Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Christian Science Journal, Sentinel und Herold erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
In der Mythologie ist eine Silberkugel das magische Objekt, mit dem man Werwölfe erlegen kann. Im Englischen steht sie metaphorisch für eine Patentlösung, die jede schwierige Situation mühelos aus der Welt schaffen kann.
Wenn wir eine Heilung in der Christlichen Wissenschaft anstreben, kann es vorkommen, dass wir selbst nach einer solchen „Patentlösung“ suchen oder fragen. Darunter könnten wir genau die richtige Aussage in der Bibel oder im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, verstehen – etwas, das nichts von uns verlangt, als dass wir es aufsagen!
Hoffen Sie manchmal darauf, genau das richtige Zitat zu finden, oder kontaktieren Sie eine Praktikerin oder einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft, um eine „magische“ Stelle zu erhalten, durch die alle Ihre Probleme verschwinden?
Wenn man es so ausdrückt, klingt es recht lächerlich, aber wenn wir nicht aufpassen, können wir dieser Art von Denken zum Opfer fallen. Die in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften enthaltenen Wahrheitsaussagen sind selbstverständlich machtvolle heilende Ideen, doch diese Bücher sind keine mentalen Arzneischränke mit kleinen Pillen, die unsere Probleme lösen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als eine solche oberflächliche Denkweise. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn du erwartest, nur durch die Wiederholung der Worte der Autorin zu heilen, durch rechtes Reden und unrechtes Handeln, wirst du enttäuscht werden. Eine solche Praxis demonstriert die Wissenschaft nicht, durch die das göttliche Gemüt die Kranken heilt“ (S. 452).
In Wahrheit sind die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit Lehrbücher, die wir studieren, hochachten und verstehen müssen. Sie heilen, weil die darin enthaltenen Worte göttlicher Inspiration und Demonstration entstammen und das Wort Gottes offenbaren.
Es treten auch Heilungen in der Christlichen Wissenschaft ein, ohne dass eine bestimmte Aussage ins Spiel kommt. Eine Freundin von mir hat einmal einen Praktiker um Behandlung gebeten, und dieser willigte mit knappen Worten ein, für sie zu beten, und legte dann auf. Die Freundin sagte mir später, dass sie sich erst gewünscht hatte, der Praktiker hätte ihr eine Aussage von Mrs. Eddy oder eine Stelle aus der Bibel mitgegeben, mit der sie hätte beten können. Doch dann bemerkte sie, dass das Problem verschwunden war. Sie war augenblicklich geheilt worden.
Natürlich findet nicht jede christlich-wissenschaftliche Heilung so statt, und manchmal werden wir gerade durch die intensive Auseinandersetzung und das Gebet mit einer bestimmten Stelle oder geistigen Idee dazu gebracht, die nötige Lösung zu erkennen. Doch die heilende Inspiration kommt von Gott und ist immer frisch und neu und inspiriert.
Einmal bat ich eine Praktikerin um Behandlung und sagte, ich hätte das Gefühl, bewusstlos zu werden. Die Praktikerin sagte, das hielte sie für höchst unwahrscheinlich, denn wenn ich bewusstlos werden würde, hätte Gott das ebenfalls werden müssen, und sie glaubte nicht, dass Ihm das passieren würde. Bei der Vorstellung, Gott könne das Bewusstsein verlieren, musste ich lachen, und damit war meine Angst verflogen und es ging mir wieder gut.
Ich denke oft an diese Heilung zurück und finde sie immer ermutigend und tröstlich, nicht wegen dem, was die Praktikerin zu mir sagte – obwohl das damals genau das war, was ich brauchte –, sondern wegen des Grundgedankens hinter den Worten. Dank des Verständnisses meiner wahren Identität als die vollkommene, geistige Widerspiegelung eines vollkommenen Gottes, des göttlichen Geistes, war es mir ebenso unmöglich, das Bewusstsein zu verlieren, wie es dies für Gott wäre. Nicht die Worte bewirkten die Heilung, sondern das klarere Verständnis von Gott und meinem wahren Selbst als Sein Nachkomme, das mir im Augenblick meiner Not aufdämmerte. Die Liebe, die ich fühlte, war ein Ausdruck Gottes, der göttlichen Liebe. Ich wandte mich Gott um Hilfe zu, und die Praktikerin tat dies ebenfalls.
Manchmal kann man Heilung mit Licht anschalten vergleichen, denn wir erkennen plötzlich genau, wer und was wir geistig sind. Und manchmal ist Heilung wie das Erklimmen mehrerer Treppen – wir müssen mehr Einsatz zeigen.
Eine geistige Darstellung dieses Einsatzes ist in diesem Satz in Vermischte Schriften 1883–1896 von Mrs. Eddy enthalten: „Seid guten Mutes; der Kampf mit dem Selbst ist gewaltig; er gibt einem reichlich Beschäftigung, und das göttliche Prinzip wirkt mit euch – und Gehorsam krönt beharrliches Bemühen mit immerwährendem Sieg“ (S. 118).
Alle, die tief in die Bibel und in Mrs. Eddys Schriften eingedrungen sind, haben ganz natürlich Wahrheitsaussagen gefunden, die ihnen geholfen – und sie sogar umgewandelt – haben. Doch diese Aussagen sind in Wirklichkeit Sprungbretter zu der Inspiration und Erkenntnis, die wir in dem Augenblick brauchen. Sie können immer dann, wenn wir uns mit ihnen beschäftigen, ganz neu zu uns sprechen – mit Trost, Freude und Heilung.
Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthält diese Worte:
Seht, Er gab Sein Wort und heilte.
Immer ist das Wort noch hier,
bringt in gütig stiller Weise
Heilungsbotschaft dir und mir.
(Violet Hay, Nr. 175, Orig. und Übers. © CSBD)
Wir sollten uns durch die Vorstellung einer „Patentlösung“ nicht in die Irre führen lassen. Solch ein Denken nimmt uns die Gelegenheit, frische Inspiration aufzunehmen, die direkt von Gott kommt, und deutliche geistige Fortschritte zu machen. Und wer braucht eine Patentlösung, wenn man einen allguten Gott hat, dem man vollständig vertrauen kann? Die Bibel drückt es so aus: „Die Güte des Herrn ist es, dass wir nicht ganz am Ende sind; seine Barmherzigkeit hört nicht auf, sondern sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß“ (Klagelieder 3:22, 23).
