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Original im Internet

„Weine nicht!“

Aus der November 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Originaltext auf Französisch

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. Juli 2023 im Internet.


Laut Lukasevangelium sagte Christus Jesus bei mindestens zwei Anlässen liebevoll zu Personen, dass sie nicht weinen sollten. Im ersten Fall sagte er es zu einer Mutter, die ihren einzigen Sohn verloren hatte, im zweiten zum Oberster einer Synagoge und dessen Angehörigen und Freunden, die weinten, weil seine Tochter gestorben war (siehe Kapitel 7 und 8).

Jesus konnte mit solch einer liebevollen Autorität sprechen, weil der junge Mann und das Mädchen nach seinem geistigen Verständnis nicht gestorben waren, sondern lebten. Das war die Wirklichkeit, die Wahrheit des Seins, die von den menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen wird, denn Gott bewahrt das Leben jedes Seiner Kinder für immer.

Jesus bestätigt dies: „Er aber ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn ihm leben sie alle“ (Lukas 20:38). Jesus war sich bewusst, dass ein Kind Gottes in Gott lebt und untrennbar von Gott, dem ewigen Leben, ist. Und er befahl dem jungen Mann und dem Mädchen: „Steh auf.“ Mit anderen Worten: Erwache von dem Traum vom Leben in der Materie zu dem Verständnis von Leben in Geist – dem einzigen Leben. Sie gehorchten Jesu Anweisung, waren augenblicklich wiederhergestellt und erwachten zu neuem Leben. Die Tränen der Eltern und Freunde wurden durch Freude und Dankbarkeit und die Verherrlichung Gottes ersetzt.

Wie können uns diese Berichte von Ereignissen helfen, die etwa zweitausend Jahre zurückliegen? Sie können uns je nach unserer Sichtweise viel Mut machen. Wenn wir sie durch die Linse der menschlichen Sichtweise betrachten, die nur das sieht, was körperlich wahrnehmbar ist, erscheinen sie uns wie Wunder. Doch wenn wir sie durch die Linse geistiger Wahrnehmung betrachten – die die für das menschliche Auge unsichtbaren Dinge des Geistes bezeugt –, dann verdeutlichen diese Vorgänge, dass der Tod „der letzte Feind“ ist (1. Korinther 15:26) und dass dieser Feind überwunden werden kann. Sie sind Demonstrationen des ewigen Gesetzes des Lebens, der Beweis, dass Gott, das einzige Leben, niemals Tod verursacht. Gott, unendliches Leben, kann nur Leben kennen.

Durch die Zerstörung von Krankheit und Tod bewies Christus Jesus die Tatsache, dass der Mensch beständig unsterbliches Leben widerspiegelt. Ewiges Leben ist nicht auf das Jenseits begrenzt, sondern ist immer gegenwärtig und kann zunehmend besser demonstriert werden. Der Apostel Paulus erklärt: „Die Gabe Gottes ... ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Römer 6:23). Somit hat jeder von uns jetzt und immer ewiges Leben von Gott erhalten.

Die Erkenntnis, dass Gott ewiges Leben verleiht, das weder einen Anfang noch ein Ende hat, entlarvt den Irrglauben des Todes. Dieses Verständnis macht den Weg zur Heilung von Sünde und Krankheit und zur Überwindung des Todes frei. Wir haben zwar vielleicht noch nicht die Stufe des Verständnisses und der Demonstration des ewigen Lebens erreicht, auf der Jesus war, doch es ist ermutigend zu wissen, dass selbst die Heilung von Trauer nach dem Tod eines uns nahestehenden Menschen ein wichtiger Schritt zu unserem eigenen unweigerlichen Sieg über den Tod ist.

Nachdem Jesus die traurige Nachricht des Mordes an Johannes dem Täufer erhalten hatte, ging er an einen einsamen Ort, wo er häufig mit Gott allein sprach. Wir lesen im Matthäusevangelium (14:1–14), dass ihm eine große Menschenmenge nachfolgte und dass es ihn jammerte und er ihre Kranken heilte, wodurch er zeigte, dass er sich inspiriert und gestärkt und nicht geschlagen fühlte.

