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Original im Internet

Ich verstand und fand Frieden

Aus der Dezember 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. August 2023 im Internet.


Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.

Ich war gerade in eine andere Stadt gezogen, um eine neue berufliche Laufbahn zu beginnen, hatte aber erhebliche Zweifel, was die Stadt und die Stelle anging. Ich war hoch verschuldet, hatte keine feste Bleibe und konnte mir nicht einmal ein Auto leisten. Außerdem stand meine Ehe auf wackeligen Füßen; meine Frau war am alten Ort geblieben, bis sich verschiedene Angelegenheiten geregelt hatten. (Aber sonst war alles bestens!)

Manchmal fragte ich mich, wie mein Leben so durcheinandergeraten war. Dann dachte ich an gewisse Entscheidungen, und die Antwort lag auf der Hand: Ich hatte das alles selbst verschuldet. Schuldgefühle, Zweifel, Selbstverdammung, Verwirrung, Angst und Verzweiflung überkamen mich wie in Wellen.

Ich war in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen, aber in den vorangegangenen Jahren davon abgedriftet. Jetzt fühlte ich, dass mein bester (und vielleicht einziger) Ausweg aus diesem Chaos eine erneuerte Hingabe an die Religion war, die ich immer geliebt hatte. Ich nahm mir jeden Morgen Zeit für Gebet und fing an, mich regelmäßig eingehend mit der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen. In Fußnähe meines Arbeitsplatzes war ein Leseraum der Christlichen Wissenschaft, wo ich meine Mittagspausen verbrachte und die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft las, die ich noch nicht kannte. Diese Beschäftigung wurde meine Rettungsleine; ich freute mich darauf, wie jemand, der in der Wüste herumirrt nach Wasser verlangt.

Mein Fokus richtete sich darauf, Frieden zu erlangen, statt auf den inneren Aufruhr, der mir konstant und fast überwältigend vorkam. Ich fand viele wundervolle Bibelverse über Frieden, aber drei, die speziell von Gott handelten, erlangten besondere Bedeutung für mich: „Vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen“ (Hiob 22:21), „Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln“ (Psalm 119:165) und „Dem festen Sinn erhältst du Frieden; Frieden, weil er dir vertraut“ (Jesaja 26:3).

Für mich passten diese Verse auf schöne und logische Weise zusammen und bildeten Stufen auf dem Weg voran, die aufeinander aufbauten. Erst vertragen wir uns mit Gott – fangen an, Gott zu verstehen – und erlangen ein gewisses Maß an Frieden; dann lernen wir, Gott und Seine Gesetze zu lieben, und erlangen großen Frieden, und schließlich beschert uns unser „fester Sinn“, der ohne Ablenkung oder Zweifel auf Gott schaut, vollkommenen Frieden durch unser Gottvertrauen.

Das klang gut, war aber leichter gesagt als getan. Mich mit Gott zu vertragen – zu Ihm zurückzukehren – war einfach, als ich mich mit den Bibellektionen beschäftigte, und je mehr ich in der Bibel und Mary Baker Eddys Schriften forschte, desto mehr liebte ich das, was ich über Gott und die göttliche Gesetzgebung lernte. Doch der dritte Schritt – mich mit „festem Sinn“ auf Gott zu konzentrieren – war schwieriger. Ich hatte Augenblicke der Inspiration und viele Augenblicke des Zweifels und der Entmutigung.

Doch ich gab nicht auf. Ich schrieb mir diese drei Bibelverse, mit denen ich betete, sogar auf eine Karteikarte, die ich immer bei mir trug. Mehrmals täglich las ich sie und ließ mich von den darauf enthaltenen Wahrheitsgedanken von Zweifel und Sorge befreien. Im Verlauf mehrerer Wochen begann ich Gutes zu erwarten, und meine Angst und Selbstverdammung lösten sich auf.

Ich fing an zu erkennen, dass der von Gott erschaffene Mensch immer von Gott, Liebe, versorgt wird, daher konnte dieser Mensch nicht verwirrt oder verirrt sein und auch nicht unter Fehlern leiden, die erkannt und berichtigt wurden. Sorgen hinsichtlich meines Standorts, meiner Karriere, meiner Finanzen und meiner Ehe verschwanden nach und nach, als ich erkannte, dass Eigenschaften wie Zuversicht, Gelassenheit und der wertvolle Friede, den ich anstrebte, ewiglich Teil meiner wahren Identität sind und nicht aus menschlichen Umständen, sondern direkt von Gott kommen.

