Ich bin im Osten von Deutschland vor der Wende 1989 aufgewachsen, durch die Deutschland wiedervereinigt wurde. Ein tiefer Wunsch, den Sinn und Zweck des Lebens zu erkennen, prägte viele Jahre lang mein Leben. Wir wurden in der Schule nach einer kommunistischen Lehre erzogen, wo kein Raum für Gott zu sein schien, doch ich nahm durch meine Eltern, die der Protestantischen Kirche angehörten, an der Christenlehre teil. Auf diese Weise war es mir möglich, die Bibel kennenzulernen.
Leider wurde den Menschen oft gepredigt, dass Gott uns durch Krankheit oder Leid erzieht, was ich sehr traurig fand. Ich hatte häufig Angst vor diesem Gott, der nur darauf zu warten schien, dass man Fehler macht. Meine Suche nach einem besseren Verständnis von Gott und einem Sinn im Leben führte mich in einige neue religiöse Richtungen, aber ich fand, dass keine von ihnen hielt, was sie versprach.
Als ich vor fast 24 Jahren die Christliche Wissenschaft kennenlernte, eröffnete sie mir eine ganz neue Betrachtungsweise vom Leben. Ich kannte die Stelle in der Bibel, wo Jesus sagt: „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze“ (Johannes 6:63), aber bis dahin hatte ich keine Lehre gefunden, die mir die Stelle verständlich machte.
Als ich mehrere Exemplare des Herolds der Christlichen Wissenschaft vom Leseraum der Vereinigung der Christlichen Wissenschaft in Erfurt mitnahm, entdeckte ich eine völlig neue Sicht vom Leben. Die Heilungszeugnisse am Ende der Zeitschriften inspirierten mich sehr, und ich verstand, dass jeder Mensch solche Heilungen bewirken kann, wenn man diese Lehre versteht und anwendet.
Ich hatte damals enorm viele Herausforderungen zu bewältigen, darunter, als alleinerziehende Mutter drei minderjährige Kinder großzuziehen. Durch die metaphysische Unterstützung einiger Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft und der Mitglieder der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung in Erfurt änderte sich mein Denken langsam, sodass es nicht mehr von Problemen vereinnahmt wurde, sondern auf die heilende Kraft Gottes vertraute.
Nachdem wir in den Westen Deutschlands gezogen waren, konzentrierte ich mich vorerst mehr auf die Herausforderungen des neuen Lebensumfeldes und nahm mein Studium der christlich-wissenschaftlichen Bücher nicht mehr so ernst. Als mein geistiges Wachstum stagnierte, erkannte ich, dass ich mein geistiges Studium wiederaufnehmen musste, um weiterhin Fortschritt im Leben zu machen.
Ich fing an, die Gottesdienste der Kirche Christi, Wissenschaftler, in unserer Nähe zu besuchen, und als diese Kirche sich auflöste, las ich jeden Tag weiter das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, von vorn bis hinten durch, drang außerdem tief in Mrs. Eddys andere Schriften ein und wandte die Lehre in meinem Alltag an. Ich nahm ferner Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft.
Außerdem fing ich an, mich für die Pflege in der Christlichen Wissenschaft zu interessieren. Zum damaligen Zeitpunkt gab es mehrere Artikel im Herold, die von Pflegerinnen und Pflegern in der Christlichen Wissenschaft geschrieben worden waren, und ich fühlte mich sehr angesprochen. Aber jedes Mal, wenn der Gedanke kam, dass ich mir die christlich-wissenschaftliche Pflegetätigkeit anschauen sollte, schob ich ihn beiseite, da ich nicht wusste, ob das Einkommen reichen würde, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen.
Zu der Zeit bekam ich starke Schmerzen in der Brust, wodurch mir das Atmen schwerfiel. Obwohl ich beschlossen hatte, hinsichtlich der Situation zu beten, ging ich zum Arzt, als die Schmerzen allzu stark wurden, und der erklärte, dass ich wohl einen eingeklemmten Nerv hatte. Er verschrieb Schmerzmittel, die ich jedoch nicht nahm, da ich mich auf Gebet stützen wollte.
