Was machst du, wenn du nicht sicher bist, wie du ein Problem lösen sollst? Fragst du deine Mama oder deinen Papa? Vielleicht redest du mit einer Freundin oder einem Freund. Ich habe das auch schon gemacht. Aber dann habe ich etwas gelernt, das mir gezeigt hat, dass es noch einen besseren Helfer gibt, den wir immer bitten können. Das ist so passiert:
Einmal war ich an einem See und sah einen Pelikan am Ufer stehen. Pelikane sind große Vögel. Sie haben einen großen Schnabel mit einem Sack, in dem sie gefangene Fische sammeln. Ich dachte, dass der Pelikan schlief, denn er hatte den Kopf unter dem Flügel. Doch als ich näherkam, hüpfte er weg, ohne den Kopf zu heben. Da wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte.
Es war niemand in der Nähe, der mir sagen konnte, welche Hilfe sinnvoll war. Aber ich wusste, dass ich Gott fragen konnte. Also fing ich an zu beten.
Mir kam eine Idee aus Lied Nr. 83 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft in den Sinn. Es fängt so an: „Gott schuf frei die Kreatur, Leben selbst ist Freiheit nur“ (James Montgomery, Übers. © CSBD).
Ich wusste, dass der Vogel ein Recht darauf hatte, von dem befreit zu werden, was seinen Kopf nach unten zwang. Ich ging langsam auf ihn zu und sagte ihm, ich wisse, dass er Gottes Idee ist – vollkommen und sicher. Außerdem sagte ich ihm, dass er ein Recht darauf hat, frei zu sein, und dass Gott uns zeigen würde, wie ich ihm helfen konnte.
Als ich näherkam, lief der Pelikan in den See und blieb dort stehen. Ich sagte ihm immer wieder, dass Gott für uns beide sorgte und dass er ein Recht auf Freiheit hatte. Ich merkte, dass Gott mir sagte, was ich tun und sagen sollte. Damit verschwanden mein Zweifel und meine Angst.
Ich betete darum, dass der Pelikan sich sicher fühlen und wissen möge, dass ich ihm helfen wollte. Ich ging ins Wasser. Als ich nah genug dran war, legte ich meine Arme ganz sanft um den Vogel. Ich hielt vorsichtig den Schnabel fest, um zu sehen, warum der Pelikan nicht den Kopf heben konnte.
Dann sah ich, dass ein doppelseitiger Angelhaken den Hals des Vogels mit der Haut hinterm Flügel verband. Ich betete weiter und zog vorsichtig eine Seite des Hakens heraus, damit der Pelikan den Kopf heben konnte. Die andere Seite des Hakens war schwerer zu entfernen. Dann kam ein Angler, der uns beobachtet hatte, und half.
Sobald der Angelhaken vollständig herausgezogen war, ließ ich den Pelikan los. Er schüttelte seinen großen Kopf und schwamm davon. Ich war so dankbar!
Ich finde es so wunderbar, wie Gott mich Schritt für Schritt geführt und mir den Mut und die Anweisung gegeben hat, die ich brauchte, um dem Pelikan zu helfen, frei zu sein. Das gibt mir die Zuversicht, dass wir uns alle an Gott wenden können, wenn wir ein Problem haben oder nicht wissen, was wir tun sollen. Gott ist wirklich „eine Hilfe in den großen Nöten“ (Psalm 46:2).