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Original im Internet

EDITORIAL

Weihnachten Beachtung schenken

Aus der Dezember 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man könnte die Geschichte von Jesu Geburt im Neuen Testament leicht als eine Reihe enorm großer Herausforderungen betrachten, die durch mehrere schier unmögliche Ereignisse überwunden wurden. Der Bericht endet mit dem „wundersamen“ Erscheinen von Gottes Sohn in Form eines wehrlos aussehenden Babys – des Christuskindes –, das nach der Geburt auch noch vor einem König fliehen muss, der ihm nach dem Leben trachtet.

Sehen wir unsere Bemühungen, Heilung zu erlangen, ähnlich? Sind wir auf das Labyrinth aus Symptomen und Herausforderungen fixiert, mit denen wir konfrontiert sind, und erwarten, durch enormen Einsatz und tiefgründiges Studium und Gebet die wundertätige metaphysische Nadel im Heuhaufen zu finden, die unser allzu kindliches Verständnis vom Christus befähigen wird, das Problem zu heilen? Und fühlen wir uns selbst nach der Heilung noch von dem Eindruck in der Größenordnung eines Herodes verfolgt, unsere Harmonie sei vielleicht nur vorübergehend? Wenn ja, können wir dann wirklich sagen, dass wir die Fülle des Christus in der Weihnachtsgeschichte oder in unserer Herangehensweise ans Heilen bemerken?

Wie sehr ein materielles Verständnis der Dinge uns auch nahelegen mag, die Welt durch eine Linse zu betrachten, in der Gut und Böse im ständigen Kampf miteinander sind und in der die Dunkelheit vielfach die Oberherrschaft hat – vermittelt uns nicht die Botschaft von Weihnachten in Wirklichkeit, dass die Manifestation von Gottes Güte und Licht unaufhaltsam ist und dass sich nichts Gott in den Weg stellen kann? Rückblickend erkennen wir, dass Christus, Wahrheit, von Anfang an alles in der Hand hatte und dass das Ergebnis nie unklar war. Bei dem Besuch des Engels Gabriel bei der Jungfrau Maria und der Botschaft, durch die sie erfuhr, dass sie mithilfe des Heiligen Geistes den Erlöser hervorbringen würde, ging es nicht um eine Frage. Das Licht, das vom Weihnachtsstern ausging, war nicht in Gefahr zu erlöschen, weil es so viel Dunkelheit zu durchbrechen hatte. Die Weihnachtsgeschichte ist die Geschichte von Gott und Seinem Christus, der geistigen Idee der Wahrheit, die der ganzen Welt und für alle Zeit verkündete, dass Geist allerhaben und der einzig wahre Schöpfer ist.

Diese geistige Tatsache der Botschaft des Christus spricht auch weiterhin zu jedem von uns, wenn wir bereit sind, sie anzunehmen. Wie das Licht des Weihnachtssterns führt sie auch uns zu der Erkenntnis, dass das, was Gott erschafft, wie Gott sein muss, nämlich geistig. Der erste Schritt hin zu „mehr“ Weihnachten ist, Weihnachten – das helle Erscheinen der Allerhabenheit des Geistes – überhaupt zu bemerken. Mary Baker Eddy schreibt: „Eine ewige Weihnacht würde die Materie zum Fremdling machen, nur zu einem Phänomen, und die Materie würde sich ehrerbietig vor dem Gemüt zurückziehen.“ Und sie fährt fort: „In der Christlichen Wissenschaft steht Weihnachten für das Wirkliche, das Absolute und Ewige – für die Dinge des Geistes, nicht der Materie“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 260).

Diese Tatsache ist wichtig für unsere Praxis des geistigen Heilens durch die Christliche Wissenschaft, weil es uns hilft, die Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, dass der Christus unendlich größer ist als die jeweilige Sichtweise, die wir zu jedem beliebigen Zeitpunkt davon haben mögen. Wenn wir annehmen, dass die Macht des Christus, uns zu heilen, von unserem gegenwärtigen Verständnis abhängig ist, dann können wir ebenso gut annehmen, dass wir, wenn wir etwas an eine Hochspannungsleitung anschließen, nur so viel Strom erhalten, wie wir von Elektrizität verstehen.

Die unendliche Macht des Christus existiert. Wir können sie weder erhöhen noch verringern, egal wie sehr wir versuchen mögen, sie durch menschlichen Einsatz in Gang zu bringen oder zu lenken. Der Christus lässt sich nicht durch die Vorstellung von Begrenzung eindämmen oder fesseln. Wenn wir nicht den Fortschritt beim Heilen machen, den wir gern erlangen würden, dann liegt es vielleicht daran, dass wir den Christus als unseren eigenen, noch wachsenden Einsatz betrachten. Doch wie wäre es, wenn wir stattdessen mehr darauf schauten, die Gewissheit und den Sieg von Gottes Erscheinen in unserem Leben zu akzeptieren, um die es bei der Aktivität des Christus in Wirklichkeit geht? Dann wären wir in der Lage, zu sagen wie einst Maria zu dem Engel Gabriel: „Mir geschehe nach deinem Wort“ (Lukas 1:38).

