Viele Jahre lang betete ich mal mehr, mal weniger wegen eines Gewächses hinten auf meiner Schulter, aber ich sah keinen Fortschritt. Mein Mann bemerkte es eines Tages und sagte, dass ich es von einem Arzt anschauen lassen solle, denn es sähe nicht gut aus. In dem Moment wusste ich, dass ich mir ernsthaft überlegen sollte, was ich als Nächstes tun wollte – entweder medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, oder aber mich auf Gott mit der Hilfe der Christlichen Wissenschaft zu verlassen.
Ich betete weiter und erhielt ab und zu Behandlung durch Gebet von verschiedenen Praktikerinnen und Praktikern der Christlichen Wissenschaft, denn ich hatte verstanden, dass der zugrundliegende Irrtum Furcht war. Ich wusste, dass die Furcht bleiben würde, falls ich zu einem Arzt ginge, um das Gewächs behandeln zu lassen, und damit das wirkliche Problem nicht gelöst wäre. Letztlich könnte es dann so kommen, dass ich auch künftig einen Arzt bitten würde, sich um ähnliche Probleme zu kümmern, möglicherweise ohne Ende.
Als ich eines Tages mit Gedanken aus der wöchentlichen Bibellektion des Vierteljahresheftes der Christlichen Wissenschaft betete, hörte ich eine klare Stimme sagen: „Es gibt keinen Fleck auf deinem Bewusstsein.“ Ich fühlte, dass das eine Botschaft direkt von Gott war. Ich jubelte und wartete, dass sich physisch etwas ändern würde. Aber das geschah nicht. Ich muss zugeben, dass mich das etwas frustrierte. Warum brachte diese geistige Wahrheit keine physische Heilung?
Es vergingen weitere Monate und ich war hin- und hergerissen, was ich als Nächstes tun sollte, denn physisch hatte sich nichts geändert. Ich beschloss, einen Termin bei einem Arzt zu vereinbaren, um ihn das Gewächs begutachten zu lassen. Doch wegen der zu dem Zeitpunkt des Termins gültigen Covid-19 Einschränkungen habe ich den Termin nie wahrgenommen.
Ich bekam eine weitere klare Botschaft: „Gib nicht auf. Bete weiter!“ Das tat ich. Ab dem Zeitpunkt gestand ich mir selbst gegenüber ein, dass das Problem mental und nicht physisch war; und ich strengte mich mit dem Beten mehr an, um mein Denken über die Situation zu verändern. Mit meiner erneuten Hingabe an Gebet kontaktierte ich nochmals eine Praktikerin, um gemeinsam zu beten.
In dieser Zusammenarbeit wurden mir drei Punkte sehr klar:
1. Glaubte ich wirklich, dass es eine andere Macht gibt, die mir helfen kann, oder erkannte ich Gott als die einzige Macht an? Ich hörte damit auf, hin und her zu überlegen, ob ich einen Arzt aufsuchen sollte, und entschied endgültig, worauf ich vertrauen würde. Ich fand folgenden Absatz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sehr hilfreich: „Wir müssen die Grundlage der materiellen Systeme verlassen, so altehrwürdig sie auch sein mögen, wenn wir den Christus als unseren einzigen Erlöser gewinnen wollen. Der große Heiler des sterblichen Gemüts ist nicht nur teilweise, sondern vollständig der Heiler des Körpers“ (S. 326). Dies führte mich zum nächsten Punkt.
2. Ich wollte wirklich von ganzem Herzen Gott mein Leben anvertrauen. Aber konnte ich das wirklich machen? Etwa um diese Zeit hörte ich mir eine Folge des Sentinel Watch Podcasts auf JSH-Online an, die die Geschichte eines kleinen Mädchens beinhaltete, das jeden Montagmorgen weinte, weil es nicht in die Schule gehen wollte. Schließlich kam heraus, dass sie ihre Hunde vermisste, wenn sie zur Schule ging. Ihre Mutter hatte für das Problem keine Lösung, aber sie sagte ihrer Tochter, dass sie Gott um Hilfe bitten solle, und Er würde ihr eine Antwort geben. Der nächste Tag war Montag, und als das kleine Mädchen in der Schule ankam, wartete ihre Lehrerin mit einem Welpen im Klassenraum, um den sich die Klasse kümmern sollte! (Kate Dearborn, „Listening to – and hearing – God“ [Auf Gott lauschen – und Gott hören], 2. Mai 2022). Als ich das hörte, dachte ich: „Wow, Gott ist so gut! Wenn das kleine Mädchen Gott vertrauen kann, kann ich das auch.“
Danach nahm alles eine entscheidende Wendung. Eines Nachts kam mir der Gedanke, dass niemand jemals wirklich dieses Problem hatte, da wir alle vollständig geistig sind. Ich sah plötzlich, dass das nicht nur für mich, sondern für alle Menschen wahr ist. Diese Erkenntnis führte mich zu meinem letzten Punkt.
3. Ich konnte akzeptieren, dass mich Gott absolut rein und vollkommen geschaffen hat und dass es kein materielles oder historisches Ereignis gibt, das einen Fleck auf mir hinterlassen kann. Furcht- und Krankheitsgedanken sind nicht meine Gedanken; sie kamen nie von Gott, da sie nicht das besagen, was Gott über mich weiß. Mit absoluter Demut und Dankbarkeit akzeptierte ich nur das als Wahrheit, was Gott über mich weiß, nicht das, was ich aufgrund menschlicher Theorien glauben könnte, die eine Mischung aus Gut und Böse sind.
Meine Gebete drehten sich nicht mehr um das Reparieren oder Verändern der Materie. Ich stand jetzt zu meiner geistigen Identität, die immer vollständig unbefleckt ist. Als ich eines Abends betete, fühlte ich in meinem Körper eine Veränderung, aber ich beachtete sie nicht weiter, da ich nicht länger auf die physische Situation fixiert war. Einige Tage später bemerkte ich, dass das Gewächs austrocknete und kurz danach abfiel.
Wie Sie sich vorstellen können, war ich überglücklich. Die Heilung fand vor über einem Jahr statt. Was mich am meisten erfreut, sind die wertvollen Lektionen, die ich darüber gelernt habe, was Heilung wirklich ist – nicht das Reparieren der Materie, sondern das Akzeptieren dessen, was Gott bereits getan hat und ständig für uns alle tut.
Für mich fasst diese Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit das zusammen, was während dieser Heilung passierte: „Die Wirkung dieser Wissenschaft besteht darin, das menschliche Gemüt so aufzurütteln, dass es seine Grundlage verändert, von der aus es dann der Harmonie des göttlichen Gemüts Raum geben kann“ (S. 162).
Joy Rae-Hughes
Dee Why, New South Wales, Australien
