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Original im Internet

Hören und geistiges Verständnis

Aus der Oktober 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Deutscher Originaltext

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Juli 2023 im Internet.


Vor mehreren Jahren war bei mir ein Ohr verstopft, sodass ich damit alles sehr gedämpft hörte. Ich beschloss, dass ich hören, also tiefer verstehen, musste, wie der Christus ununterbrochen zu uns spricht.

Die Definition von Ohren im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy inspirierte mich sehr: „Nicht Organe der sogenannten körperlichen Sinne, sondern geistiges Verständnis.

Jesus bezog sich auf die geistige Wahrnehmung, als er sagte: ‚Ihr habt Ohren und hört nicht?‘ (Markus 8:18.)“ (S. 585).

Geistiges Verständnis: Genau das wollte ich! Also studierte ich in den darauffolgenden Tagen täglich die wöchentliche Lektionspredigt und las in Wissenschaft und Gesundheit, um dieses Verständnis weiter auszubauen.

Trotz der inspirierten Ideen, die ich durch mein Studium erlangte, vergingen die Wochen, und es schlich sich der Gedanke ein, dass Gebet nicht wirksam sei. Ich ließ mir das Ohr reinigen, doch es fühlte sich weiter verschlagen an. Mir wurde nun klar, dass die Sache mental war und nicht körperlich. Ich musste endlich die Lüge durchschauen, dass mein Ohr eine Dysfunktion zeigen konnte.

Wiederum half mir Wissenschaft und Gesundheit sehr. Mrs. Eddy schreibt: „Das Maximum an Gutem ist der unendliche Gott und Seine Idee, der Alles-in-allem. Das Böse ist eine auf einer falschen Vermutung beruhende Lüge“ (S. 103). Weitere Wochen vergingen, und ich hielt ganz und gar an dieser Wahrheit fest.

Eines Abends fragten mich Studienkolleginnen, ob ich mit ihnen eine Runde Joggen gehen würde. Mein erster Gedanke war, dass das wohl nicht gut für mein Ohr sei und ich somit eher zu Hause bleiben sollte, doch dann kam mir das schützende Gegenargument aus Wissenschaft und Gesundheit: „Dies ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: Die göttliche Liebe kann ihrer Manifestation oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr über Freude; das Gute kann niemals Böses erzeugen; die Materie kann niemals Gemüt erzeugen noch kann Leben im Tod enden“ (S. 304). Da hatte ich es: „Freude kann nicht in Leid verwandelt werden.“ Meine Freude über das gemeinsame Joggen könnte also nicht durch irgendeine Sache getrübt werden, und so machte ich mich auf.

Der Lauf forderte mental eine sehr klare Haltung und „laufendes“ Gebet. Immer wieder spürte ich, wie sich Gedanken der Furcht aufdrängten, dass ich mir mit dieser Aktivität draußen nichts Gutes täte. Doch ich vertrat die Freiheit des Menschen logisch und zuversichtlich wie eine Richterin bei Gericht. „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).

Eine wundervolle Stelle in Vermischte Schriften 1883–1896 von Mrs. Eddy begleitete mich auf dem Weg: „Die Liebe ist nicht etwas, was man auf ein Sims stellt, um es bei seltenen Gelegenheiten mit Zuckerzangen herunterzunehmen ... Als menschliche Eigenschaft steht die erhabene Bedeutung von Liebe über allen Worten: sie drückt sich aus in der zarten, im geheimen verrichteten, selbstlosen Tat; im stillen, unaufhörlichen Gebet; im selbstvergessenen, überfließenden Herzen; in der verhüllten Gestalt, die sich verstohlen auf den Weg macht, ein Werk der Barmherzigkeit zu tun; in den Füßchen, die den Gehsteig entlangtrippeln; in der sanften Hand, die den Darbenden und Leidenden, den Kranken und Trauernden die Tür öffnet und so die dunklen Orte der Erde erhellt“ (S. 250). Schon bald war ich wieder auf dem Heimweg, ganz erhellt.

Zu Hause angekommen, aß ich mein Abendessen, und plötzlich gab es einen lauten Knall –, den jedoch nur ich hörte. Mein Ohr war frei. Jetzt verstand ich das wunderbare Werk und die Auswirkung von Gottes Liebe, die alle Dinge möglich macht.

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung, besonders weil sie zeigt, dass wir ständig wachsen und dass es keinen Rückschritt in Gottes Unendlichkeit gibt, egal wie lange unser Wachstum manchmal zu dauern scheint.

Clara Thaller
Salzburg, Österreich

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