Weil die Schmerzen noch heftiger wurden, rief ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an, die versprach, für mich zu beten. Am nächsten Tag war noch keine Besserung eingetreten, daher rief ich sie wieder an und klagte weiter über das Problem. Ihren Worten entnahm ich, dass ich nur das annehmen sollte, was wahr ist über Gott und mich als Gottes vollständige und schmerzlose Widerspiegelung.
Als wir aufgelegt hatten, sagte ich laut, dass diese Schmerzen nicht zu mir gehören, da sie nicht die Wahrheit über Gott sind und somit auch nicht wahr über mich sind, Gottes vollständiges und schmerzloses Kind. Nach wenigen Minuten ließen die Schmerzen deutlich nach und nach ca. zwei Stunden waren sie fast weg. In jener Nacht konnte ich endlich wieder im Liegen schlafen, und am nächsten Tag waren die Schmerzen völlig und dauerhaft verschwunden.
Ich hatte außerdem viele Jahre Angst hinsichtlich meiner Finanzen, und deshalb hatte ich mich nicht tiefer mit der Pflege in der Christlichen Wissenschaft beschäftigt. Diese Heilung ermutigte mich ungemein, die ersten Schritte in dieser Pflegeausbildung zu machen, da ich jetzt auf Gott, die göttliche Liebe, vertraute. Ich sagte mir, wenn Gott mich von diesem körperlichen Problem heilen konnte, dann konnte ich auch andere dabei unterstützen, Hilfe und Heilung durch die Christliche Wissenschaft zu erlangen, und darauf vertrauen, dass Gott meine Familie und mich versorgen würde. Das hat sich für uns in den vielen Jahren bewahrheitet, die seitdem vergangen sind, auch wenn es manchmal scheinbar schwierig war.
Ich schloss die Ausbildung als Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft ab, wo ich lernte, mich viel mehr auf die göttliche Liebe als unsere Hilfe in den großen Nöten zu verlassen. Seit 2009 darf ich als Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft im Herold inserieren, und ich arbeite nun als Besuchspflegerin in der Christlichen Wissenschaft in Deutschland und in der Schweiz.
Eine weitere Heilung erlebte ich, als ich mich auf einen Pflegebesuch vorbereitete. Ich hatte sehr starke Unterleibsschmerzen und fühlte mich so schwach, dass ich mich gleich wieder hinlegte und betete. Da ich nicht klar denken konnte und mir das Beten schwerfiel, rief ich eine Praktikerin an. Sie versicherte mir, dass sie beten werde. Innerhalb der nächsten 15 Minuten wurden die Schmerzen noch schlimmer und es kam Angst in mir auf, was aus meiner Familie werden würde, falls ich sterben würde. Dann kam mir der Gedanke: „Wohin würde ich denn gehen, wenn ich doch immer in der Liebe Gottes lebe, webe und bin?“ Ich wusste, dass es keinen Platz außerhalb von Gottes Liebe gibt. Das gab mir solch einen Frieden, dass ich beruhigt einschlief und schmerzfrei war, als ich aufwachte. Meinen Pflegebesuch holte ich dann am nächsten Tag nach.
Meine größte Erkenntnis im Verlauf der Jahre ist, dass Gott Liebe ist und dass dieses unendliche, allmächtige Gemüt untrennbar von einem jeden ist, und uns hilft, die Wolken des Irrtums zu durchschauen, die Wahrheit zu erkennen und das Gute zu erleben, das bei uns ist. Es tröstet mich außerdem zu wissen, dass wir uns immer auf Gott, das vollkommene Gute, verlassen können, egal in welcher Situation oder Lage wir uns befinden, und uns in die Arme der göttlichen Liebe begeben können, wo wir getröstet, gestärkt und geheilt werden.