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Original im Internet

Das unveränderliche Gute

Aus der Juli 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. Mai 2023 im Internet.


Eines meiner Lieblingslieder im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft beginnt mit folgenden tröstlichen Worten:

Wo Gottes Liebe führet,
   da bleibe ich im Licht.
Da Gott sich nicht verändert,
   fürcht’ ich den Wechsel nicht.
(Anna L. Waring, Nr. 148, Übers. © CSBD)

Kürzlich fiel mir auf, wie wichtig diese Idee der Unwandelbarkeit für geistiges Wachstum und harmonische Existenz ist.

Wie oft ertappen wir uns bei dem Gedanken, dass alles gut wäre, wenn sich nur etwas – das Wetter, das Verhalten einer anderen Person, unsere finanzielle Situation, das politische Klima, unsere Gesundheit usw. – ändern würde? Doch stimmt das? Ungefähr siebzig Prozent aller, die im Lotto gewinnen, verlieren das Geld innerhalb weniger Jahre wieder (siehe George Loewenstein, „Five Myths about the Lottery“ [Fünf Mythen über das Lotto], Washington Post, 27. Dezember 2019). Abertausende von Kriegen, Hungersnöten und Massenunruhen bestätigen die traurige Tatsache, dass begrenzte, materielle Herangehensweisen an die Probleme der Menschheit nicht zu wahrhaft befriedigenden oder dauerhaften Lösungen führen.

Der griechische Philosoph Heraklit soll gesagt haben: „Das einzig Beständige ist der Wandel“, und die Welt kommt einem in der Tat zeitweise vor wie ein aufgewühltes Meer. Wir können jeden Tag in den Nachrichten erfahren, was heute anders ist als gestern: die Mode, bewaffnete Konflikte, Ratschläge zur Gesundheit, Naturkatastrophen, Unternehmensskandale. Doch während Mangel konstant und unausweichlich zu sein scheint, zeichnet die Bibel ein völlig anderes Bild und versichert uns der Unveränderlichkeit und Beständigkeit Gottes und Seiner Schöpfung, uns alle eingeschlossen. Wir lesen beispielsweise in Maleachi: „Ich bin der Herr und verändere mich nicht“ (3:6). Und bei Jakobus wird es so ausgedrückt: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel und auch nicht den Schatten einer Veränderung gibt“ (1:17).

Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, das Lehrbuch der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy, enthält die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“, eine vollendete Erklärung der Wahrheit, die für immer die Vorstellung ausräumt, dass Geist, Gott, etwas Veränderliches oder Vorübergehendes hervorbringen oder zum Bestandteil unserer Erfahrung machen könnte: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem. Geist ist unsterbliche Wahrheit; Materie ist sterblicher Irrtum. Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig“ (S. 468).

Vor Jahren war ich überrascht zu erfahren, dass ein U-Boot der reißenden Strömung einer stürmischen Wasseroberfläche entkommen und ruhige Wasser erreichen kann, wenn es tiefer abtaucht. Ich denke oft daran, wenn ich mich von mentalen oder emotionalen Wellen erfasst fühle – von hektischen, frustrierten, wütenden, hoffnungslosen oder angsterfüllten Gedanken –, und erfreue mich der Gewissheit, dass unmittelbar hinter (bzw. unter) diesen aufwühlenden und unharmonischen Suggestionen die große Harmonie und der Frieden existieren, die Gottes Universum, das Reich, in dem sich jeder von uns wirklich befindet, auszeichnen. Doch wie vereinen wir uns mit dieser friedvollen Denkweise, wenn wir mitten in dem Sturm sind, der die tägliche Existenz heimzusuchen scheint?

