Ich habe im Verlauf der letzten fünfzig Jahre viele Heilungen von Schwierigkeiten in Beziehungen und körperlichen Problemen erlebt. Die Heilung einer Krise in meiner Ehe dient mir als besonderes Leuchtfeuer.
Ich lernte meinen Mann in meiner Heimatstadt Berlin kennen. Er war als amerikanischer Soldat dort stationiert und wir waren beide im Jugendforum der Christlichen Wissenschaft aktiv. Nach unserer Verlobung wollten wir in seine Heimatstadt in den Vereinigten Staaten ziehen. Ich gründete meine Entscheidung, meine Familie zu verlassen und in ein fernes Land zu ziehen, auf unsere gemeinsame Liebe zur Christlichen Wissenschaft. Bis zum letzten Augenblick vor unserer Hochzeit bat ich Gott, meine Entscheidungen zu lenken, und ich stellte unsere Ehe auf die Grundlage der Christlichen Wissenschaft.
Vor mehreren Jahren begann mein Mann, sich sehr seltsam zu verhalten, und einmal sagte er mir, dass er mich nicht mehr liebte. Ich fing an, darüber zu beten, da ich das Gefühl hatte, es befinde sich etwas Übles in meinem Heim, doch der Zustand hielt mehrere Monate an.
Ich erwog, mich scheiden zu lassen, da sich der Charakter meines Mannes so drastisch geändert zu haben schien. Doch ich wandte mich zuerst von ganzem Herzen an Gott. Ich las regelmäßig die wöchentlichen Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft und hörte mir eine Aufnahme von Christian Science Sentinel Radio mit dem Titel „Beziehungen“ an. Sie inspirierte mich, denn darin wurde gesagt, dass Gott, Liebe, die heilende Macht in allen Beziehungen ist. Ich akzeptierte dies vollständig und fühlte mich ganz und gar eins mit der göttlichen Liebe.
Ich war ferner durch einen Artikel von Helen Cornish Keller im Christian Science Journal, einer Schwesterzeitschrift des Herolds, vom März 1971 inspiriert, der die Überschrift trägt: „The accuser cast down“ [Der Verkläger ist hinabgeworfen]. Darin lesen wir, dass Christus nicht geteilt ist. Das öffnete mir die Augen, denn ich war der Meinung gewesen, dass das Verhalten meines Mannes nicht gerade Christus-ähnlich gewesen war. Diese Aussage machte mir bewusst, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist.
Als mein Mann mich eines Tages anschrie, sah ich ihn nur an und empfand so viel Liebe für ihn. Sofort änderte sich alles. Es war, als ob das Übel, das unser Haus belastet hatte, einfach dahinschmolz. Der wahre Charakter meines Mannes wurde augenblicklich wiederhergestellt, und wir nahmen sofort unsere harmonische Beziehung wieder auf. Es folgte eine Zeit vollständiger Erneuerung und zärtlicher Liebe zueinander, bis er vor drei Jahren starb. Wir sprachen nie über diese sehr schwere Zeit in unserer Ehe, doch dieser Neuanfang hat unsere fast fünfzigjährige Ehe enorm gesegnet.
Das war ein riesiger Schrittstein in meinem geistigen Wachstum und Fortschritt. Als ich später zur Leserin in meiner Zweigkirche gewählt wurde, erlebte ich eine sehr frohe Zeit und fühlte tiefe Liebe zu Gott und der ganzen Menschheit. Die Macht der Liebe, Gottes, wurde mir als konkret und praktisch bewiesen.
Ich bin sehr dankbar, Christliche Wissenschaftlerin zu sein.
Christine Endicott
Fishers, Indiana, Vereinigte Staaten
