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Original im Internet

Was ist ein Christlicher Wissenschaftler?

Aus der Juni 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. November 2023 im Internet.


Ich habe von Personen, die in Japan mit der Christlichen Wissenschaft bekannt geworden sind, schon oft gehört, dass sie zunächst angenommen hatten, Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien Fachleute in den Naturwissenschaften – Astrophysik, Chemie, Biologie –, die den christlichen Glauben angenommen hätten. Als sie erfuhren, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in dieser Kirche zusammenkommen, weder Astrophysik, Chemie noch sonst eine Naturwissenschaft praktizieren müssen, fragten sie sich, welcher Art von Wissenschaft diese Personen dann nachgingen.

Eine für mich hilfreiche und klare Antwort ist, dass Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Vorbild bzw. einen Lehrer haben – Christus Jesus –, der sie lehrt, diese Wissenschaft zu praktizieren.

So wie Angehörige der Naturwissenschaften Fragen stellen, forschen und tief in ihr Gebiet eindringen, um die heutige Welt zu verstehen, so forschen Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer weiter, um Gottes Universum besser zu verstehen, jedoch tun sie dies aus der geistigen Perspektive, die Jesus lehrte.

In der Astrophysik beispielsweise beobachtet und berechnet man die Laufbahn und Masse von Sternen und Phänomenen, um das immer weiter expandierende physische Universum zu verstehen. Das Universum, das Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstehen möchten, ist geistig, und sie stützen sich auf den geistigen Sinn und nicht die fünf körperlichen Sinne, um herauszufinden, woraus sich die Wirklichkeit zusammensetzt. Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass geistiger Sinn von Natur aus in jedem von uns enthalten und unverzichtbar dafür ist, Gott als unseren liebevollen Vater und unsere Mutter sowie unsere wahre Identität als geistiges Kind Gottes zu erfassen.

Christus Jesus bezeichnete Gott als seinen Vater („Abba“) und erklärte, dass Er „unser Vater“ ist. Jesu einzigartige Herkunft, die Demonstration seiner Einheit mit Gott sowie seine umfassende natürliche Spiritualität verdienten die Titel „Christus“ und „Immanuel“, was „Gott mit uns“ bedeutet. Er sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun“ (Johannes 5:30), wusste aber, dass er immer eins mit seinem Vater war, und er offenbarte uns auch unsere Einheit mit Gott. Wir lesen in der Bibel, dass Jesus sagte: „Ich habe nicht aus mir selber geredet; sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir einen Auftrag gegeben, was ich tun und reden soll“ (Johannes 12:49).

Jesus verstand Gott als den einen liebevollen Schöpfer, der Seine Kinder mithilfe göttlicher Anweisungen und Botschaften führt. Jesu Lehren sind in der göttlichen Wissenschaft verankert und gründen sich wie bei allen Wissenschaften auf Gesetze, allerdings geistige wie diese: Gott ist Liebe, Gott ist durch und durch gut, Gott ist unendlich. Mary Baker Eddy hat die göttlichen Gesetze entdeckt, erklärt und angewandt, die Jesu Lehren und Werken zugrunde lagen, und diese Entdeckung Christliche Wissenschaft genannt.

Ich gelangte zu einem besseren Verständnis der Christlichen Wissenschaft und von Gott als Liebe und wollte mehr darüber erfahren, weil ich eine Heilung erlebt hatte. Als ich Teenagerin war, verstarb meine Großmutter (ziemlich jung) an etwas, das Herzversagen genannt wurde. Ich hatte offenbar akzeptiert, dass ich eine Herzkrankheit von ihr geerbt hatte, denn ich bekam später selbst Herzbeschwerden. Für mich war es ein Teil meiner Identität, zusammen mit der Neigung, seit frühester Kindheit ungeschickt zu sein. Ich akzeptierte Unvollkommenheit als Bestandteil meiner Identität. In der Oberstufe verlor ich das Interesse an der Schule und nahm stark ab.

Mit Anfang Dreißig wurden die Herzbeschwerden schlimmer, und ich ging schließlich zum Arzt, der eine Herzkrankheit diagnostizierte und mir einschärfte, mich weder zu überanstrengen noch schwanger zu werden.

Ein paar Jahre später erfuhr ich von der Christlichen Wissenschaft und wurde geheilt, als ich regelmäßig die Sonntagsgottesdienste und Zeugnisversammlungen der Christlichen Wissenschaft besuchte. Ich hatte noch nicht angefangen, die Christliche Wissenschaft selbstständig zu studieren, und auch keine Heilung erwartet. Und doch erfuhr ich innerhalb von drei Monaten durch meinen Kirchenbesuch, dass das Herzproblem gar nicht zu meiner wahren Identität gehört, und alle Symptome verschwanden. Auch andere Probleme lösten sich auf.

Wodurch wurde ich geheilt?

Rückblickend auf diese Erfahrung weiß ich eines: Ich war in die Atmosphäre der göttlichen Liebe eingetaucht, und das hob mein Bewusstsein empor zu Gott, Liebe. Dinge, die mir nur vage wirklich erschienen waren, wie Gott oder geistiger Sinn, nahmen nach und nach mehr Form für mich an, als ich die Sonntagsgottesdienste sowie die Mittwochszeugnisversammlungen besuchte, in denen die Anwesenden von heilenden Erkenntnissen berichteten und Heilungszeugnisse gaben. Ich erfuhr, dass Gebet in der Christlichen Wissenschaft immer mit Gott beginnt und vom Standpunkt der bereits gegenwärtigen Güte Gottes ausgeht; es hat nichts damit zu tun, sich etwas Bestimmtes zu wünschen.

