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Im Jahre 1902 las ich in einem kirchlichen Kalender eine...

Aus der März 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Jahre 1902 las ich in einem kirchlichen Kalender eine boshafte witzige Bemerkung über die Christian Science und dachte nicht viel darüber nach, weil die Bekämpfungen der verschiedenen religiösen Parteien unter einander nichts Neues für mich waren. Später hatte ich Gelegenheit, mit einem Nachbar, der zur Christian Science gehört, zu reden und etliche Schriften zu lesen. Auch habe ich ihren Gottesdiensten beigewohnt und konnte mir demgemäß ein richtiges Urteil bilden.

Als meine Frau im Frühjahr dieses Jahres auf den Tod erkrankte, wandten wir uns an Christian Science und ließen eine Heilerin kommen, und durch die Wirksamkeit des Gebetes der Scientistin genas sie schnell. Kürzlich machte ich folgende Erfahrung. Im Hause unseres Nachbars wohnen mehrere junge Russen, die in den hiesigen Fabriken arbeiten. Einer derselben, ein kräftiger, netter Jüngling, der oft mit unsern Kindern spielt, hatte sich eine Darmverschlingung zugezogen und litt heftige Schmerzen. Die Ärzte ließen ihn ins Hospital bringen und drangen auf eine Operation. Ein Freund dieses Jünglings, der bei einem Armbruch üble Erfahrungen mit den Doktoren gemacht hatte, verhinderte die Operation und ließ den Kranken wieder nach Hause bringen. Er lag im Bett, entsetzlich leidend, und in diesem Zustande fand ich ihn bei meinem Besuche vor. Ich fragte, ob der Kranke keine lindernde Medizin habe. Aber man sagte mir, daß der Arzt wohl am Tage dort gewesen sei, aber keine Medizin verschrieben habe, weil man der Meinung sei, daß nur eine Operation helfen könne. Ich erbot mich, sofort einen Arzt zur Stelle zu bringen, aber man ging nicht darauf ein, weil das Vertrauen verloren war.

Nunmehr riet ich ihnen, fest auf Gott zu vertrauen und den Kranken in Christian Science Behandlung zu geben und erklärte daß er durch die wirkende Kraft des Gebetes geheilt werden könne. Die Freude der Hoffnung leuchtete aus den Augen des Kranken und auf die Frage, wieviel es kosten würde, antwortete ich, daß im Falle des Unvermögens kein Geld abverlangt würde, denn Christian Scientisten sind nicht geldgierig. Doch, fügte ich auch hinzu, wenn ein Kind zur Taufe gebracht wird, so bezahlt man den Pastoren für seine Dienste; wenn eine Beerdigung in der Familie zu vollziehen ist, so müssen die Kosten bezahlt werden. Wenn ihr also nicht unvermögend seid, ist kein Grund vorhanden, weshalb ihr den Scientisten nicht bezahlen solltet, der seine Zeit opfert und vielleicht die ganze Nacht im Gebet zubringt.

Bald erschien der Scientist und konnte seine Arbeit ruhig und ohne Störung verrichten. Die Nacht brachte dem Kranken einen erquickenden Schlaf, am zweiten Tage machte der Patient einen Spaziergang im Garten und in wenigen Tagen war er wieder hergestellt und konnte frisch an seine Arbeit gehen. Daher sagen wir: „Ehre sei Gott.”

Ich habe also in der Christian Science gerade das Gegenteil von dem gefunden, als was der kirchliche Kalender dieselbe darstellte. Ich habe Leute gefunden, die ihre Kraft in Gott, in der Bibel und im Gebet suchen. Und das ist es, was die Welt braucht und sucht und anstatt Christian Science von der Kanzel zu verleumden und Bosheiten auszustreuen, sollte man sie prüfen und finden, daß: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.”

Wenn das geschieht, so wird man die Freunde der Christian Science mit Freuden willkommen heißen und in der Zukunft wird unseres Herrn Wort sich bewahrheiten: „Was ihr getan habt Einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan.”

Ich stimme mit demjenigen überein, der sagte, daß dem Volke nicht mit Streit über Dogmatik gedient sei, sondern mit dem Evangelium Jesu Christi, das Werke der Liebe fordert und fördert.

Daß Gott die Arbeit der Christian Science segnen wird, davon bin ich überzeugt, und obgleich ich heute selber noch kein Mitglied der Christian Science Kirche bin, so schreibe ich doch diese Zeilen der Wahrheit gemäß im Vertrauen auf die Liebe Gottes.

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