Der Irrtum hat mich abgehalten, meiner Dankbarkeit für die Offenbarung der Wahrheit, die mir durch Christian Science zu teil geworden ist, Ausdruck zu geben. Jahrelang hegte ich das Verlangen, Prediger zu werden, obwohl ich dem Wunsche meines Großvaters und meiner Mutter gemäß, Advokat geworden war. Ich gab meinen Beruf auf, um einem geschäftlichen Unternehmen beizutreten, welches immer verwickelter zu werden schien, so daß meine Entmutigung zuweilen in Verzweiflung überging. In jenen dunklen Tagen legte ich meine Bibel beiseite und schien fast meinen Glauben verloren zu haben. Zu dieser Zeit sandte mir eine Freundin “Science and Health” mit der Bitte, es nicht zu lesen, wenn ich nicht bereit sei, ihm meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Unter den Umständen las ich es nicht, denn ich schien damals meinen eigenen Gerechtigkeitssinn zu verlieren, da es für mich keinen Ausweg zu geben schien, als durch einen Irrweg.
Einige Jahre später, als diese jämmerlichen Umstände zeitweilig zum Stillstand gekommen waren, kam diese Freundin, die ich seit Jahren nicht getroffen hatte, nach New York, meinem damaligen Aufenthaltsort. Ich begleitete sie mehrmals zur Kirche und die Wahrheit machte wohl einen Eindruck auf mich, doch ließ ich mich durch Widerstände in meiner Umgebung von weiterer Untersuchung abhalten, und ich vertröstete mich damit, da ich dies bis zu einer gelegneren Zeit aufschieben könne, wenn weniger unheilvolle Schlüsse, die gerade dann unvermeidlich schienen, mir im Wege ständen.
Ich begann jedoch wieder mein tägliches Studium der Bibel, und drei Jahre blieb mir die Überzeugung, daß die heilige Schrift viele Aussagen der Christian Science bestätigte. Letztes Jahr schickte mir meine Freundin wieder “Science and Health.” Ich begann zu lesen und sah ein, daß es mit der Bibel übereinstimmt, und daß ich dieses Buch entweder annehmen müsse, oder einen großen Teil der heiligen Schrift verwerfen.
Seit ich Christian Science anerkannt habe, bin ich zeitweise in die Wüste gewandert und wie die Kinder Israel, habe ich gefragt, ob keine Gräber in Ägypten waren, daß wir in der Wüste sterben müßten. Doch durch die vielen Zeugen, deren Wort mich so oft ermutigt, ist mir offenbart, daß das gelobte Land denen nahe ist, die nicht umkehren, sondern: „den guten Kampf des Glaubens” kämpfen, und durch Erkenntnis und Beweisführung im Leben „verborgen mit Christo in Gott” beharren.
Mir ist es durch Erfahrung bewiesen, daß wir die Resultate Gott überlassen können, wenn wir Seinem Wort gehorchen; aber wenn wir aufhören recht zu tun und versuchen, uns in Sein Werk einmischen anstatt unsere Arbeit zu tun, so bringt es uns Mißerfolg. Wenn wir allein Seinem Worte folgend recht zu tun wünschen, ist Er, der ewig Allmächtige, bereit, uns mit dem Guten in Fülle zu belohnen.
Mir wäre es eine Freude, wenn dieses Bekenntnis jemand anders ermutigt, Gott unverzüglich und furchtlos zu gehorchen, ungeachtet unserer persönlichen Anschauung. Denn zum Unglück kann es unmöglich führen und Ungehorsam führt auch am Ende durch vervielfältigte Leiden und Enttäuschungen zur Wahrheit.
Jedes Zaudern, Gott zu gehorchen, macht uns zum Spielball des Zufalls, oder der irrige Versuch, unser Lebensproblem ohne die Erkenntnis vom Prinzip zu lösen, macht den Weg nur noch verwickelter und schwieriger. Auf eine „gelegene Zeit” warten, verdunkelt nur das Licht, welches in jeder gewissen Erfahrung unserer wartet; dies lernte ich, nachdem ich verfehlt hatte in einem gewissen Fall das Prinzip als Heilung bewirkend zu erkennen. Entmutigung und Furcht vor einer Welt, worin Gott vermutlich nicht die einzige Macht, weichen vor dem Mut und der Zuversicht, die mit der wachsenden Erkenntnis von Gott als die einzige Macht erscheinen; und mein Platz als Sein Kind in Seinem Reich offenbart sich mir. Auch lerne ich, daß ich durch Demut und Gehorsam seine Macht kundtun kann.
Das Wort der Wahrheit hat in mir die Hoffnung erzeugt, daß auch ich erdulde, als sähe ich Ihn, den ich nicht sehe, und durch Worte sowohl als Werke meine Dankbarkeit für all seine Liebe und Güte und Geduld mit meiner zögernden Annahme der Wahrheit bezeuge, und Jesum Christum unsern Herrn, den Er gesandt hat, das Wort der Wahrheit zu sprechen. Auch bin ich unserer Führerin dankbar, durch deren treue Darlegung der ihr offenbarten Wahrheit wir jetzt befähigt sind, Gott in Seinem Wort zu erkennen und uns in Seinem Reich zu finden. Auch bin ich den treuen Freunden dankbar, die mir immer mit liebevoller Hilfe entgegenkamen, wie zögernd ich auch diese Hilfe annahm.
New York, N. Y., U. S. A.