In dieser Zeit zeigten sich erste Beweise von Gottes Fürsorge. Ein Freund stellte mir großzügig eine schöne und erschwingliche Wohnung zur Verfügung. Ich machte Fortschritte an meinem Arbeitsplatz und fing an, meinen Berufswechsel als vielleicht doch richtig anzusehen. Meine finanzielle Situation stabilisierte sich, und ich konnte für wenig Geld sogar Zugang zu einem Auto bekommen. Das alles waren willkommene Entwicklungen, doch noch besser war der Fortschritt hin zu dem Frieden des festen Sinnes, auf den im dritten Bibelvers auf meiner Karteikarte hingedeutet wird.

Allerdings befand sich meine Ehe weiterhin in Schwierigkeiten. Ich fing an, mich zu fragen, ob meine Frau wirklich vorhatte, mir wie geplant an den neuen Ort nachzuziehen. Ich hoffte es und dass wir vielleicht unsere Ehe retten konnten, wenn wir uns nur etwas mehr anstrengten.

Und dann hatte ich eines Abends beim Beten einen Augenblick absoluter Klarheit. Wie eine Welle kam Dankbarkeit für das geistige Wachstum über mich, das ich erlebte, und für die Art und Weise, wie meine Bedürfnisse gedeckt wurden. Ich fühlte mich in Gottes Liebe eingehüllt und wusste ohne jeden Zweifel, dass Gott, Liebe, für mich sorgte. Plötzlich wünschte ich mir aus tiefstem Herzen, dass meine Frau das ebenfalls fühlen konnte. Ich betete inniglich und ernsthaft darum, dass auch sie sich in Gottes Liebe geborgen fühlen, dass ihre Bedürfnisse gestillt werden und sie zu den Schritten geführt werden würde, die für sie am besten waren.

Das war glaube ich der Augenblick, an dem ich etwas erlebte, das dem vollkommenen Frieden eines festen Sinnes zumindest nahekam – vollkommen, denn er enthielt einen Bestandteil, der mir vorher gefehlt hatte, nämlich selbstlose Liebe. Wahrer Frieden konnte sich nicht nur auf mich erstrecken, sondern auf alle Menschen, einschließlich meiner Frau. Ich gab jeden menschlichen Willen über die Situation auf und schlief ein.

Einige Tage später rief meine Frau an und sagte, sie habe beschlossen, nicht umzuziehen; sie bat um Scheidung. Erst war ich betroffen, doch ich erkannte sehr bald, dass meine Gebete mich darauf vorbereitet hatten, diese Nachricht zu erhalten, ohne meinen Frieden zu verlieren. Ich war sicher, dass Gott uns beide weiterhin segnen würde.

Und so war es auch. Wir ließen uns gütlich scheiden und blieben freundschaftlich verbunden. Am Ende gingen wir beide jeweils eine neue Beziehung ein, die uns und anderen viel Freude bringt.

Ich habe seitdem etliche Herausforderungen erlebt, die jeweils ein tieferes Verständnis von Gott als der Quelle alles Guten, einschließlich Frieden, erforderten. Und ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass jede Herausforderung eine Gelegenheit ist, an der Wiedergeburt teilzunehmen, von der Jesus sprach (siehe Johannes 3:3–8) und die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, so beschreibt: „Die Wiedergeburt ist nicht das Werk eines Augenblicks. Sie beginnt mit Augenblicken und dauert durch die Jahre fort; mit Augenblicken der Hingabe an Gott, des kindlichen Vertrauens und der freudigen Aufnahme des Guten; mit Augenblicken der Selbstverleugnung und der Selbsthingabe, der himmlischen Hoffnung und der geistigen Liebe“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 15).

Wenn wir uns mit Gott vertragen, lernen, Ihn und Seine Gesetze zu lieben, und dann festen Sinnes auf Ihn schauen, können sich unsere „Augenblicke der Hingabe“ auf Tage und Jahre erstrecken, und somit erleben wir die Erfüllung dieses Segens des Apostels Paulus: „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus!“ (Philipper 4:7).

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