Ich bitte Sie auf einen Augenblick die Scene zu betrachten, auf der Christian Science erschien, damit Sie möglichst bereitwillig die Wichtigkeit einsehen.
Die Geschichte der menschlichen Rasse kann als Tragödie klassifiziert werden. Wollte man sie kurz darstellen, dann würde ein langer Schall des Protestes gegen das Elend ein bemitleidenswerter Aufschrei gegen Gott um Erleichterung und ein schließlicher Seufzer der Ohnmacht, die ganze Geschichte erzählen. Wohl gibt es vielleicht einige Blumen, ein bißchen Sonnenschein, aber hinter solchem Vordergrund liegt die Vista, deren Ende das Grab ist und — Geheimnis.
Die Bevölkerung der Erde, unzufrieden mit dem, was als ein unerträgliches Schicksal erscheint, hat sich nach jeder erdenklichen Richtung gewandt in dem Bestreben um Erlösung vom Übel, und bis dahin verfehlte sie den rechten Weg. Es gibt immer noch dieselben Tränen, Schmerzenslager, — denselben Betrug enormen „Glückes!” Die Menschen fahren fort zu leben, zu erkranken, zu sterben, je nach einer Philosophie des Schicksals, das erklärt, es gibt keine Erlösung diesseits des Grabes, keinen Weg aus der Hölle auf Erden heraus, als — auszusterben.
Die Notwendigkeit einer besseren Weise.
Christian Science kommt in der Jetztzeit zu diesem bedrückten Volk, ihnen zu erklären, daß sie natürlicherweise, gesetzlicherweise, wissenschaftlich beweisbar da heraus können; sie kommt als eine Botschaft der Hoffnung und als eine Verheißung für die Rasse, die in der höchsten Not ist.
Wir unterbreiten den Vorschlag, daß die Menschheit, die um verschiedene Resultate betet, ebenso beständig um einen andern Weg beten sollte und denselben dann erwarten; und wir behaupten, daß Christian Science, welche diese erbetenen Resultate verspricht und herbeibringt, logisch nicht verworfen werden kann, einfach darum, weil sie auch eine verschiedene Weise, einen andern Weg enthüllt.
Die verschiedenen Berührungspunkte zwischen Christian Science und anderen Religionsformen und wissenschaftlichem Glauben sind in Schriften, durch Lehrer und Vorträge erklärt, aber nun ist es mein Zweck, auch den wesentlichen Unterschied hervorzuheben, und es Ihnen ermöglichen, auf diese Weise selbst Vergleiche anzustellen.
Es ist selbstverständlich, daß gewisse Dinge eine Existenz haben. Es ist allgemein bekannt, daß sie Ursprung, Abstammung und Fundament haben, auf deren Grund sie existieren. Manche Leute erklären den Ursprung als eine blinde Macht; andere, daß es irgend eine Art Intelligenz sei, und die Theologie bestätigt, daß es eine bewußte Intelligenz oder Wesenheit sei, die viele als „Gott” bezeichnen.
Eine Zusammenfassung aufgeklärten Glaubens bezüglich Gottes ist: Er ist das Eine allerhöchste, unendliche, selbstbestehende, allumfassende, geistige, individuelle, bewußte Wesen, — der einzige Schöpfer alles dessen, das wirklich Existenz hat. Auch, daß Gott das Gute ist, das Leben, die Wahrheit, die Liebe, allgegenwärtig, allwissend und allmächtig; daß Er der einzige Gesetzgeber ist und in Seiner Hand das Schicksal aller Menschen hält.
Ohne Rückhalt unterschreiben die Christian Scientisten alle diese Forderungen, und dennoch ist unsere Religion in mancher Hinsicht verschieden von der anderer. Warum? Warum verschieden, wenn wir Eins sind in diesen Hauptpunkten?
