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ARTIKEL

Kirche: Heim und heilende Zuflucht

Aus der Juni 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. März 2023 im Internet.


Während des Studiums verbrachte ich ein Jahr in Paris. Obwohl ich zum ersten Mal im Ausland war, fühlte ich mich sehr willkommen und geliebt, denn meine Eltern hatten sich an eine der dortigen Zweigkirchen der Christlichen Wissenschaft gewandt, und eine wundervolle Familie hatte angeboten, mich sonntags zur Sonntagsschule und mittwochs zur Zeugnisversammlung mitzunehmen. Sie luden mich zu sich zum Essen ein und stellten mich den Mitgliedern der Kirche vor. Sehr schnell fühlte ich mich wie zu Hause in einer Familie, geborgen bei unserem Vater-Mutter-Gott.

Ostern verbrachte ich bei meiner Zimmergenossin in England, wo ihre Eltern (die keine Christlichen Wissenschaftler waren) mich zu einer Zweigkirche mit einer sehr kleinen Mitgliedschaft fuhren. Die drei Mitglieder füllten alle Ämter der Kirche aus – Leserin und Leser, Organist, Solistin und Ordner. Zusätzlich bot man mir auch noch Sonntagsschulunterricht an! Dort hatte ich eine der inspirierendsten Unterrichtsstunden, die ich je erlebt hatte.

Ein Jahr später kehrte ich zu weiteren Studien nach Paris zurück und besuchte mehrere andere Länder. In jeder neuen Stadt, die ich besuchte, ging ich zu einer Zweigkirche und dem Leseraum der Christlichen Wissenschaft und fühlte mich jedes Mal wie zu Hause. Das Wichtigste war, dass ich überall die heilende Macht des Christus fühlte, denn selbst die kleinsten Kirchen waren in ihrer Heilpraxis und ihrem Umfeld aktiv.

Als vor ein paar Jahren überall in der Welt Lockdowns verhängt wurden und viele Kirchen Online-Gottesdienste abhalten mussten, war ich dankbar, wie Gott, die göttliche Liebe, diesen vorübergehenden Bedarf deckte. Zwei Wochen nach Verhängung des Lockdowns konnte ich meine jährliche Schülerversammlung mit Mitgliedern in aller Welt online abhalten. Die Gottesdienste unserer Zweigkirche liefen ebenfalls ohne Unterbrechung weiter, und viele uns unbekannte Personen nahmen daran teil. Diese vorübergehende Lösung zeigte uns, dass Kirche kein physisches Bauwerk ist, sondern eine heilende Aktivität, eine aktive Präsenz in unserem Umfeld.

Unsere Mitglieder hatten schon seit mehreren Jahren erwogen, das alte Kirchengebäude zu verkaufen, dessen Unterhalt teuer und zeitaufwendig war, doch es fiel einigen schwer, sich von dem vertrauten und liebgewonnenen Gebäude zu verabschieden. Als wir auf Online-Gottesdienste umstiegen, erkannten wir jedoch, dass Kirche nicht an ein Gebäude gebunden, sondern die Aktivität ist, Gottes heilendes Wort zu denen in unserem Umfeld zu bringen, die nach Wahrheit hungern. Wir verkauften das Gebäude und fanden ein wundervolles Ladengeschäft, das nun als Kirche und täglich geöffneter Leseraum für die Allgemeinheit dient.

Mrs. Eddy schreibt in Bezug auf Jesu Bergpredigt: „Wo erteilte Jesus diese gewaltige Lektion – oder vielmehr diese Reihe von gewaltigen Lektionen – über die Menschlichkeit und die Göttlichkeit? Auf einer Anhöhe nahe den Uferhängen des Galiläischen Meeres, wo er vornehmlich zu seinen unmittelbaren Jüngern sprach.“ Und im darauffolgenden Absatz sagt sie: „Wenn er bei ihnen war, wurde ein Fischerboot zum Heiligtum, und die Einöde war erfüllt mit heiligen Botschaften von dem All-Vater. Der Hain wurde sein Hörsaal, und die stillen Winkel der Natur waren die Hochschule des Messias“ (Rückblick und Einblick, S. 91).

Für Jesus war Kirche eine geistige, heilende Aktivität, die mit der ganzen Menschheit geteilt werden sollte. „Er zeigte, dass Krankheiten weder durch Körperlichkeit, Arzneien noch Gesundheitslehren ausgetrieben werden, sondern durch den göttlichen Geist, der die Irrtümer des sterblichen Gemüts austreibt. Die Allerhabenheit des Geistes war die Grundlage, auf der Jesus baute“, erklärt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 138).

Mary Baker Eddy definiert Kirche, die wir in unserem Herzen und unserem Umfeld erbauen sollen, unter anderem als „diejenige Institution, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die die Menschheit erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt“ (ebd., S. 583).