Wenn wir einen uns nahestehenden oder geliebten Menschen betrauern, können auch wir einen „einsamen Ort“ aufsuchen, wo wir allein mit Gott sind. Die geistige Definition von Wüste im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy lautet unter anderem: „der Vorhof, in dem eine materielle Auffassung der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die bedeutenden Tatsachen des Daseins entfaltet“ (S. 597). An diesem Ort, vereint mit unserem Vater-Mutter-Gott, legen wir den Sinn vom Leben in der Materie ab und verstehen die geistige Existenz; wir erkennen, dass das göttliche – das einzige – Leben nicht sterben kann und dass der Mensch als Gottes Widerspiegelung immer lebendig und vollkommen ist und deshalb nicht einmal krank sein kann.

Wenn wir Jesu Beispiel folgen und die geistige Natur der verstorbenen Person erkennen, werden wir verstehen, dass sie weiterlebt und nun selbst den Trugschluss des Todes erkennt. Als Mary Baker Eddy hörte, dass ihre Schwägerin Mary, das letzte Familienmitglied ihrer Generation, weitergegangen war, sagte sie zu einer Schülerin: „Schwester Mary wollte nie glauben, dass der Tod keine Wirklichkeit hat. Ich konnte sie nicht davon überzeugen. Jetzt weiß sie, dass sie nicht gestorben ist. Sie hat Leben erkannt“ (We Knew Mary Baker Eddy, Expanded Edition [Wir kannten Mary Baker Eddy, Erweiterte Ausgabe], Bd. 2, S. 312).

Nachdem mein geliebter Ehemann weitergegangen war, fühlte ich den göttlichen, zärtlichen Trost, der in der Bibel verheißen wird, sehr klar. Auch wenn ich meinen Mann nicht mehr sehen konnte, wusste ich, dass wir beide in unendlicher Liebe weilen, in der es weder Ende noch Trennung gibt, sondern in der sich das Gute kontinuierlich weiter entfaltet. Diese Worte einer guten Freundin verdeutlichten die Fortdauer des Lebens und waren mir eine große Hilfe: „Ich habe gerade erfahren, dass dein lieber Mann eine neue Adresse hat.“

Außerdem war mir die folgende tröstliche Botschaft von Mary Baker Eddy an eine Schülerin eine große Stütze, deren Mann gestorben war: „Ihr lieber Gatte ist im Geist nicht von Ihnen gegangen; er ist nie gestorben – außer für Ihren Sinn; er lebt und liebt und ist unsterblich. Lassen Sie sich davon trösten, meine Liebe; und Sie werden Ruhe finden, wenn Sie die Vorstellung vom Tod verbannen und die Vorstellung von Leben und nicht von Tod pflegen. Ihr lieber Gatte lebt heute so wirklich, wie er immer gelebt hat, und in diesem wahren Begriff vom Leben können Sie Ruhe und Frieden finden“ (Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, erweiterte Ausgabe, S. 281–282).

Ich verstand, dass es nötig war, folgenden Rat im Handbuch der Mutterkirche treu zu befolgen: „Dankbarkeit und Liebe sollten alle Jahre hindurch jeden Tag in allen Herzen wohnen“ (Mary Baker Eddy, S. 60). Wir können nicht gleichzeitig traurig und dankbar sein, und es ist wichtig, an nahestehende Verstorbene mit Dankbarkeit statt mit einem Verlustgefühl zu denken. Meine Dankbarkeit Gott gegenüber für Seine beständige, universale liebevolle Fürsorge und für die wundervollen Eigenschaften meines Mannes geboten der hypnotischen Trauer Einhalt. Dankbarkeit hielt mich ferner davon ab, Suggestionen von Mangel oder Einsamkeit aufkommen zu lassen, und öffnete mir die Augen für all das Gute, das bereits für jedes Kind Gottes bereitet ist. Liebe heilt Trauer.

Nach dem Weitergehen eines geliebten Menschen mag bei uns der Wunsch aufkommen, jemand möge sich unserer annehmen. Doch genau das Gegenteil ist vonnöten. Wenn wir andere lieben und auf deren Bedürfnisse eingehen, vergessen wir uns selbst und werden dadurch getröstet und gesegnet. Wir lesen im ersten Johannesbrief die Bestätigung der Segnungen selbstloser Liebe: „Wir wissen, dass wir aus dem Tod ins Leben gekommen sind; denn wir lieben die Brüder“ (3:14).

In dem Maße, wie unser Verständnis von Gott und unsere Demonstration eines christlichen Lebens fortschreiten, wird uns die Ewigkeit von Leben klarer sein. Wir weinen nicht mehr und haben Frieden.

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