Die Verschiedenheit liegt in der weiteren Anschauung und Anwendung. In dieser Hinsicht weichen die meisten religiösen Sekten und Systeme von einander ab. Es gibt allein einhundert und vierzig christliche Sekten, von denen viele im heftigsten Widerspruch gelebt haben. Daher gibt es keine Vereinigung religiösen Glaubens, mit dem wir Christian Science vergleichen können, aber ich werde erklären, worin dieselbe verschieden ist von allen andern.
Mrs. Eddy hat in ihrer Absicht, das menschliche Verständnis des unendlichen Gottes zu erweitern, einige technische Begriffe über die Gottheit hinzugefügt und unter anderem behauptet, daß Gott göttlicher Geist ist, und daß dieser Geist gut ist.
Gott ist entweder Geist oder geistlos. Der Geist, der Gott ist und der alle Weisheit, Intelligenz und Wissenschaft umfaßt, ist gut. Dieser Geist ist der Gegensatz von dem, was die Bibel den „fleischlichen Sinn” nennt, oder wie Mrs. Eddy es bezeichnet, den „sterblichen Geist,” den Sinn der Sünde, welcher Feindschaft wider Gott ist.
Der Geist, der in Christo war.
Die Wissenschaft des Geistes erklärt, daß in dem Maße, wie der Mensch vom göttlichen Geiste regiert wird, er Vollkommenheit offenbart, durch Gesundheit, Leben, Wohlsein, Erfolg — und in der Fülle und der Vollkommenheit harmonischer Existenz. Dies war der Geist, der auch in Christo war; welcher Versuchung und Sünde vernichtete, den Kranken heilte, den Toten erweckte, „die Welt, das Fleisch und den Teufel” überwand. „Fleischlich gesinnt sein, ist der Tod.” Sünde und Krankheit sind die Erzeugnisse dieses fleischlichen Sinnes; sie sind kein Teil der Natur oder der Verschaffung des göttlichen Geistes.
Gott ist gut, von Natur, in Absicht, Macht, Handlung, Substanz und Wirksamkeit. Alles, was Er gemacht und getan hat, ist gut. Seine Gesetze sind gut, und Er hat schon alles das getan, was notwendig war zur äußersten Wohlfahrt der Menschen.
Dagegen verwerfen wir den Versuch, das Geheimnis des Bösen zu lösen, indem wir annehmen, daß kein Teil davon von Gott verordnet sei, noch daß es für Ihn nötig sei, sich darin auf irgend eine Weise zu vertiefen, zu irgend einem Zweck, oder daß Er sich damit abgäbe.
Gott ist nicht nur das Leben, sondern Er hat das Leben verordnet und ist das Gesetz des Lebens und der Gesundheit für den Menschen. Die Theologie der Christian Science stimmt durchweg mit dieser Erklärung überein. Auch erklärt sie, daß Gott den Menschen geschaffen hat, daß derselbe Dasein habe, und nicht zu dem Zweck, ihm anhaltende Qualen und Krankheit aufzuerlegen.
Wir verwerfen jede Annahme, daß Sein Gesetz, das Gesetz der Sünde und des Todes sei. Krankheit ist Gott fremd und Gott ist derselben fremd. Gott ist der natürliche Heiler des Kranken und ist fähig, willens und stets bereit, Sterbliche von den Übeln zu erretten, die ein verkehrter Sinn über die Existenz ihnen auferlegte.
Die Voraussetzung, daß Gott uns die Schrecken und Qualen der Krankheit beigebracht hat, entwickelt Furcht vor Ihm, — eine Furcht und Unruhe bezüglich des Schöpfers und des Gesetzes und der Bestimmung des menschlichen Lebens; eine Furcht bezüglich der tiefsten Grundlagen der Existenz. Wir Christian Scientisten fürchten uns nicht mehr vor Gott oder seinem Himmel, von dem wir lernen, daß dieser Himmel in uns ist insofern wir von dem Geiste regiert werden, der in Christo war.
Gott nicht länger unbekannt.
