen und Freunde sind erstaunt über diesen Wandel lebenslanger Angewohnheiten. Ich bin Gott und der Christlichen Wissenschaft unendlich dankbar, nicht nur für diese Heilung, sondern für die vielen anderen Segnungen, die ich durch das Studium und die Praxis dieser Wissenschaft erlangt habe, die in Wissenschaft und Gesundheit als „die Gesetze Gottes ... und Seine Regierung des Universums, einschließlich des Menschen“ beschrieben werden (S. 128).
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