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Nach den richtigen Symptomen Ausschau halten

Aus der November 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Dezember 2022 im Internet.


Wenn wir oder uns nahestehende Menschen von Krankheit, Beziehungsproblemen oder finanziellen Schwierigkeiten vereinnahmt zu sein scheinen, sind wir möglicherweise geneigt, unseren Fokus auf die beängstigenden Symptome zu richten und das Gute in unserem Leben aus den Augen zu verlieren.

Doch Christus Jesus kam, um uns einen wirksameren Umgang mit Problemen beizubringen. Er zeigte uns durch seine Worte und Werke, dass das, was wie Bedrohungen unseres Friedens und Wohlbefindens aussieht, vor der rettenden Macht Gottes keinen Bestand hat. 

Wir finden in den Evangelien keine Stelle, an der Jesus uns nahelegte, uns auf Probleme oder Ängste zu konzentrieren. Die Zuversicht, die er stattdessen in anderen erweckte, entstammte seinem ständigen Bewusstsein von der Gegenwart und Macht Gottes. Er bezeichnete Gott als liebevollen Vater und erklärte, dass das Himmelreich inwendig in uns ist. Er demonstrierte Mut, der aus einem tiefen Gottvertrauen erwachsen war. 

„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet“, riet er. „Ist das Leben nicht mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ (Matthäus 6:25, 26).

Dank seines standhaften Vertrauens auf Gott konnte der Meister die Kranken heilen, die Toten auferwecken, Stürme stillen und Menschenmengen mit Nahrung versorgen. Ja, Jesus erschien keinen Augenblick furchtsam. Er verstand, dass der starre Blick auf das äußerliche Erscheinungsbild das Gefühl, Gott könne bei einem Problem nicht helfen, noch intensivieren und die Furcht vor dem unweigerlichen Untergang noch vergrößern würde. Er wies die Hinweise auf Sünde, Krankheit und Tod mit der Überzeugung zurück, dass Gott auf Erden so allerhaben ist, wie im Himmel. Ja, Jesus zeigte uns, dass wir vollkommenen Frieden haben können – ein unverfälschtes Bewusstsein, dass der Christus hier und jetzt bei und in uns ist –, was auch immer die Umstände behaupten mögen. 

Man könnte sagen, dass Jesus uns auf positive Symptome oder Nachweise hinwies, auf die wir achten können, nämlich das Gute, das in uns zutage tritt und auf den Einfluss von Gottes Gegenwart und Macht hinweist. Er drängte uns: „Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5:16).

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, liebte Jesu Lehren und zeigte uns, wie die Eigenschaften des Christus, die wir in uns wachsen lassen, verdeutlichen, in welcher Weise wir durch Gott umgewandelt werden. Sie sagte: „Wer bedenkt, dass Geduld, Versöhnlichkeit, unerschütterlicher Glaube und Liebe die Zeichen unseres Vaters dafür sind, dass der Mensch Stufe um Stufe von der Sünde geheilt wird und seinen Eingang in die Wissenschaft findet? Wer weiß etwas davon, wie schwache Lippen beredt, wie Herzen erleuchtet werden, wie die Heilung ein spontaner Vorgang wird und wie das göttliche Gemüt verstanden und demonstriert wird? Der nur kennt diese Wunder, der sich der Knechtschaft der Sinne entzieht und die geistige Wahrheit annimmt, die alle, die sie annehmen, mit veredelter Freude und dem Schwinden des Kummers segnet“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 100–101). 

Die Anzeichen dafür wahrzunehmen, dass wir den negativen Einfluss der Sinne verlassen und die göttliche Wahrheit akzeptieren, stärkt uns. Die Einstellung, die uns gestattet, nach geistiger Kraft statt materieller Schwachheit Ausschau zu halten, beruht auf der Theologie, die Jesus lehrte und durch sein Leben illustrierte. Seine Seligpreisungen (siehe Matthäus 5:3–12) sprechen vom Geist der Wahrheit und Liebe und von dessen Auswirkungen auf unseren Alltag. Wenn diese Lehre in den Einzelheiten unseres Lebens zum Ausdruck kommen darf, werden wir schneller „von der Sünde geheilt“ und finden unseren „Eingang in die Wissenschaft“, wozu wir aufgefordert sind.