In Christian Science gibt es nicht mehr einen unbekannten Gott. Die verzerrten Götzenbilder menschlicher Vorstellung verhüllen oder verbergen vor uns nicht mehr den wahren Gott, der durchaus liebenswert ist, der unser bester Freund ist, dessen Hilfe immer bereit, dessen Gnade vollauf, und der den Menschen schuf, daß er Leben und Frieden haben sollte. Christian Science verspricht, die Menschheit zu Gott zu führen, durch die Wege der Gesundheit und des Lebens anstatt des Todes. Sie verspricht der Menschheit im Namen Gottes, nicht die zweifelhaste Glückseligkeit des Grabes, sondern ein vernünftiges, praktisches Verständnis des Guten, und zwar — jetzt. Sie verspricht den Menschen natürlich und bereitwillig einem mehr geistigen Leben zuzuwenden, das sie befriedigen wird; und sie verspricht daß, so wie sie ihre Schritte einem sichern Himmel zuwenden, diese Christus-Wahrheit der Christus-Wegweiser sein wird durch all den Nebel und die Bedrängnisse eines üblen Sinnes und eines üblen Zeitalters, bis sie mit unerschütterlicher Zuversicht und Vertrauen „bleiben unter dem Schatten des Allmächtigen.”
Wir stimmen mit andern nicht überein über die Natur des Übels. Mrs. Eddy weiß sehr wohl, daß „was der Mensch säet, das wird er ernten,” und daß Sünde seinem Opfer unvermeidlich Leiden bereitet; dennoch erklärt sie, daß Sünde, Krankheit und ähnliche Übel unwirklich seien, welches meint, daß sie in das Reich des Vergänglichen, Ungesetzlichen, Abnormen gehören. Sie sind die Ausstaffierung des irdischen Glaubens oder fleischlichen Sinnes, — ungesetzlich, ungerecht und unnötig, — Ungeheuerlichkeiten von unnatürlicher Existenz.
Im Allgemeinen glaubt die Welt, daß das Übel eine fest bestehende Wesenheit sei, das einen Grund in der Wahrheit habe; daß es so wirklich und wahrhaftig sei, wie das Gute oder Gott, und daß seine unzerstörbare Unsterblichkeit ausgedrückt werde in einer ewigen Hölle und dem Teufel. Wenn dies wahr wäre und das Übel wesentlich, folglich unzerstörbar wäre, dann müßte die Mahnung Jesu zu widerstehen und zu überwinden, nur Spott gewesen sein. Aber im Gegenteil, die Laufbahn Jesu ist eine Demonstration des Etwas, welches das Übel, dessen Vorwand und Dasein vernichtet. Ist es eine denkbare Voraussetzung, daß unser Meister versuchen sollte, einen sterblichen Menschen auszurüsten, damit er etwas zerstöre, was Gott gemacht hat und das daher ein Teil der Unendlichkeit ist? Erwarten Christus und das Christentum etwas von Ihnen, das nicht getan werden kann?
Stellen Sie sich auf einen Augenblick eine Familie vor, von der ein Mitglied wahnsinnig sei. Fragen Sie die andern Mitglieder, ob sie den Wahnsinn für wirklich halten und die Antwort wird sein: „Wirklich! gewiß, selbstverständlich ist es wirklich; es ist das Einzige, was wir die ganze Zeit vor uns sehen.” Vorausgesetzt nun, diese Persönlichkeit würde von Wahnsinn geheilt; was wurde daraus? Nun ist es ein Nichts, nicht wahr? War es je etwas anderes als eine Abnormität, ein verkehrter Sinn von dem, was das wahre Wesen ausmacht und was normal ist?
Christian Science erklärt, daß Krankheit ähnlicher, unwahrer Natur sei und vernichtet werden muß, durch dieselbe Methode wodurch alles, das kein Recht hat zu existieren oder zu dauern, ausgelöscht wird durch Christum und das Christentum.
Wenn Wahnsinn und Krankheit wirklich wären, dann müßte Gott, der alle Wirklichkeit umfaßt, sie gemacht haben. Wenn Er sie gemacht hat, oder auferlegt oder schickt, dann wäre es eine Sünde zu versuchen, gesund zu werden oder nur zu wünschen gesund zu werden.
Vollständige Erlösung durch Christum.
