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Original im Internet

Das gemeinsame Gebet in der Kirche

Aus der Juni 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich war drei, als ich zum ersten Mal eine Kirche Christi, Wissenschaftler, betrat. Mein Vater war mit der Hilfe einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft von einem gesundheitlichen Problem geheilt worden, das laut ärztlicher Diagnose operiert werden musste, und am darauffolgenden Sonntag ging die ganze Familie zur Kirche.

Ich weiß noch genau, was ich in meiner ersten Sonntagsschulstunde gelernt habe – dass Gott gut ist und dass Er immer bei mir ist. Die Klasse der Dreijährigen sagte zusammen auf: „Gott ist oben, unten und überall um mich herum.“ Und während wir das taten, standen wir auf, setzten uns hin und gingen einmal um unseren Stuhl. Heute als Erwachsene schätze ich, dass diese Aktivität auch half, unruhige kleine Kinder zu beschäftigen. Doch als Kind kam mir dieser Gedanke nicht. Ich wusste nur, dass wir etwas über Gott lernten.

Später, als ich auf der Oberstufe war, kam mein Vater an einem Mittwochabend von der Zeugnisversammlung unserer Zweigkirche nach Hause und erzählte, dass er ein Zeugnis gegeben hatte. Er hatte Dank für meine Sicherheit ausgedrückt, als ich auf dem Weg zurück vom Mähen des Alfalfafeldes vom Traktor gefallen und unverletzt geblieben war. Zu hören, dass meine Erfahrung Teil eines Gottesdienstes gewesen war, eröffnete mir eine völlig neue Sichtweise. Ich erkannte zum ersten Mal, dass unsere Heilungserfahrungen nicht nur uns betreffen, sondern verdeutlichen allgemeiner, dass die göttliche Liebe die Bedürfnisse der Menschheit stillt. Durch die Kirche war meine Erfahrung mit meinem Umfeld und der Welt verbunden worden.

Vor zehn Jahren war es mir drei Monate lang nicht möglich, das Bett zu verlassen. Ich betete viel, doch als mir bewusst wurde, dass die jährliche Versammlung meiner Schülervereinigung der Christlichen Wissenschaft in zwei Monaten stattfinden würde, wusste ich wirklich nicht, wie ich teilnehmen können würde. Ich hatte keine einzige dieser Versammlungen verpasst, aber nun schien es unmöglich, auch nur in einem Sessel zu sitzen.

Und doch kam mir die Idee: „Du könntest versuchen, zur Kirche zu gehen.“ Die Tatsache, dass es sich um Kirche handelte, gab mir einen Hoffnungsschimmer. In der Kirche würde sich alle Aufmerksamkeit auf Gott und Gottes Liebe zu Seiner Schöpfung richten und nicht auf meinen körperlichen Zustand.

Ich hatte im Verlauf der Jahre miterlebt, dass viele Anwesende im Gottesdienst Heilungen erlebt hatten. Wir kamen zusammen, um einander zu unterstützen – um unserem Vater-Mutter-Gott zuzuhören und für unser Umfeld zu beten. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft definiert Kirche unter anderem folgendermaßen: „Die Kirche ist diejenige Institution, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die die Menschheit erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 583).

Mehr als alles andere wollte und musste ich zum Verständnis geistiger Ideen erweckt werden.

Es war mühsam, zum ersten Mal wieder zur Kirche zu gelangen, doch ich schöpfte daraus erste Hoffnung. Drei Wochen später ging ich wieder hin und hatte ein stärkeres Gefühl, dass Gott bei mir war. Nach und nach nahm ich wieder an jedem Gottesdienst teil. Ich war vollständig geheilt und konnte ohne Einschränkung an meiner Schülerversammlung teilnehmen.

Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen ihre Gottesdienste vielfach als heilende Gottesdienste. Der Grund dafür ist, dass so viele dort Heilungen erlebt haben und dass sie während der Gottesdienste regelmäßig so beten, wie es im Handbuch der Mutterkirche gefordert wird: „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sind insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden darzubringen“ (Mary Baker Eddy, S. 42).

Wenn wir uns im Gottesdienst versammeln, um als Mitglieder der Gemeinde zusammen zu beten, sind wir alle bewusst ein aktiver Bestandteil des Gottesdienstes – wir hören, wie das Wort Gottes vorgelesen wird, wir singen Lieder, beten gemeinsam im Stillen und sprechen dann gemeinsam das Gebet des Herrn; wir hören den Bekanntmachungen und sonntags dem Solo sowie mittwochs den Heilungszeugnissen zu – und schenken der Menschheit Hoffnung, Glauben und Liebe.

Mrs. Eddy bezieht sich in einem Brief an ihre Klassen im Lehrinstitut für Metaphysik in Massachusetts auf den biblischen Bericht von Josua und seinen Kriegsleuten, die um die Mauern Jerichos gingen und dann zusammen schrien. Sie schreibt: „Beachtet, dass im Falle Josuas und seiner Kriegsleute alle zusammen ein großes Feldgeschrei erheben mussten, damit die Mauern fallen konnten; und auch die Jünger waren eines Gemüts“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 279).

Diese Art von Einheit stellt mehr dar als nur eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam einen Gottesdienst besuchen. Es sind Gläubige aller Altersgruppen, Demografien und Hintergründe, die zusammenkommen und gemeinsam auf der höheren Grundlage der Erkenntnis beten, dass alle Menschen die Kinder des einen vollkommenen Gottes sind. Statt wie Zuhörer in einem Konzertsaal zu sitzen, ein Programm in der Hand, nehmen wir eher die Rolle der Orchestermusikerinnen und -musiker ein. Wir haben unsere „Musik“ die ganze Woche geübt und sind nun bereit, zusammen ein „Geschrei zu erheben“.

Mrs. Eddy beschreibt das Ergebnis so: „Die stillen Gebete unserer Kirchen, die in den dunklen Gängen der Zeit widerhallen, werden auf Schallwellen fortgetragen, ein Vollklang von Herzschlägen, der von einer Kanzel zur anderen und von einem Herzen zum anderen schwingt, bis Wahrheit und Liebe in einem einzigen gerechten Gebet verschmelzen und die Menschheit umfangen und vereinen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 189).

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