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Original im Internet

EDITORIAL

An der Quelle

Aus der Juni 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jetzt, in diesem Augenblick steht die Quelle alles Guten für jeden Menschen aller Generationen bereit. Und alle Menschen können sich dessen bewusst sein – können Gott kennen und die Macht der göttlichen Liebe erfahren.

Es ist eine Sache, flussabwärts von einer wundervollen Wasserquelle zu leben. Doch diese Erfahrung verblasst neben der Fähigkeit, an deren Ursprung zu stehen und die Kraft von Abermillionen Litern Wasser zu fühlen, die endlos in aufnahmebereite Kanäle fließen und so viel und so viele nähren. Der göttliche Ursprung aller Dinge repräsentiert das unendliche Gute und löst grenzenlose Ehrfurcht bei uns aus. Bei diesem Ursprung fühlt man tiefe Dankbarkeit für dessen schieres Ausmaß und für die eigene Existenz. 

Sich mit dem Ursprung selbst zu befassen, ist unendlich viel mehr, als nur ein „Nutzer“ dessen zu sein, was dort entsteht. Es bedeutet, sich dankbar der Tatsache bewusst zu sein, dass dieser reichhaltige Fluss uns nicht nur berührt, sondern in seinem gesamten Verlauf natürlich, gleichbleibend und vollständig einschließt. Doch wenn man den Ursprung, wo diese untrennbare Verbindung deutlich wird, erreichen will, muss man den Weg dorthin kennen.

Der Ursprung allen Lebens und Seins ist Gott, Geist. Und Christus, die ewig fließende Idee Gottes, die zu jedem von uns kommt, ist der einzige bewährte Weg. Jesus, der von Gott bestimmte Pionier dieses Weges, wusste, dass seine gesamte Existenz der Ausdruck des unendlichen, immer fließenden göttlichen Lebens, Gottes, ist. Seine Worte und Werke drückten dieses Leben aus, und er stellte sie konstant selbstlos und wirksam zum Wohl der Menschheit bereit. 

Beispielsweise, als er mit der Frau an Jakobs Brunnen in Samarien sprach und sie um Wasser bat (siehe Johannes 4:1–42). Das daraus entstandene angeregte Gespräch reinigte das Denken der Frau durch die lebendigen Wasser der Wahrheit, auch wenn Jesus selbst am Ende kein Wasser bekam. Die Frau und viele in ihrem Ort gelangten zum Brunnen der Wahrheit, zu dem, was wahrhaft Not tat – die Christus-Gegenwart an diesem Ort.

Wie wichtig war es, dass die Frau nach den Ideen dürstete, die dieser Mann mit ihr teilte, indem er sich über historische Gepflogenheiten hinwegsetzte, einschließlich des Tabus, dass Juden und Samariter nichts miteinander zu tun haben sollen. Er erzählte ihr von „lebendigem Wasser“, das nicht aus einem Steinbrunnen kam. Daraus schloss sie, dass er ein Prophet – ein geistiger Seher – sein musste, denn er wusste, dass sie fünf Mal verheiratet gewesen war und nun unverheiratet mit einem Mann zusammenlebte. Nachdem sie von dieser komplizierten menschlichen Beziehungsangelegenheit befreit worden war und ihm weiter bereitwillig zuhörte, lenkte Jesus das Gespräch auf die Anbetung Gottes in Geist, statt von einer menschlichen Ebene aus. Er machte ihr klar, dass Gott, Geist, im von Geist inspirierten Denken und nicht anhand einer uninspirierten Tradition angebetet werden muss. Jesus lehrte, dass Gott die wahre Quelle aller Dinge ist und dass wir durch den Christus, die wahre Idee von Gott – die zu uns kommt, uns gezielt umgibt und zum „lebendigen Wasser“ führt –, zu Gott gelangen.

