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Beten wir?

Aus der Januar 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf zweierlei Art beten die Menschen; die eine Art ist das Bittgebet; es besteht im Bitten, im dringenden Vorstellen, es fleht Gott an, gut zu sein; die andere ist das Gebet der festen Bejahung, das Gebet des Glaubens; es besteht in der Zusicherung, daß Gott gut ist und spiegelt so ein Bewußtsein von Gottes Gegenwart und Macht wider.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Habt Glauben an Gott. Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich, und wirf dich ins Meer, und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er saget, so wird’s ihm geschehen, was er saget. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr’s empfahen werdet, so wird’s euch werden.” Dies zeigt uns, wie wir zu beten haben, und der Christian Scientist gebraucht die Art von Gebet, welche Jesus darstellt in den Worten: „So wird’s ihm geschehen, was er saget.” „Saget” heißt es hier. Es wird geschehen, wie ein Mensch versichert oder erklärt, nicht wie er fleht. Hieraus ergibt sich, daß wir die Wahrheit, und die Wahrheit allein, mit festem Vertrauen aussprechen müssen; um dies jedoch tun zu können, müssen wir erst wissen, was Wahrheit ist, denn das Wissen, das Erkennen der Wahrheit ist es, das uns Freiheit bringt. Wenn wir mit festem Vertrauen und klarer Erkenntnis versichern, daß Gott gut ist, so wird unsere Erfahrung dieser Erklärung entsprechen. Das Christian Science Gebet ist ein machtvolles Aussprechen dessen, was ist, und was in dem Maße „geschehen wird”, als die Ansprüche des Christian Scientisten auf Glauben und Erkenntnis gestützt sind. Solch ein Gebet ist die Äußerung der Wahrheit von Gott und Seinem Menschen, die Unabhängigkeitserklärung des Menschen im wahren Sinne der Freiheit. Erkenne (äußere) die Wahrheit, und die Wahrheit wird dich frei machen; dies veranschaulicht das Christian Science Gebet und seine Wirkungen in der menschlichen Erfahrung. Wenn wir beten oder behandeln, so beschäftigen wir uns in wissenschaftlicher Weise mit dem Gegenstand des Seins — Gott und Mensch — und geben demselben Ausdruck.

Als Jesus den Lazarus vom Tode auferweckte, war sein Gebet einfach und gebieterisch. Er sprach: „Komm heraus,” und es geschah, wie er sagte. Er sah dem Tode ins Antlitz und verkündete oder bezeugte die Macht des Lebens. Die Christian Scientisten blicken der Krankheit ins Antlitz, begegnen ihr mit dem Mut der Erkenntnis und beten das Gebet zielbewußter Aussage in der Zuversicht, daß das, was sie aussprechen geschehen werde. Sie sprechen das Wort der Wahrheit, sie sagen „komm heraus”, denn der Mensch ist nicht tot in der Sünde, nicht von Krankheit gefesselt; der sterbliche Sinn schläft nur unter dem Bann des sterblichen Gesetzes, — des tiefen mesmerischen Schlafes des Adam. Jede Stufe der Erlösung wird durch dieses nämliche Gebet geistigen Machtgebotes oder geistiger Äußerung gewonnen. Das geistige Bewußtsein spricht: „Komm heraus, komm heraus aus dem Bann sterblicher Gesetze, hinein in das geistige Gesetz des Seins, komm heraus aus dem Sinn von einem in der Sterblichkeit Begrabensein, von einem in der Materie Gefesseltsein, erhebe dich in das geistige Bewußtsein vom Menschen. Laß den Christus, wie vor Zeiten, in dir sprechen: ‚Stehe auf‘, ‚komm heraus.‘” Wenn wir glauben, daß es geschehen wird, so werden wir als auferstandener Mensch herauskommen, auferstanden von falschen Begriffen, dem Glauben an Sünde, Krankheit und Tod.

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