In meinem Leben ist einmal eine wertvolle Beziehung zerbrochen. Ich war ein extrem ungeduldiger Mensch und fühlte mich weder bereit noch fähig, mich zu ändern. Man hatte mir mein Leben lang gesagt, dass ich meinem Vater – dem launenhaftesten und ungeduldigsten Menschen, der mir je begegnet war – sehr ähnlich sei. Es war schrecklich zu fühlen, dass Charakterfehler, körperliche Unzulänglichkeit und eine Neigung zu Krankheit aufgrund von Vererbung unumgänglich waren. Längere Zeit betete ich dahingehend, dann machte ich mir Sorgen, brütete darüber und betete wieder – in dieser Reihenfolge. Ich hielt wie ein Türwächter Ausschau nach Ungeduld und den damit einhergehenden Symptomen, und fand immer welche. 

Als mir schließlich bewusst wurde, dass diese Herangehensweise kontraproduktiv war, bat ich Gott in meinen Gedanken um neue Erkenntnisse. Dann fiel mir ein Satz aus der Bibel ein: „Man wird auch nicht sagen: ‚Sieh, hier!‘ oder: ‚Sieh, dort!‘. Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21). 

Das warf in mir die Frage auf: Glaube ich, dass ich das Reich Gottes in meinem Gehirn oder Herzen erzeugen muss? Natürlich nicht, argumentierte ich. Das Reich Gottes besteht aus allem, was Gott gemacht hat, und spiegelt Ihn vollständig wider. Es ist immer da, wo ich bin, und ich kann jederzeit darauf zugreifen. Außerdem ist mein Leben ein Ausdruck dieses herrlichen Reiches wundervoller Eigenschaften. Ich muss sie nicht herstellen; ich spiegele sie wider. Also habe ich alle Geduld, Mäßigkeit und sonstigen Eigenschaften des Christus, die ich möchte oder brauche, indem ich Gott als ihre Quelle erkenne und mir meine Widerspiegelung derselben als Sein geistiger Nachkomme zu eigen mache. 

In dem Moment, wo ich das erkannte, verstand ich auch, dass wahres Gebet demütig die Vaterschaft und Mutterschaft Gottes anerkennt und inneren Frieden schafft. Es bringt die Argumente gegen Fortschritt und Heilung zum Schweigen und führt zu einer Bereitschaft, Gottes Eigenschaften zu leben, indem wir sie beanspruchen und ausführen. Sogar Gesundheit, so erfuhr ich später, kann als natürliche Folge der Tatsache, dass wir Gottes Schöpfung sind, in Besitz genommen werden. Jesus zeigte uns dies, indem er „jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk“ heilte (Matthäus 9:35).

Es erfordert Wachsamkeit, alte Einstellungen durch Charaktereigenschaften des Christus zu ersetzen. Wenn Frust mich zu übermannen drohte, musste ich vielfach innehalten und beten, um der Geduld und der Gnade Raum zu geben, die dem Menschen als Kind Gottes von Geburt an verliehen sind. Doch da ich nicht aufgab, erlangte ich schließlich gleichbleibende Harmonie, nicht nur in der oben genannten Beziehung, sondern in meinem Umgang mit allen Menschen.

Gottes Natur kommt als Seine Schöpfung und in ihr zum Ausdruck und ist somit immer gegenwärtig. Sie wirkt als unaufhörliches göttliches Gesetz, das Gesundheit und Harmonie hervorbringt. Jesus erkannte Gottes geistige Eigenschaften in sich und anderen, selbst wenn andere das nicht taten, denn er war sich der Allgegenwart dieser Eigenschaften immer vollständig bewusst. Er vertraute darauf, dass diese Symptome der göttlichen Liebe zutage treten und Harmonie und Heilung bewirken würden. Wir können diese Eigenschaften bereitwillig anwenden und darauf vertrauen, dass sie auch in uns heilend wirken werden.

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