Im Verlauf des Gesprächs sagte die Frau zu ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkünden.“ Und Jesus antwortete: „Ich bin es, der mit dir redet.“ Wie sehr muss diese Offenbarung die Frau bewegt haben! Sie lief los, um den Menschen in ihrem Dorf davon zu erzählen. Nun kannten viele von ihnen dank dessen, was Jesus der Frau am Brunnen mitgeteilt hatte, selbst den Weg zur Quelle alles Guten, zu Gott. In ihrer Eile, den anderen von dieser unerwarteten Entdeckung des Christus und ihrem neuen Verständnis des ewigen „lebendigen Wassers“ zu berichten, war der Frau das materielle Gefäß am Brunnen unwichtig geworden, und ebenso die überlieferten, begrenzenden Normen, da das Verständnis des Christus, der Wahrheit, nun im erweckten Denken Einzug hielt.

Wie die Frau, die auf den großen Meister traf, haben auch wir uns vielleicht schon nach dem erweckten Denken, wahrer Heilung und Freiheit sowie einem echten Lebenszweck und Frieden gesehnt. Durch Mary Baker Eddys Entdeckung der göttlichen Wissenschaft und deren heilenden Christus, die sie Christliche Wissenschaft genannt hat, sind wir zur Quelle geführt worden: zur unendlichen, göttlichen Liebe. Wir haben die Gelegenheit, ihre heilende Gegenwart zu erleben, nicht nur unter den sogenannten „Auserwählten“, sondern in der ganzen Menschheit, in allen Generationen, Orten und Kulturen.

Mrs. Eddy hat der Menschheit durch ihr tiefes Interesse und ihre unermüdliche, selbstlose Liebe, den Herausforderungen des Lebens und Störungen durch Gegner zum Trotz und dank errungener Siege die göttlichen Gesetze übermittelt, die das Herz der Suchenden mit dem Christus-Geist füllen und sie zur Quelle des universalen, geistigen Guten, Gott, führen. Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zu schreiben und darin die geistige Bedeutung der Bibel zu erhellen, war keineswegs eine Aufgabe, die in einem Guss erledigt werden konnte. Mrs. Eddy schreibt in „Die große Entdeckung“ in Rückblick und Einblick, „... dass sich mir nach meiner Entdeckung der absoluten Wissenschaft des Gemüts-Heilens diese geistige Wissenschaft entfaltete, wie dies bei allen großen Wahrheiten der Fall ist, bis ‚Wissenschaft und Gesundheit‘ geschrieben wurde“ (S. 27).

Und sie fuhr fort: „Wie eine liebliche Melodie zunächst unsere Gedanken durchzieht wie ein Bächlein, das sich zwischen Kieseln und Felsen dahinschlängelt, ehe das Gemüt sie dem Ohr richtig vermitteln kann, begann sich die Harmonie der göttlichen Wissenschaft meinem Sinn zu erschließen, ehe ich die Erfahrung gesammelt und die Zuversicht gewonnen hatte, um sie klar auszudrücken. Ihre natürliche Offenbarwerdung ist schön und wohlklingend, aber in geschriebener Form gewinnt sie unter der Führung des großen Meisters an Kraft und Vollkommenheit.

Die göttliche Hand führte mich in eine neue Welt des Lichts und des Lebens, in ein neues Universum – alt für Gott, aber neu für Seiner ‚Geringsten‘ einen. Es wurde offenbar, dass das göttliche Gemüt allein die Antwort geben und als das Leben oder Prinzip allen Seins erkannt werden muss, dass man sich mit Gott vertraut machen muss, um Frieden zu haben. Gott muss auf praktische Weise unser sein und all unser Denken und Handeln lenken ...“ (S. 27–28).

Wir lernen von Mrs. Eddys Werdegang etwas über unseren eigenen, wenn wir Erfahrungen sammeln und Zuversicht in die frischen und immer fließenden, unfehlbaren Anweisungen des Gemüts gewinnen. Wie finden wir das „lebendige Wasser“, das die Samariterin gefunden hat und das das geistige Erwecken und die praktische Anwendung seiner Qualität zum Wohl unseres Umfelds in Gang setzt und von Menschen nah und fern angenommen werden kann? Wir mögen unterschiedliche Ausgangspunkte zu einer tieferen Verbindung zu Gott haben, doch wo dieser Ausgangspunkt auch sein mag, es erfordert Demut und Lernbereitschaft; man muss zunehmend „... ehrlich, selbstlos und rein werden, um auch nur im Geringsten ein Verständnis von Gott in der göttlichen Wissenschaft zu erlangen“ (ebd., S. 28). Tatsache ist, dass diese Christus-gleichen Eigenschaften Sechsjährigen sowie Angehörigen der Generation Z, den Millennials oder Baby-Boomern ebenso fühlbar und vertraut sind, wie sie das den frühen Christinnen und Christen waren.

