F: Ständig kommen Stürme und andere Sachen auf. Wie kann ich bei Unwetter beten?
A: Ich war zum ersten Mal Betreuer in einem Sommerlager für Christliche Wissenschaftler. Einmal kam kurz nach Mitternacht ein riesiger Sturm auf.
Ich wachte als erster in unserer Hütte auf und hörte ein entferntes tiefes Grummeln, begleitet von Blitzen in Sekundenfolge. Als ich nach draußen sah, konnte ich selbst im Dunkeln erkennen, wie die Wolken schneller vorbeizogen als ich jemals gesehen hatte. Ich wusste, dass der Sturm auf uns zukam.
Ich weckte schnell die anderen Betreuer in der Hütte und half, die Fenster zu schließen, damit es nicht reinregnete. Wir versuchten auch, die Türen festzubinden, denn es wurde bereits windig. Obwohl wir den Sturm noch nicht ganz sehen konnten, wusste ich, dass er gewaltig sein musste.
Kurz bevor es losging, herrschte eine seltsame Stille – nur einen Augenblick lang. Dann fing es an, stark zu regnen, und als einer der anderen Betreuer losging, um weitere Anweisungen vom Leiter des Sommerlagers einzuholen, war er schon nach weniger als 2 Metern außer Sichtweite. Selbst seine Neonjacke war wie vom heftigen Regen verschluckt.
Die Kinder wachten auf, als der Wind so heftig wehte, dass die festgebundenen Türen aufflogen und zuknallten, so sehr wir auch versuchten, sie verschlossen zu halten. Die Kinder hatten so große Angst wie wir, und baten uns um Hilfe, als der Regen in die Hütte strömte. Ich versuchte, einem Jungen den 91. Psalm vorzulesen, aber ich hatte solche Angst, dass ich ihn nur mit Mühe fertiglesen konnte. Die Teilnehmer begannen, kopflos in der Hütte rumzulaufen. Ich konnte hören, wie Bäume umfielen, und fürchtete, dass einer auf unsere Hütte fallen könnte.
Und dann hatte ich inmitten all dieses Chaos einen Augenblick, in dem ich völlig innehielt. Ich setzte mich mitten in der Hütte auf den Boden und fügte mich einfach Gott, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst tun sollte.
Dieses Sich-Fügen nahm die Form eines tiefen Gebets an – ich fragte Gott: „Wo bist Du, Gott? Wir brauchen Dich jetzt.“
Die Bibellektion jener Woche im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft enthielt eine Erfahrung des Propheten Elia in der Bibel (siehe 1. Könige 19:9–12). Er erlebte Verheerungen wie ein Erdbeben, starken Wind und einen Brand. Die Bibel berichtet es so: „Und sieh, der Herr ging vorüber und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Wind. Nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.“
Als ich da saß, fiel mir diese Geschichte ein, und beim Lauschen auf Gott hörte ich dasselbe stille, sanfte Sausen wie eine Stimme, die mir sagte: „Ich bin nicht im Sturm, und ich werde nicht zulassen, dass dir oder Meinen anderen Kindern etwas passiert. Ihr seid alle sicher.“
Sofort war ich völlig beruhigt. Der Sturm wütete weiter und die Kinder rannten in der Hütte rum. Aber ich wusste, dass Gott bei uns war und dass Er den Sturm nicht geschickt hatte. Seine Macht ist nur gut – und Er hat die einzige Macht.
Ich musste auch noch an einen Sturm denken, von dem im Neuen Testament berichtet wird. Diesen hat Jesus mit den Worten: „Schweig und verstumme!“ gestillt (siehe Markus 4:36–39). Mit meinem neuen Gottvertrauen stand ich auf, ging nach draußen, stellte mich dem Sturm und schalt ihn mit den Worten: „Du hast keine Macht über uns. Gott ist größer als du. Schweig und verstumme!“
Der Sturm zog innerhalb weniger Minuten weiter und alle legten sich wieder schlafen. Wir wurden nicht weiter vom Wetter bedroht; alles war ruhig, und wir schliefen wieder ein, als sei nichts geschehen.
Ich war damals an einem Punkt in meinem Leben, wo ich erst wirklich anfing, mehr über Gott zu lernen, und diese Erfahrung hat mir so viel Wichtiges über Gott gezeigt. Ich konnte Seine Gegenwart und Macht deutlich fühlen und die gänzliche Machtlosigkeit von allem erkennen, was Gott, dem Guten, unähnlich ist.
Ich war so dankbar für diese Erfahrung, denn sie hat mir gezeigt, dass Gott in keinem der Stürme ist, denen wir im Leben begegnen, ob Unwetter oder mentaler Aufruhr – Er ist immer bei uns. Wir können wissen und demonstrieren, dass Sein Frieden und Seine Macht jeden Sturm stillen können.