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Original im Internet

HEILUNGSBERICHTE

Gottes Hilfe auf dem Meer

Aus der Juli 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17. April 2023 im Internet.


In meinem Abschlussjahr am College fuhren mein Mann und ich im Herbst nach Süd-Florida und beschlossen, Gerätetauchen zu gehen. Wir mieteten uns einfach die Ausrüstung und ein Boot und fuhren allein raus aufs Meer.

Es war ein herrlicher Tag mit blauem Himmel und Schäfchenwolken, doch ein kräftiger Wind bewirkte 1,80 Meter hohe Wellen. Wir fuhren bis zu einer Stelle, wo wir den Anfang des Korallenriffs vermuteten, schalteten den Motor aus, warfen den Anker und überzeugten uns, dass er hielt. Da das Wasser trübe war, beschlossen wir, an der Ankerleine entlangzutauchen. Ich weiß noch, dass ich die Leine über der Wasseroberfläche sah und die Hand nach ihr ausstreckte, als ich mich nach unten aufmachte, doch sobald ich unter Wasser war, verschwand die Leine, und mein Griff ging ins Leere. Das Wasser war nur ca. 10 Meter tief, also dachte ich, dass wir den Anker sehen würden, wenn wir tief genug unter den Wellen waren, um klares Wasser zu erreichen.

Als wir am Meeresboden ankamen, suchten wir den Anker, konnten ihn aber nirgends finden. Mein Mann gab mir ein Zeichen, wieder aufzutauchen, und als wir oben ankamen, war das Boot verschwunden. Sofort war ich von tiefer Angst erfüllt. Wir konnten bis auf die kurzen Augenblicke, wenn wir oben auf einer Welle angekommen waren, nichts als das sich auftürmende Wasser sehen. In den Momenten oben auf der Welle sahen wir das Boot, das überraschend weit weg von uns war, wenn man bedachte, wie wenig Zeit vergangen war, seit ich die Hand nach der Ankerleine ausgestreckt hatte. Wir waren ungefähr fünf Kilometer vom Ufer entfernt, das von jeder Welle aus sichtbar war, doch ich hatte keine Ahnung, ob ich so weit würde schwimmen können. Und wenn wir von der Strömung erfasst würden, müssten wir dagegen anschwimmen, um zum Ufer zu kommen, was dazu führen könnte, dass uns die Kraft ausging und wir dann aufs Meer hinausgetrieben würden.

Mein Mann war viel ruhiger als ich und beschloss, dass wir in Richtung Boot schwimmen und versuchen sollten, es zu erreichen, da wir die Verantwortung dafür hatten. Also machten wir uns auf den Weg, doch ich verlor schnell die Hoffnung. Wir kraulten durchs Wasser, unfähig, irgendetwas zu sehen, und so kam es mir vor, als würden wir gar nicht vorankommen. Immer wenn wir oben auf einer Welle waren, mussten wir kurz pausieren und uns neu orientieren. Das Boot war jedes Mal weiter weg, denn der Wind schob es schneller voran, als wir schwimmen konnten.

Ich stand kurz vor einer Panik. Ich hatte noch nie eine Panik erlebt, doch vom Meer umgeben hatte ich das Gefühl, dass ich anfangen würde zu schreien und das Wasser zu schlagen, wenn ich nicht meine Gedanken absolut unter Kontrolle hielt. Das machte mir mehr Angst als alles andere – das Gefühl, die Herrschaft zu verlieren.

Ich fing sofort an zu beten, doch das war schwer, weil ich nicht fähig zu sein schien, klar zu denken. Aber dann kamen mir zwei Gedanken, und an die klammerte ich mich. Der erste war ein nicht ganz korrekt erinnertes Zitat aus dem Artikel „Gottes Berichtigungsgesetz“ von Adam Dickey (Herold-Online, 23. April 2019): „Wäre jemand auf hoher See am Ertrinken und scheinbar ohne menschliche Hilfe, so gibt es ein Gesetz Gottes, das – wenn richtig angewandt – ihm Rettung bringt.“

Der zweite Gedanke bestand aus ein paar Worten von dem, was Paulus zu den Griechen in Athen gesagt hat, nämlich, dass Gott „allen Leben und Atem und alles gibt“ (Apostelgeschichte 17:25).

Als wir an einer fest verankerten Boje vorbeikamen, schlug ich vor, dorthin zu schwimmen und uns daran festzuhalten, bis jemand in einem Boot vorbeikam. So viel wir wussten, könnte es Tage dauern, doch wenigstens würden wir so nicht aufs Meer hinausgeschwemmt. Doch mein Mann war ganz sicher, dass es richtig war, zum Boot zu schwimmen, da wir dafür verantwortlich waren. Ich kraulte, weil das die effizienteste Schwimmweise war, aber die unablässigen Mauern grauer Wellen waren so entmutigend, dass ich manchmal auf dem Rücken weiterschwamm, damit ich den blauen Himmel sehen konnte.

Ich weiß noch, wie ich dachte, wie unpassend es war, dass ich so mit Angst erfüllt war, wo uns doch dieser herrliche, ruhige Ausdruck von Gottes Schönheit und Harmonie umgab. Ich klammerte mich daran als einen Ausdruck von Gottes Gegenwart, und sagte mir immer wieder vor, dass Gott „allen Leben und Atem und alles gibt“.

Oben auf einer Welle konnten wir schließlich sehen, dass das Boot die Position geändert hatte. Es hatte sich umgedreht und zeigte nun mit dem Bug zu uns, woran wir erkennen konnten, dass der Anker endlich Fuß gefasst hatte. Wir schwammen weiter, und immer wenn wir das Boot sehen konnten, sah es nun etwas größer aus. Es gab keine Garantie, dass der Anker sich nicht wieder lösen und somit das Boot erneut wegtreiben würde, bevor wir es erreichten, also hielt ich an dem Versprechen fest, dass es ein Gesetz Gottes gibt, das retten kann, selbst wenn jemand mitten im Meer ist.

Das Boot blieb an seinem Ort, und wir konnten endlich die Ankerleine greifen und uns an Bord ziehen. Ich war unaussprechlich dankbar. In den seitdem vergangenen Jahren war ich angesichts der Herausforderungen, die bei der Arbeit, in der Ehe und der Kindererziehung aufgetreten sind, sehr, sehr dankbar, diese Demonstration erlebt zu haben. „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (Psalm 46:2). Egal wie hoffnungslos eine Situation erscheint, sie ist niemals außerhalb von Gottes Fürsorge.

Christianne Foster Lupher
Austin, Texas, Vereinigte Staaten

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