Diese Aussage mag offensichtlich sein, doch lohnt es sich zu bedenken, dass jede durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft bewirkte Heilung von Krankheit oder Sünde aufgrund der Tätigkeit des Christus eintritt. Das können wir von einer angewandten Wissenschaft, in deren Mittelpunkt der Christus steht, nicht anders erwarten. Nicht so offensichtlich ist, wie oft wir die Fülle von Christi heilender und rettender Tätigkeit in unserem Leben nicht einmal bemerken, selbst wenn wir versuchen, darauf zu achten.

Das Gute ist, dass diese Tätigkeit selbst dann ausreicht, wenn wir nur eine winzige Menge an Verständnis vom Christus besitzen. Warum? Weil Christus Wahrheit ist, und Wahrheit wird nicht durch die Menge an Irrtum verringert, die ihr entgegengehalten wird, ebenso wenig wie Licht durch Dunkelheit verringert wird. Wir können darauf vertrauen, dass der Christus für unser Erleben des Christus zuständig ist, und so wird er uns befähigen, die Furcht zu überwinden, die uns ein materieller Sinn der Dinge auferlegt. Nichts kann uns zwingen zu vergessen, dass der Christus größer ist als alle Sorgen, die wir hinsichtlich unseres gegenwärtigen Verständnisses von ihm haben, und unendlich viel größer als das sterbliche Bild von Leben und Intelligenz in der Materie.

Wenn wir einen Film schauen, fiebern wir vielleicht mit der Handlung oder den Bildern mit, die uns gezeigt werden, ob schön oder schlimm, doch wir geben nie unsere Fähigkeit auf zu erkennen, dass es nur ein Film ist. Christus lässt nicht zu, dass uns unsere natürliche Fähigkeit, den Unterschied zwischen dem, was wahr ist und was nicht, genommen wird. Im tiefsten Herzen wissen wir, dass wir geistig sind, denn Christus hört nie auf, zu uns zu reden, uns dieser Tatsache der Erlösung zu versichern und zu zeigen, wie wir dies täglich etwas besser beweisen können.

Wir müssen in unserem Verständnis der Christlichen Wissenschaft wachsen, und das werden wir auch. Wir können ebenso wenig Gott lieben und auf der Stelle treten, wie Jesus sein ganzes Leben in einer Krippe hätte verbringen können. Die Wirklichkeit, dass Geist allerhaben ist und das Universum harmonisch regiert, ist unumstößlich. Immer wenn wir beschließen, auf das zu lauschen, was Christus, die wahre Idee des Seins, uns in jeder Situation mitteilt, wird uns diese Tatsache besser bewusst. Immer wenn wir beschließen, Furcht, Sünde oder Sinnlichkeit nachzugeben, entgeht uns das, was sich wirklich zuträgt.

Die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft bewirkte auch die Erkenntnis, dass Christi Macht, zu heilen und Gottes Gegenwart hier und jetzt zu manifestieren, nach Jesu Zeit auf Erden nicht verschwand, wenngleich diese revolutionäre Tatsache noch nicht vollständig erkannt wurde. Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy ist voll mit erhellenden Erklärungen über den Christus. Es lehrt uns beispielsweise, den Christus als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes“ zu verstehen, „die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören“ (S. 583).

Dieses umfassendere Verständnis des Christus macht das Studium der gesamten Bandbreite von Jesu Leben nicht nur inspirierend, sondern befähigt uns zu mehr. Überall in den Evangelien erhalten wir durch Jesu Heilungen und Lehren überzeugende Beweise für unsere Fähigkeit, Gott zum Ausdruck zu bringen und das vollständige Ebenbild Gottes zu sein, nicht nur eine angedeutete Skizze. Wir bemerken, wie Christus – die Tätigkeit Gottes, des Guten – jede Tat und jeden Gedanken Jesu antrieb. Und wir erkennen, wie dieser Christus jetzt zugegen ist, um das Gute in uns hervorzubringen und alles zu zerstören, was behauptet, die Materie könne vor Gott bestehen.

Ich schaute unlängst in einem Park zu, wie Vögel immer wieder auf einem Brunnen landeten. Mir kam der Gedanke: „Wissen Vögel, wie bemerkenswert es ist, dass sie fliegen können?“ Merken wir eigentlich, wie beachtlich es ist, dass wir lieben, denken, Freude und Heiligkeit zum Ausdruck bringen und – ja – heilen können? Und fühlt es sich nicht an, als könnten wir in die Höhe steigen, wenn wir dies auch tun? Die Materie kann das alles nicht. Diese Fähigkeiten kommen nur durch den Christus. Schenken wir dieser Tatsache Beachtung?

Scott Preller
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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