Wir können dankbar sein, dass Christus Jesus uns den Weg gezeigt hat. Als Jesus auf dem See von Galiläa in einen Sturm geriet, konnte er dank seiner auf geistigem Verständnis basierenden Zuversicht über die Illusion der Disharmonie hinaus zur unveränderlichen Wirklichkeit von Gottes Allgegenwart und göttlichen Ordnung gelangen (siehe Markus 4:36–39). Mrs. Eddy erklärt: „Jesus von Nazareth war der wissenschaftlichste Mensch, der jemals auf Erden wandelte. Er tauchte unter die materielle Oberfläche der Dinge und fand die geistige Ursache“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 313). Und an anderer Stelle: „In direktem Gegensatz zu den materiellen Gesetzen ging Jesus auf dem Wasser, speiste die Menschenmenge, heilte die Kranken und weckte die Toten auf. Seine Taten waren die Demonstration der Wissenschaft, die die falschen Ansprüche des materiellen Sinnes oder des materiellen Gesetzes überwindet“ (ebd., S. 273).

In dieser Richtung können auch wir unter die überzeugend erscheinende Oberfläche der materiellen Gesetze tauchen und zur stillen, reinen, göttlichen Wirklichkeit der geistigen Gesetze gelangen – der himmlischen Wahrheit, die den körperlichen Sinnen unbekannt ist, aber vom geistigen Sinn erkannt wird, den Mrs. Eddy als unsere „bewusste, beständige Fähigkeit Gott zu verstehen“ definiert (ebd., S. 209).

Um dies zu tun, müssen wir daran arbeiten, unser Bewusstsein so in göttliche Wahrheit einzutauchen, dass uns nichts in den turbulenten Traum des materiellen Lebens hineinreißen kann. Diese mentale Arbeit erfordert, Gedanken, die geistig unwahr sind (d. h., die auf etwas Begrenztes, Materielles, Unvollkommenes, Unharmonisches oder Wetterwendisches ausgerichtet sind), zu prüfen und zu berichtigen und das zu verstehen und zu akzeptieren, was wir durch unsere geistigen Studien als wahr erkannt haben (alles, das gut, gerecht, rein, unendlich, harmonisch und von Dauer ist).

Als ich vor einigen Jahren auf Reisen war, stellte ich eines Tages erschrocken fest, wie schnell grippeähnliche Symptome bei mir Fuß fassten. Zu Mittag war es mir gut gegangen; am Abend lag ich mit Schnupfen und Schwindelgefühl im Bett. Doch es zeigte sich, dass mich diese zügige Verschlechterung wachrüttelte. Als ich an mein Wohlbefinden nur wenige Stunden davor zurückdachte, wurde mir klar, wie absurd die Symptome waren – wusste ich doch, dass sie mit Gott oder meinem wahren Sein nicht vereinbar waren. Gott ist der beständige, unverrückbare Fels unserer Existenz, und alles andere, einschließlich Fieber und Schüttelfrost, war eine falsche Suggestion, die behauptete, mein Verständnis von Gott vom Anker zu reißen.

Ich hielt den restlichen Abend an dieser geistigen Sicherheit fest, besonders als die Symptome aggressiv wurden, und schlief mit Lied Nr. 148 auf den Lippen ein. Am nächsten Morgen wachte ich erfrischt und gesund auf, und ich dachte erst am frühen Nachmittag wieder an die Herausforderung des Vorabends.

Dieses bewusste Verständnis von Gottes Beständigkeit zeigt uns überzeugend den Sinn des Lebens, unser göttliches Privileg, Gott von ganzem Herzen und ganzer Seele und unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben – Gottes herrliche Wahrheit zu bezeugen und fröhlich in Seiner Geborgenheit, Herrschaft und Güte zu sein. Geistiges Verständnis, Glaube und Liebe sind die Mittel, mit denen wir uns inmitten von allem verankern, das wie die unaufhörliche Variation und Unsicherheit aussieht, die wir als sterbliche Existenz bezeichnen. Sie schotten uns von den Einflüssen ab, die uns entmutigen und besiegen wollen. Mit ihrer Hilfe machen wir uns die Segnungen und die Güte eines wahrhaft auf Geist gerichteten, unverrückbaren Lebens zunutze, die wir uns nicht mal würden träumen lassen. Ja, sie sind der Weg zum ewigen Leben.

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