Wenn Kirche im Herzen eines jeden von uns erbaut ist – gegründet auf der tiefen Dankbarkeit für Gottes Gabe des verheißenen Trösters für die ganze Menschheit, die Christliche Wissenschaft, und die Erkenntnis der Tatsache, dass wir diese geistige Heilmethode treu weiterzugeben haben –, dann wird sie zu einer unaufhaltsamen Heilmacht in unserem Leben und unserem Umfeld.

Im Sommer vor zwei Jahren hatte ich eine lebensumwandelnde Heilung, als ich für die Kirche betete, um eine tiefere Liebe für ihren gottgegebenen Zweck und ihre Fähigkeit zu erlangen, die Menschheit von Leiden jeder Art zu erlösen. Im Verlauf einiger Monate hatte ich mehrere körperliche Probleme – erst tat mir ein Fuß weh, dann ein Bein –, weshalb ich nur mit Mühe laufen konnte. In allen Fällen bewirkte Gebet Linderung. Doch schließlich hatte ich Schmerzen am ganzen Körper und konnte tagelang nicht schlafen.

Ich hatte nie das Verlangen, Medikamente einzunehmen, denn ich hatte die Wirksamkeit von Gebet durch die Christliche Wissenschaft in meinem Leben schon so oft bewiesen, also bat ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mich durch Gebet zu unterstützen. Die Praktikerin war sich sehr sicher, dass Gott die Macht hatte zu heilen, doch als ich weiter nicht schlafen konnte, kam mir der aggressive Gedanke: „Ich halte es nicht mehr aus. Ich stehe das nicht durch.“ Ich war besorgt, was mit meiner Familie und meinen Schülerinnen und Schülern passieren würde. Doch dann erkannte ich diesen Gedanken als etwas, was die Bibel „die Gesinnung des Fleisches“ nennt (Römer 8:7), und verstand, dass es um die falsche Behauptung ging, die Christliche Wissenschaft könne nicht heilen. Ich wusste, dass die Christliche Wissenschaft als Gottes allmächtiges, unanfechtbares Gesetz nicht versagen kann.

Dann kam mir eine Engelsbotschaft, die mich anwies, auf die Knie zu gehen und für die Kirche zu beten. Ich gehorchte. Ich bekräftigte in meinen Gebeten, dass Kirche die „... Struktur der Wahrheit und der Liebe [ist]; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583). Das hieß für mich, dass selbst die sprichwörtlichen „Pforten der Hölle“ sie nicht überwältigen konnten (siehe Matthäus 16:18), da Kirche auf den Felsen Christi errichtet ist.

Ich betete weiter und argumentierte, dass Kirche als Gottes Geschenk an die Menschheit nie aufhören kann zu beweisen, dass Wahrheit und Liebe das Böse austreiben und Krankheit heilen. Ich bekräftigte, dass es ganz natürlich für die Kirche ist, das Menschengeschlecht aus dem Traum eines Lebens in der Materie zu befreien und aktiv an ihrem Ort präsent zu sein. Und es ist ganz natürlich für Kirchenmitglieder, wach zu sein, aufzupassen und die heilende Macht des Christus, der Wahrheit, aktiv zu demonstrieren. Ebenso natürlich ist es für die Menschheit, Gottes Geschenk des Trösters dankbar anzunehmen. Mir fiel ein, dass Mrs. Eddy einst gesagt hat: „Wir müssen wissen, dass die Welt für die Christliche Wissenschaft bereit ist“ (We Knew Mary Baker Eddy, Expanded Edition, Vol. II [Wir kannten Mary Baker Eddy, Erweiterte Ausgabe, Band II], S. 286). Ich machte mir bewusst, dass jedes Kirchenmitglied unter Gottes Schutz sicher ist, von Seiner mächtigen rechten Hand gehalten wird und unter Seiner Gnade floriert. Also kann kein Mensch es versäumen, seinen gottgegebenen heiligen Lebenszweck zu erfüllen.

Als ich in dieser Weise betete, fühlte ich mich von einem wohligen Gefühl des Friedens erfüllt; ich legte mich hin und konnte zum ersten Mal seit Langem gut schlafen. Später erfuhr ich, dass die Praktikerin zur selben Zeit ebenfalls über Kirche gebetet hatte. Kurz darauf war ich vollständig geheilt. Ja, ich fühlte mich so frei, dass ich wieder joggen ging – etwas, das ich seit fast vierzig Jahren nicht getan hatte!

Ich war dankbar für die körperliche Heilung, doch mehr noch für mein neues, tieferes Verständnis von Kirche als einer unerlässlich heilenden, alle segnenden Macht. Kirche stellt das Heim und die Familie aller dar, einen Ort, an den jeder Mensch kommen und wo er den unaussprechlichen Frieden der allumfassenden, umwandelnden Liebe Christi fühlen kann. Unsere Zweigkirche hat dieses Jahr große Fortschritte gemacht, und wir sind einander mehr verbunden, denn je. Wir sind so froh, wieder persönlich und als aktive, heilende Präsenz an einem leichter zugänglichen Ort in unserer Stadt zusammenzukommen. Ich bin sehr dankbar für meine Kirchenfamilie und mein Heim in der Kirche.

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