Es ist sehr bewegend, diesen bereichernden Pfad zum Verständnis dessen zu gehen, was Gott wirklich ist – All-Liebe, Allmacht –, indem wir eigene Lektionen bei der Umsetzung dieser Wissenschaft in die Praxis lernen. Ein Leben, das sich nahe an Gott ausrichtet, ist nicht schal, eintönig oder vergänglich. Ja, Mrs. Eddy versichert uns: „Der Weg ist anfangs schmal, aber er erweitert sich, wenn wir darauf wandeln“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 202). Die Frau am Brunnen fand ihr Leben eindeutig nicht „geringer“, nachdem sie Jesus begegnet war. Wenn es uns gelegentlich so vorkommt, können wir uns Mrs. Eddys Entdeckung, die Wissenschaft des Christus, die uns zu Gott und dem lebendigen Wasser führt, von dem Christus Jesus sprach, noch einmal genauer ansehen. Dieser Pfad voran ist für uns bereits geebnet und offenbart sich immer wieder neu. Ja, er ist der einzig wirkliche Weg. Doch um unseren Weg voran zu kennen und ihn zu gehen, müssen wir uns jede sich neu entfaltende Inspiration aus der Fülle der Wahrheit und Liebe allen Schwierigkeiten zum Trotz zu eigen machen. 

Individuelle Beweise für Gottes Macht durch unser geistiges Wachstum und unsere heilende Praxis führen das Denken fort von den Begrenzungen der Materie und hin zu Liebe und Geist; und das führt zu größerer Wirklichkeit und Geistigkeit des Christus-Lichts in unserem Leben, wodurch wir Ermutigung erlangen und uns und anderen Mut machen können. Auf diesem Weg zur selbstlosen Liebe gibt es keine Zeit für eine träge Haltung oder einen Hang zum Nichtstun, kein Nachlassen des Funktionierens des Körpers (oder der Kirchenmitgliedschaft).

Wenn wir aus dieser ewig sprudelnden Quelle des Geistes individuell und kollektiv auf andere zugehen und ein neues Verständnis von dem erlangen, was „die geistige Wissenschaft des Gemüts“ uns offenbaren muss (Rückblick und Einblick, S. 28), beleben wir unser Umfeld und gelangen zu der Erkenntnis dessen, was es mit dieser Quelle des Heilens und der Harmonie auf sich hat. Wir stellen fest, dass die eine unendliche Quelle Gott, das Allgute, ist. Wir können über unsere alten Wassergefäße hinaussehen, und wenn wir sie zurücklassen, erkennen wir die Wissenschaft des Christus auf neue Weise. Wir erkennen Dinge in unserem Lehrbuch, die wir zuvor nicht bemerkt haben, und verstehen die beachtliche, von Gott erhellte Entdeckung unserer Führerin, der Gründerin der Kirche, der wir mit Herz und Verstand folgen. 

Vielleicht fragen wir uns immer wieder: „Können wir noch mehr von der lästigen Materie ablegen, um ein umfangreicheres Verständnis dieser Wissenschaft des Christus zu erlangen und uns Gott näher zu fühlen ... uns mit der Quelle zu verbinden?“ Ja, durchaus. Vielleicht fühlen wir gemeinsam in der Kirche – der Kirche, die vom göttlichen Prinzip ausgeht – das Wunder, an der Quelle zu sein und den Fluss der Macht der göttlichen Liebe um uns zu fühlen, zu heilen, zu vereinen, wiederherzustellen und voranzubringen.

Der Prophet im Alten Testament drückt es so aus: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!“ (Jesaja 55:1).

Rich Evans
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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