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Der Rhythmus des Geistes

Aus der Oktober 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. Januar 2023 im Internet.


Irgendetwas mit meinem körperlichen Rhythmus stimmte nicht. Manche würden es als Rhythmusstörung bezeichnen. Was auch immer es war, es beeinträchtigte meine Energie. Es fiel mir sogar schwer, mit meiner kleinen Enkelin, die mich gerade mit ihrem Vater und ihren Brüdern besuchte, ein Bilderbuch anzusehen. Ich war vor allem deshalb besorgt, weil ich wollte, dass alle viel Spaß haben sollten.

Ich hatte davor über mehrere Wochen hinweg sehr bewusst gebetet, sobald ein Problem auftrat, und mich jeweils augenblicklich der geistigen Wahrheit zugewandt. Daher kam es nicht in Frage, diese Schwierigkeit auf die lange Bank zu schieben.

An jenem Abend verbrachte ich etwas Zeit allein, um so zu beten, wie ich es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Ich lauschte so klar wie ich nur konnte – ohne jede vorgefasste Meinung – auf das, was mein Vater-Mutter-Gott, der unendliche Geist, mir sagte. Mir wurde schnell klar, dass ich darum beten musste aufzuwachen, statt ein Problem durch Gebet zu beheben. Ich musste aus einer begrenzten Sichtweise meiner selbst als verletzlicher, alternder Mensch zu meinem wahren Sein als unendliche, geistige Idee erwachen. Der Mensch sitzt nicht in der Materie fest, weder jetzt noch sonst irgendwann. Daher ist es natürlich, zu Geist zu erwachen und seine belebenden Auswirkungen zu erleben. Ich konnte ebenso von diesem Problem erwachen, wie ich nachts von einem Traum erwachen konnte.

Dann fiel mir das Wort Rhythmus ein, zusammen mit folgender klarer Botschaft: Du musst ein klareres Verständnis von Rhythmus erlangen – das geistige Verständnis.

Mary Baker Eddy schrieb über den Rhythmus des Geistes: „Wie viel mehr sollten wir danach streben, die geistigen Ideen Gottes zu erfassen, anstatt bei den Dingen der Sinne zu verweilen! Um den Rhythmus des Geistes zu erkennen und heilig zu sein, muss das Denken rein geistig sein“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 510).

Doch was genau ist der Rhythmus des Geistes?

Mary Baker Eddy schreibt: „Gott ist das unsterbliche Gemüt, das unsterbliche Gute, in dem wir, wie die Heilige Schrift sagt, ‚leben, weben und sind‘. Dies Gemüt nun ist dem Wachstum, Wandel oder Schwund nicht unterworfen, sondern es ist die göttliche Intelligenz oder das Prinzip allen wirklichen Seins, das den Menschen immerdar im rhythmischen Kreislauf sich entfaltender Seligkeit hält, als einen lebendigen Zeugen und als ewige Idee des unerschöpflichen Guten“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 82–83).

Im rhythmischen Kreislauf sich entfaltender Seligkeit gehalten zu werden – was für ein schöner Platz für uns! Wir sind nicht nur eine gelegentliche, sondern eine anhaltende und unerschöpfliche Idee Gottes, des Guten. Und das trifft auf jeden von uns zu. Materielle Rhythmen wie elektrische Impulse oder Muskelanspannungen können eine geistige Idee des Guten weder vorantreiben noch aufrechterhalten. Sie können die geistige Identität eines Menschen ebenso wenig beeinträchtigen, wie ein Magnet reines Gold anziehen kann. Wir leben in Übereinstimmung mit dem Rhythmus der göttlichen Liebe, Gottes, und nicht mit materiellen Überzeugungen.

Als ich auf diese Weise betete, erkannte ich, dass ein gestörter Rhythmus gar kein Rhythmus ist, denn nichts kann Geist stören. Und was jeden von uns als Menschen, als Gottes Idee, angeht, so kann „die Harmonie des Menschen ebenso wenig beeinträchtigt werden ... wie der Rhythmus des Weltalls ...“ (Mary Baker Eddy, Rückblick und Einblick, S. 61).

