Ich weiß, nicht, ob jemand in der Welt größere Ursache hätte, Dankbarkeit für die Heilung durch Christian Science (d. h. die christliche Wissenschaft) auszudrücken, als ich.
Im Jahre 1894 erkrankte ich an chronischer Rückenmarksentzündung und lag viele Wochen schwer krank darnieder, und trotz bester ärztlicher Behandlung erlangte ich meine Gesundheit nicht wieder. Ich ging umher wie eine Achtzigjährige, obgleich ich erst dreißig Jahre alt war, und bei der geringsten Arbeit war ich so lahm, daß ich nach meinem Ruheplatz hin kriechen mußte.
Nun wurde ein magnetischer Arzt gerufen, derselbe verbot jede Medizin, denn er meinte, es würde mein Untergang sein. Nach einigen Monaten wurde ich für gesund erklärt und konnte leichte Hausarbeit thun; nach kurzer Zeit ging es aber wieder bergab, so daß ich vierzehn Tage im Bett liegen mußte, weil ich nicht gehen konnte. Dann gebrauchten wir alles was angeraten wurde, aber auch ohne Erfolg. Sodann wandten wir uns an fremde Ärzte, die Elektrizität anwandten und nachdem der Oberarzt mich untersucht hatte, meinte er: wenn ich nicht richtig behandelt würde, müßte ich langsam absterben. Da es den Anschein hatte, als ob er meine Krankheit richtig beurteilte, machte ich wieder eine Medizinkur durch, und sollte in sechs Monaten ganz gesund sein. Kurze Zeit nachher konnte ich ganz gut umher gehen, aber wie der Winter kam, war alles wieder verschwunden.
Dann nahm mich eine gelehrte Frau in Behandlung, jedoch ohne Erfolg. Ich konnte nun nicht mehr das Haus verlassen, weil ich bei der geringsten Aufregung ohnmächtig zusammenbrach, und trotzdem alles gethan wurde, was Ärzte und menschliche Liebe vermochten, ging es doch jeden Winter weiter bergab und ich konnte zuletzt vor Schmerzen weder sitzen noch liegen.
Es waren nun bereits sieben Jahre vergangen und während der Zeit hatten sich so viele Krankheiten entwickelt, daß an meine Genesung nicht mehr zu denken war. Bei Regenwetter hatte ich Atmungsbeschwerden; von der Menschheit hatte ich mich ganz zurückgezogen, weil mir das Sprechen schwer fiel. Mein einziger Trost war Alleinsein und meinen Thränen freien Lauf lassen, mit dem stillen Wunsche eines schnellen Endes. Meine Hoffnung, Glück und Gesundheit waren längst dahin und schließlich gab mich mein Arzt für hoffnungslos auf.
Doch wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. Wir hörten von Christian Science und nach vielen Reden entschloß ich mich dazu und sagte, das sollte aber das Letzte sein, denn ich war meiner Meinung nach genug mit Behandlungen gequält. Es kam aber anders als ich erwartet hatte, meine Schmerzen waren schnell verschwunden, ehe zwei Wochen vergingen, unternahm ich schon kleine Spaziergänge und konnte in kurzer Zeit meine eigene Hausarbeit thun.
Oft mußte ich es hören, daß ich einen Rückfall haben und den Winter nicht überleben würde. Ich ließ mich aber nicht länger abschrecken, denn ich fühlte mich wohl und kräftig, ging bei jedem Wetter aus und finde wieder Vergnügen am Leben.
Es sind jetzt zwei und ein halbes Jahr vergangen, seit keine Medizin mehr über meine Lippen gekommen, und ich bin im stande, meine ganze Arbeit ohne Ermüdung und heiteren Sinnes zu vollbringen.
Ich bin überzeugt, daß durch Mrs. Mary Baker G. Eddys Entdeckung das ursprüngliche Christentum wiedergewonnen, daß, „das Himmelreich nahe herbeigekommen,” und daß schließlich alle Krankheiten durch Christian Science geheilt werden.
Oshkosh, Wis., U. S. A.