Es gibt unter den Menschen eine große Meinungsverschiedenheit über den göttlichen Christus. Die meisten Christen glauben, er war Gottes Sohn und war gottgesandt, daß es seine Mission war, das Evangelium der Bekehrung und Widergeburt zu predigen, den Weg und die Verheißung klar zu machen von der Erlösung nach dem Tode und zwar durch seine vermittelnde Versöhnung. Man glaubt, daß er beispielsweise manche mächtigen Werke tat. Es wird auch zugegeben, daß er der einzige Weg zur Erlösung sei.
Die Christian Scientisten glauben alles dies, und doch unterscheidet sich ihre Auffassung des Christentums von der aller andern. Wir wissen, daß Christus göttlich ist und war, daß er unser Erlöser und Messias ist, und daß er der „Weg” ist und daß wir es beweisen können. Wir sind gewiß, daß wenn dieser Weg wissenschaftlich verstanden und wissenschaftlich in Werktätigkeit tritt, er seine erlösende Macht offenbaren wird, indem er die Rasse umwandelt.
Wir glauben, daß Christus Jesus der Vertreter Gottes bei der Menschheit war, daß er die Stimme der Weisheit und Intelligenz war, und daß er mehr über Gott, Menschen und das Universum wußte, als alle andern Menschen zusammen. Wir glauben, daß er kam, Gottes Willen zu tun und das Gesetz zu erfüllen. Welchen Gott und welches Gesetz? Den Gott, der gut ist und dessen Gesetz das Gesetz des Lebens, der Gesundheit, der Harmonie und der Heiligkeit ist. Wir glauben, daß er kam „zu suchen und selig zu machen, das verloren war,” und daß er fand „was verloren war,” als er den Sünder und den kranken Menschen fand. Wir glauben, daß er kam, „die Werke des Teufels zu zerstören,” und daß er war „in dem das seines Vaters ist,” während er es tat. Wenn er nicht die Werke des Teufels zerstörte, als er die Kranken heilte, so mußte es eine Zeit sein, in der er nicht in der Erfüllung seiner Mission stand, denn er verwandte viel Aufmerksamkeit auf das Heilen von Leiden, und er selbst erklärte, daß solch Heilen ein Teil seiner „Werke” war. Wir glauben, daß das Heilen natürlich und gesetzlich war: daß alle seine Werke in ausgezeichnetem Einklang mit dem ewigen Gesetz eines unwandelbaren Gottes getan waren. Wir glauben, daß die Lehre der Christian Science durch Mrs. Eddy die Mission Jesu dem Reich des Geheimnisvollen entrückt und sie hineinbringt in den Umfang des Gesetzes der Ordnung und wissenschaftlichen modus operandi. Wir glauben, daß Gott und sein Christus zu weise sind, um ungesetzlich zu sein, oder zu veranlassen und aufzuerlegen oder Gebrauch zu machen von dem, was dem Gesetz entgegen ist. Wir glauben, daß das unbegrenzte, göttliche Wollen, Gutes zu tun, nicht irgend ein natürliches Gesetz brechen oder umstoßen braucht.
Wir glauben, daß das Christusamt eine Anschauungslektion ist in der Demonstration der herrschenden, allgegenwärtigen und stets anwendbaren Macht des Geistes, Gottes, um das Übel zu zerstören. Wir glauben, daß Jesus die Hoheit geistigen Gesetzes offenbarte, welches das Gesetz des Lebens ist und die Macht desselben über das wesenlose Gesetz der Sünde und des Todes.
Eine nicht geheimnisvolle Erlösung.
Christian Science lehrt, daß dieser Beweis, — die Taten, die erreichten Resultate, die mächtigen Werke — dazu dienen soll, denen die der Erlösung bedürfen, den Weg zu erleuchten, und daß christliche Erlösung für den Kranken sowohl als für den. Sünder ist. Alles dies ist verschieden von dem Glauben, daß seine Werke Wunder sind, annehmend, daß sie geheimnisvoll waren in der Art der Einschreitung oder Auflehnung gegen Gesetz und Natur.