Der Rhythmus der Liebe hat keine Aussetzer. Er ist weder fehlerhaft noch unregelmäßig. Er bewegt sich gemäß der Anmut, auf der jede Vorwärtsbewegung und fortschrittliche Kadenz des Universums beruht. Außerdem teilt sich die Wahrheit, ein weiteres Synonym für Gott, konstant selbst mit; sie ist der Rhythmus des Denkens. Und wenn Demut den Weg dafür bahnt, diesen Rhythmus zu hören und zu spüren, dann kann man ihn nicht mit etwas anderem verwechseln. Er drückt sich durch das eine göttliche Gemüt und nicht durch Materie aus und zeigt sich in zeitlosem Leben und vollkommener Gesundheit und nicht in Krankheit, Sünde oder Tod.

Dieser Rhythmus des Geistes steuert jeden Vorgang. Sein lebhaftes, geistiges Muster füllt uns mit Energie. Aus diesem Grunde können wir ohne Eile, Last und Sorge leben.

Ich dachte über die Tatsache nach, dass die unendliche Liebe sich niemals selbst im Weg steht; sie läuft auch nicht vor sich selbst weg. Sie ist niemals nervös, kommt nie zu früh oder zu spät an, ist nie verkehrt oder ausgesetzt. Der Mensch und das Universum werden von dem einen Prinzip, Gott, regiert und können daher nie aus dem Takt kommen. Auch kann Liebe keine Sequenzen des Bösen, der Erschöpfung oder schlechter Gesundheit in Gang setzen. Liebe webt ihre guten Ideen beständig in ein vereintes, polyrhythmisches Gewebe.

Alle Ideen bewegen sich innerhalb dieses geistigen Takts, in dem jede Funktion zur genau rechten Zeit eintritt. Der stetige, ruhige Puls des Geistes ist ferner sogar dann zu erkennen, wenn Überzeugungen vorhanden zu sein scheinen, die einem anderen Rhythmus folgen. Wenn das Denken geistiger wird, erkennen und drücken wir eine saumlosere Harmonie in unserem Alltag aus.

Mit diesen tröstlichen und machtvollen Gedanken schlief ich friedlich ein. Am folgenden Morgen hatte sich das körperliche Problem aufgelöst. Ich war nicht mehr erschöpft, sondern verbrachte den Tag mit fröhlichen Geschichten und lebhaftem Spielen.

Am Ende des Tages bat mich einer meiner Enkel, ihm bei einem Lied zu helfen, das er mithilfe seines neuen Keyboards schuf. Ich schlug ihm vor, das Metronom anzustellen. Dann forderte ich ihn auf, genau hinzuhören. Ihm ging ein Licht auf. Er hörte den stetigen Takt und erkannte, dass dieser Takt allem zugrunde liegt, das rhythmische Muster festlegt und die Melodien beeinflusst, die er für sein Lied verwenden wollte. Dies wird alle seine musikalischen Projekte anleiten, dachte ich, genau wie mein besseres Verständnis vom stetigen Takt des Geistes immer mein Verständnis von Gesundheit und Wohlbefinden lenken wird.

Der restliche Besuch der Familie in jener Woche war entspannt und voll Freude – und in einem lebhaften, in geistigem Fortschritt verwurzelten Tempo.

Ich lerne, nicht zu versuchen, ein materielles Problem mit metaphysischem Gebet umzuformen, zu kontrollieren oder in Ordnung zu bringen, sondern demütig auf die Tatsache zu lauschen und zu ihr zu erwachen, dass ich bereits im vollkommenen Takt mit dem Rhythmus des Geistes lebe, der stetig, allgegenwärtig und mitreißend fröhlich ist.

Auch Sie sind im heiligen Takt des Geistes enthalten – dem rhythmischen Kreislauf sich entfaltender Seligkeit!

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