Da ich mich in die geistigen Ideen vertiefte, die während der Sonntagsgottesdienste und Mittwochszeugnisversammlungen vermittelt wurden, in denen Zitate aus der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, vorgelesen werden, wurde ich geheilt. Diese Stellen müssen mir meine wahre Identität als geistige und vollständige Idee Gottes und nicht als eine materielle und anfällige Sterbliche bewusst gemacht haben. Die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit enthalten geistige und lebenswichtige Gesetze in Bezug auf Gesundheit und Heiligkeit, und ich erlangte eine Sichtweise von Gott als Prinzip und göttliche Liebe. Ich betrachtete Beweise für die Wirksamkeit von Gottes Gesetzgebung als eine Demonstration dieser göttlichen Wissenschaft. Und als ich meine geistige Natur besser erkannte, fiel auch die Ungeschicklichkeit von mir ab.

Diese erste Heilung schenkte mir nicht nur dauerhafte Freiheit, sondern führte mich dazu, meine Mitmenschen völlig natürlich zu lieben und ihnen durch Gebet zu helfen. Die Christliche Wissenschaft ist weder eine menschliche Philosophie noch ein Mittel zur Selbsthilfe. Sie ist die göttliche Wissenschaft und wurde der Anker für mein Leben, der mich auf Gott gerichtet hält. Gleichzeitig wurden mir Vorurteile, Neid und Hass zunehmend fremd.

Jesus sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater“ (Johannes 14:12). Jesu Vater, Gott, ist die Quelle der absoluten göttlichen Gesetze, und Jesu heilende Mission erbrachte die Beweise, dass die Anwendung dieser Gesetze wissenschaftlich und überaus liebevoll ist.

Und welches sind die Werke, die Jesus tat und von seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern erwartete? Allen voran das Heilen: von Blindheit, Krankheit, psychischen Erkrankungen und gesellschaftlichen Problemen. Und was sind dann „größere als diese“? Ich bin zu folgenden Schlüssen dahingehend gelangt: Christus Jesus, den der Prophet Jesaja als „Friedefürst“ bezeichnete (siehe Jesaja 9:5), wies uns in seiner Bergpredigt an herauszufinden, was wahrer Friede bedeutet – ein Frieden, der nicht nur frei von Sünde und Krankheit, Krieg und Konflikten ist, sondern den Frieden der Erkenntnis unserer unverrückbaren Beziehung und Einheit mit Gott, unserem Vater. Diese Art von Frieden bringt Ruhe mit sich, sowie eine stille Revolution in unserem Bewusstsein gegen Materialismus, da wir das Verlangen verspüren, die wahre geistige Natur und Substanz aller Menschen und Dinge zu erkennen.

Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Unser Meister lehrte keine bloße Theorie, Glaubenslehre oder Meinung. Es war das göttliche Prinzip allen wirklichen Seins, das er lehrte und praktizierte. Sein Beweis des Christentums war weder eine Form noch ein System der Religion und Anbetung, sondern die Christliche Wissenschaft, die die Harmonie des Lebens und der Liebe ausarbeitet“ (S. 26).

Als Nachfolgerin Christi Jesu beschloss ich, die Ausarbeitung der „Harmonie des Lebens und der Liebe“ in Vollzeit zu betreiben. Mein Verlangen, dem geistigen Sinn gemäß zu leben, nimmt täglich und stündlich weiter zu, besonders, wenn ich gebeten werde, für jemanden oder hinsichtlich eines Problems zu beten.

Jesu Bergpredigt enthält Anweisungen bezüglich geistiger Disziplin und erinnert uns daran, dass alles damit beginnt, unsere Beziehung zu Gott korrekt zu verstehen. Diese Unterweisung mag nicht immer leicht zu befolgen sein, doch wenn wir sie befolgen, wird das Leben der Menschen auf vielfache Weise gesegnet. Wissenschaft und Gesundheit sagt: „Die Bergpredigt ist die Essenz dieser Wissenschaft und das ewige Leben Jesu, nicht sein Tod, ist ihr Ergebnis“ (S. 271).

Ich werde gesegnet, wenn ich Freiheit durch Gottes geistige Gesetze erlange. Und das führt dazu, dass andere ebenfalls gesegnet werden. Dieser Segen kommt individuell und kollektiv durch den Christus zu uns, der in Wissenschaft und Gesundheit als „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ beschrieben wird (S. 332).

Christus lädt uns ein, einander auf geistige Weise zu betrachten, und erinnert uns daran, dass niemand aus Wahrheit ausgeschlossen ist; sie befreit uns von dem falschen Augenschein materieller Sinne und Gesetze.

Wir können uns täglich Folgendes fragen:

•        Erkenne ich den einen Gott (Gemüt, Geist, Liebe, Leben, Vater-Mutter) als meinen Schöpfer an, und bin ich einer menschlichen Geschichte und Herkunft immer weniger verbunden?

•        Führt mich mein geistiger Sinn dazu, offen für die Christus-Botschaft zu sein und Heilung zu erkennen, während ich die Harmonie von Wahrheit und Liebe ausarbeite?

•        Ist Christus Jesus mein Lehrer und Vorbild?

Ein Bejahen dieser Fragen und das Befolgen von Gottes geistigen Gesetzen, einschließlich derer in der Bergpredigt, fördert den Frieden und die Gesundheit, nach denen sich die Welt so inniglich sehnt.

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