Jesus deutete niemals an, daß sein Werk geheimnisvoll sei. Im Gegenteil, er wies auf die universelle Natur der göttlichen Absicht hin, indem er erklärte: „Diese Werke sollt ihr thun.” Die entgegengesetzte Annahme der Menschen, die schon das Altertum durchdrungen hat, führt zu den törichtesten Schlußfolgerungen und spannt die Leichtgläubigkeit der Menschen aufs äußerste. Sie nimmt an, nachdem es eintausend Jahre lang verheißen ist, daß ein Messias kommen würde, die leidende Welt zu erlösen, Gott einen Plan machte und ausführte, von dem alle zukünftigen Geschlechter ein Recht haben würden zu sagen „es ist ein undurchdringliches Geheimnis.” Man erwartet, daß Menschen glauben sollen, Jesus habe sich in ausgedehnter Weise mächtigen Werken gewidmet, die für künftige Generationen keinen Nutzen hätten und die ihren Zweck erfüllt haben sollen, wenn Menschen verleitet worden sind zu glauben, es sei in Übereinstimmung mit der heiligen Natur Gottes; in einem Zeitalter den kranken Menschen zu heilen, und es in einem folgenden Zeitalter zu verweigern oder zu vernachlässigen, den kranken Menschen zu heilen. Man erwartet vom Menschen zu glauben, daß Gott und Christus, die willens waren, das Verlorene zu erlösen, diese Erlösung auf den Sünder beschränken und den kranken Menschen ausschließen würden. Man verlangt von uns, die Sendung Christi Jesu zu spalten, man behauptet, daß das Heilungswerk ohne wissenschaftlichen oder universellen Vorteil war, daß es nichts sei, was wir möglicherweise verstehen könnten; und schließlich, daß Jesus nicht meinte, was er sagte, als er erklärte, daß Christen, die sein Christentum verständen, das Evangelium predigen und die Kranken heilen müßten, und daß sie es tun könnten. Man erwartet von uns, als den gesetzlichen Auslegern seiner Mission und seiner Worte, die Werke Jesu zu leugnen. Man verlangt von uns zu glauben, daß, indem er sagt: „Heilet die Kranken,” er, der den Weg zeigt, uns sagt, mit Medizin zu heilen, ein Weg, der seinem Weg entgegen ist.
Wenn die Menschen, anstatt das Böse als eine geheimnisvolle Wesenheit anzusehen, Christian Science verstanden hätten, welche das Phänomen des Bösen ausfindet und richtig bezeichnet, so wäre solch Mißverständnis über christliche Erlösung schon längst verdunstet. Sünde und Krankheit sind in naher Verwandtschaft. Sie sind verbunden als Ursache und Wirkung. Die Schriftstelle „durch Sünde kommt Tod” ist wissenschaftlich. Jeder Arzt weiß, oder sollte wissen, daß Ärger die Verdauung hindert, daß Kummer, Rache und Neid das Wohlbefinden des Körpers angreifen.
Wenn Jesus kam, von dem Einen zu erlösen, so kam er, uns von Beiden zu erlösen. Er konnte unmöglich von dem Einem erretten, ohne von dem Andern zu erretten. Er zeigte dies deutlich denen, die hörten, obgleich sie nicht verstehen konnten.
Zerstörte Jesus das Werk Gottes oder des Teufels, als er die Kranken heilte? War es die Mission Jesu, das Werk Gottes zu zerstören? Wenn Krankheit das Werk des Teufels ist, ist dann Gott dafür oder dagegen? Wenn Gott dawider und dem entgegengesetzt ist, sind dann Seine Gesetze dafür oder dawider? Wenn Gottes Gesetze dagegen sind, sind sie dann anwendbar für den Menschen? Hat Gott einen Menschen erschaffen, der unmöglich Zuflucht zu Seinem Gesetz und Macht nehmen kann? Wenn dem so wäre, warum dann um eine Unmöglichkeit beten?
Der Schlüssel zur heiligen Schrift.
