Im Januar vergangenen Jahres war ich in Buenos Aires zu Besuch und ging spazieren. Als ich die Straße überquerte, hörte ich Hupen und laute Geräusche und sah plötzlich, dass ein Linienbus schnell auf mich zukam. Ich wusste, dass ich nicht rechtzeitig aus dem Weg gehen konnte, hatte aber keine Angst. Ich hatte zur Vorbereitung der Reise nach Argentinien gebetet und mir klar gemacht, dass es nur ein Gemüt gibt, nämlich Gott, der Seine Kinder immer beschützt und geborgen hält. Das hatte mir einen bleibenden Frieden gegeben, der mich auch in diesem Notfall nicht verließ.
Im nächsten Augenblick prallte ich auf den Bus und dann auf die Fahrbahn. Ich hatte keine Schmerzen und konnte schnell aufstehen, zu einer Bank auf dem Bürgersteig gehen und mich hinsetzen.
Durch meine Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft hatte ich gelernt, dass das Böse keine wirkliche Gegenwart oder Macht hat, da Gott immergegenwärtiges, allmächtiges Gutes ist. Gott hat jeden von uns nach Seinem Ebenbild erschaffen, also können wir ebenso wenig verletzt sein, wie Gott selbst. Ich fühlte die Freiheit, dieses Missgeschick einfach abzuschütteln. Zuerst still und dann verbal bestand ich im Gebet darauf, dass alles in Ordnung war.
Kurz darauf kamen Polizei und Sanitäter an und stellten mir Fragen, während sie Wunden am Ohr, im Gesicht und an den Knien versorgten. Ich schickte eine SMS an einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft und bat um metaphysische Behandlung. In dem Versuch, die Sache herunterzuspielen, schrieb ich: „Bitte beten Sie für mich. Kleiner Unfall in Argentinien.“ Der Praktiker schrieb sofort zurück: „Kann nicht klein sein. Entweder es ist etwas passiert oder nicht. Aus geistiger Sicht ist nichts passiert, und das ist die Offenbarung, nach der wir streben.“
Dieses Argument, dass der Vorfall sich gar nicht zugetragen hatte, war hilfreich. Ich betete, um zu verstehen, dass er in Wirklichkeit nichts als eine Suggestion war und dass ich ihn nicht als wahr akzeptieren musste, so dramatisch er auch erschien und wie viele Zeugen es auch gegeben haben mochte. Ich rief meine Frau in den Vereinigten Staaten an, und sie unterstützte mich unerschütterlich, während ich darum betete, meine Freiheit von Zufällen, einschließlich Unfällen, zu verstehen.
Die Polizisten und Sanitäter waren freundlich und hilfsbereit, und wir konnten uns trotz der Sprachmauer verständigen. Ich bedankte mich für ihre Freundlichkeit und dass sie sich meinem Wunsch, weiter meinen Vorhaben nachzugehen, statt ins Krankenhaus zu fahren, nicht widersetzten. Und ich entschuldigte mich beim Busfahrer dafür, beim Überqueren der Straße nicht besser aufgepasst zu haben. Die Beamten ließen mich trotz der Besorgnis, dass ich nun in einem fremden Land allein war, gehen. Sie sagten mehrmals, dass ich Schädel-Hirn-Trauma und innere Verletzungen haben könnte, doch ich versicherte ihnen, dass alles in Ordnung kommen würde. Das war kein Wunschdenken, und ich ignorierte damit auch kein Problem; ich wusste, dass dies die Wahrheit über mich war.
Auf dem Weg zurück zum Hotel fühlte ich mich friedvoll und in Gott geborgen. Als ich dort war, rief ich den Praktiker an. Ich war in Versuchung, die Einzelheiten des Unfalls in Gedanken noch einmal nachzuspielen, doch der Praktiker erinnerte mich an folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Vorstellung verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinen, um die Vorstellung von Zufall in die richtige Auffassung von Gottes unfehlbarer Führung umzuwandeln und dadurch Harmonie hervorzubringen“ (S. 424).
Ich war dankbar, dass ich vor ernstlichen Verletzungen beschützt worden war, aber die Blutergüsse und Pflaster machten mir Sorgen. Am folgenden Tag sollte ich mehrere Gäste bewirten, die im Rahmen einer gemeinsamen Bildungsreise ankommen würden. Ich befürchtete, dass sie mein Erscheinungsbild beunruhigen würde, und es war mir ehrlich gesagt etwas peinlich zu erklären, was passiert war. Der Praktiker versicherte mir, dass wir diese Befürchtungen Gottes Fürsorge überlassen konnten.
Ich hörte auf, mich wegen meines Aussehens zu genieren, und im Verlauf des Tages wurden die Blutergüsse schwächer und ich konnte kleinere Pflaster verwenden. Meine Gäste schienen sich keine Gedanken über mein Aussehen zu machen. Die meisten waren Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und erwarteten wie ich eine vollständige Heilung. Ja, ein Gast, ein langjähriger Freund, sagte: „So wie du dich und andere als vollkommene geistige Ideen siehst, so sehen alle anderen dich ebenfalls.“ Nach fünf Tagen kam ich ohne Pflaster aus, und mehrere meiner Mitreisenden äußerten sich über die wundervolle Heilung, die ich erlebt hatte. Es sind keine Narben zurückgeblieben. Ich bin so dankbar für die praktische und wirksame Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft auf jede Situation.
Ned McCarty
St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten