„Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem Geist getränket.”
Die Thatsache, daß der Geburtsort des Kopernikus auch der meinige war, gewährte mir stets große Befriedigung. Oft stand ich an dem Fuße seines Denkmals und bewunderte den Mut des großen Astronomen, welcher wagte, die falschen Ideen umzustürzen, die die Welt von den Planeten hegte. Wie gering war aber seine Mission im Vergleiche mit der unserer teuren Leiterin, welche uns in „Science and Health“ die Schlüssel des Reiches gibt, und uns den Weg in das unerforschte Land des Geistes zeigt.
Von jüdischen Eltern geboren und in deren Glauben erzogen, hatte ich nie Gelegenheit, mit dem Leben und den Lehren des Heilandes bekannt zu werden. Für viele Generationen wurde den jüdischen Kindern große Angst vor ihm eingeflößt. In dem Hause meiner Eltern wurde es uns verboten, seinen Namen über unsere Lippen schlüpfen zu lassen. Oft grübelte ich im stillen darüber nach, was Jesus nur verbrochen haben könnte, um so viel Bitterkeit zu erregen. Zuweilen wanderte ich heimlich nach der Religionsschule meiner christlichen Freundinnen, in der Hoffnung, in dieser Sache aufgeklärt zu werden. Ich wurde bald davon überzeugt, daß er nur die Erlösung der Menschheit im Sinne hatte. Die jüdische Religionsschule gab mir nur Hülsen, und ich verließ die Schule stets unbefriedigt.
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