Mrs. Eddy beantwortet alle diese Fragen und einige hundert andere in ihrem Textbuch: „Science and Health with Key to the Scriptures,“ und versöhnt dadurch den Verstand mit Gott und verscheucht das Geheimnis, welches die Wissenschaft des Lebens verdunkelt hat. Während aller Jahrhunderte des Christentums haben die Menschen um die verschiedenen Meinungen betreffs der Bibel gestritten; in der Tat, Millionen haben einen gewaltsamen Tod erlitten, durch den Streit über die Bibel und die Reibung der Sekten. Unsere Lehrsätze erklären: „Wir nehmen das inspirierte Wort der Bibel als maßgebende Richtschnur zum ewigen Leben an.” Gleich vielen andern nehmen wir an, daß die Bibel nicht Wort für Wort von Gott diktiert ward. Wir glauben mit Paulus, daß die Dinge Gottes und der wahre Bestandteil der Bibel geistig aufgefaßt werden müssen. Die meisten Menschen haben Kommentare oder Hilfe zum Studium der Bibel. Wir haben einen Schlüssel oder Kommentar in unserem Textbuch. Die Menschen, die ihren eigenen allein lieben, mögen unsern nicht und sagen sogar er sei gefährlich. Ich werde mich nicht lange aufhalten um die Verdienste dieses Buches zu erörtern. Seit wir die Bibel in seinem Licht studieren, haben wir nicht den Wunsch jemand zu töten oder mit jemand über Religion zu streiten. Wir haben gelernt, das Recht jedes Einzelnen zu lieben um seiner eigenen Inspiration nach den Himmel zu erstreben. Wir haben gelernt, daß es in Gottes Augen und verständigen Menschen verächtlich ist, einen Menschen zu verspotten, zu verfolgen oder zu plagen, der nicht mit unserer religiösen Propaganda übereinstimmt.
Dieses Buch ermutigt uns, nach den Gebeten und nach der Bergpredigt zu leben und von dem höchst möglichen moralischen Standpunkte aus zu gehorchen. Es lehrt uns liebevoll, barmherzig, gütig, demütig und rein zu sein und als Nachfolger Christi Jesu, jedem Befehl Gottes und Christi zu gehorchen, ja, sogar der Sünde zu entsagen, das Evangelium zu predigen und die Kranken zu heilen. Wir werden gelehrt, einen unendlich guten Gott, der die Liebe ist, zu lieben und daß wir Ihm trauen können aufs Äußerste in der Tat, wir werden dem Glauben zugeführt, daß wir Gott nicht genug trauen, noch zu viel von der unendlichen Liebe erwarten können. Uns wird gelehrt, uns auf die Hoheit des Geistes zu verlassen und zu wissen, daß keine andere Zuversicht und kein Mangel an Zuversicht Gott angenehm oder den Sterblichen nutzbringend ist. Uns wird gelehrt, daß die Mission Christi ein Beweis sei von einer nicht geheimnisvollen Erlösung, und daß wir mehr erwarten und mehr erreichen können durch Christum, als wenn wir das Maß und die Anwendung seiner Mission vermindern.
Wenn es gefährlich wäre, in solcher Weise gehorsam oder zu genau im Gehorsam zu sein, dann wären wir wirklich die gefährlichsten Leute auf Erden. Lesen Sie alle Bücher über Philosophie vom Anbeginn der Zeit und dennoch werden Sie dadurch nicht vermögen einen Fall, z. B. ein innerliches Gewächs zu heilen. Lesen Sie alle Kommentare, Predigten und Bücher der Theologie, und dennoch werden Sie dadurch nicht vermögen eine Rückgratlähmung in schlimmster Form zu heilen. Lesen Sie alle medizinischen Bücher und alle anderen Bücher, und als Resultat davon können Sie doch nicht einen bösartigen Krebs heilen. Dieses Buch aber „Science and Health“ hat Leute gelehrt Hunderte solcher Fälle zu heilen, und sie haben es getan.
Copyright, 1904, by Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht im Jahre 1904 von Mary Baker G. Eddy.