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Das Lehrbuch der Christian Science.

Aus der April 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Um sich ein annähernd gerechtes Urteil über das Lehrbuch der Christian Science, „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mary Baker G. Eddy, bilden zu können, sollte man das Bedürfnis, das es zu decken beabsichtigt und den in seinem eigenen Gebiet hervorbringenden Erfolg in Betracht ziehen. Es nur zur Bestätigung eines Vorurteils oder im Gefühl des im voraus gebildeten Widerspruchs zu lesen, ist geistige Blindheit, die seine wahre Schönheit und Nützlichkeit nicht erkennen kann. Wenn wir uns anmaßen wollen, das zu kritisieren, was wir nicht verstehen können, ist reine Unwissenheit; zu verurteilen, was unseren Ansichten widerstreitet, ist Egoismus; zu verspotten und lächerlich zu machen, was zu segnen und zu retten beabsichtigt, ist unverzeihlich, unfreundlich und unchristlich. Das Buch „Science and Health“ hat unverletzt den Anprall seiner Kritik überlebt und ruht sicher in der Dankbarkeit und Liebe seiner Segnungen. Das wachsende Verlangen nach diesem Buch beweist, daß es den zu Grunde liegenden Wunsch befriedigt, nämlich den Hunger der Menschheit nach einer vernünftigen, greifbaren, zum Heil führenden Kenntnis von Gott, einer besseren als andere theologische und heilende Systeme geboten haben. Diese Tatsache sollte die Aufmerksamkeit derjenigen ernstlich in Anspruch nehmen, die für die Besserung menschlicher Zustände arbeiten und beten. „Science and Health“ hat die Prophezeiungen seiner früheren Kritiker, daß es niemals gelesen werden würde, überlebt, denn es zählt jetzt Hunderttausende zu seinen Lesern, auch ist es in fast allen bedeutenden Bibliotheken der Welt gern bewillkommt worden. Obwohl seine geistige Gedankentiefe und seine viel umfassende Behandlung der Lebensfrage materialistische Philosophen verwirrt haben, so hat doch die Einfachheit der Kinder seinen Sinn ohne Mühe erfaßt und sie befähigt, seine Regeln furchtlos und erfolgreich zu demonstrieren.

Die meisten religiösen Lehrer und vorgeschrittenen Denker haben zugegeben, daß zu viel Materialismus im menschlichen Denken ist, aber sie haben keine Grenzen festgesetzt, wie weit der Mensch sicher und nutzbringend an die Materie glauben und ihren vermutlichen Gesetzen gehorchen mag. Mrs. Eddy allein hatte den Mut, die Frage zu entscheiden, indem sie sich gänzlich gegen die Materie als Schöpfer, sowohl als Schöpfung, Wesenheit oder Macht erklärte, denn sie allein hat die Klarheit jener geistigen Wahrnehmung erreicht, die den Menschen und das Weltall einzig in und aus dem Geiste, — Gott, und daher nur geistig in Natur und Substanz erkannt. Nichts konnte in größerem Widerspruch mit menschlicher Weisheit oder der Anschauung Sterblicher stehen. Der allgemeine religiöse Glaube war, daß dies schließlich die Wahrheit des Seins sein würde, wenn Materie und Sterblichkeit vergangen wären, aber daß es jetzt die Wirklichkeit des Menschen sei und sowohl für die jetzige Zeit als in Ewigkeit, auf Erden und im Himmel sein könnte, war bisher nur von dem großen Lehrer Jesus Christus erklärt worden. Nur die reinste aller Naturen konnte die Entdeckung und Demonstration dieser Wissenschaft des geistigen Seins erreicht haben, und nur der höchste moralische Heldenmut vermochte dem völligen Materialismus des neunzehnten Jahrhunderts mit einer Botschaft entgegen zu treten, die, wenn wahr, das Scheiden der seit Zeitaltern teuer gehaltenen Traditionen und das Verlassen materieller, das Menschengeschlecht von Alters her regierenden Dogmen notwendig machen würde. Die Weltgeschichte gibt uns außerhalb des Lebens Jesu Christi nichts was so erhaben ist, wie dies.

Daß „Science and Health“ in seinen Schlußfolgerungen von menschlicher, materieller Philosophie und Wissenschaft verschieden ist, sollte kein Grund für Kritik oder Unglauben sein, denn diese Philosophien und Wissenschaften geben trotz ihres Alters zu, daß sie noch nicht die Wahrheit gefunden haben. Mag sie nicht gerade in diesem Unterschied gefunden werden? Durch die Abweichungen der Christian Science von den Beschlüssen vergangener und gegenwärtiger Resultate des Materialismus bietet sie der Menschheit etwas Besseres als jemals von den besten Darbringungen des Materialismus geerntet worden ist; wer kann denn vernünftigerweise verneinen, daß sie das, was sie zu sein behauptet, ist, nämlich, die Wissenschaft des Seins?

Bevor jemand „Science and Health“ abweist oder verdammt, sollte er nach einem gerechteren Urteil suchen und seine Forschungen außerhalb der Schriftsprache der Christian Science, an der er stolpern mag, ausdehnen, und gut auf das Resultat in der Anwendung ihrer Lehren für die Notdurft des täglichen Lebens achten, denn das Leben der meisten Christian Scientisten ist eine bessere Beweisführung für oder wider die geistigen, ihn beherrschenden Gesetze, als die bloße Erwähnung dieser Regeln in materieller Sprache. Wenn Christian Science nicht wahr und praktisch wäre, dann würde ihr Lehrbuch der größte Betrug sein, der jemals der Menschheit geboten worden ist. Wenn die Hoffnung, die ihre Lehren eingibt, keine Erfüllung für ermattete Sterbliche brächte, dann würde sie der grausamste Spott sein, der jemals mit der Angst einer geschlagenen und verzweifelnden Welt getrieben worden ist, doch scheint die Versicherung in der jetzigen Zeit fast überflüssig zu sein, daß jene Hoffnungen nicht gleich geknickten Blüten gefallen sind, sondern daß ihre Frucht viele betrübte Sterbliche gesegnet, getröstet und neu belebt hat, als jede irdische Zuflucht fortgenommen worden war. Dies ist so allbekannt und so vollauf bezeugt worden, daß es nicht nötig ist von ihnen hier zu sprechen, ausgenommen zur Bekräftigung und Betonung der Göttlichkeit der Christian Science als die Erfüllung der Prophezeiung unseres Meisters. Diese Resultate beweisen die Wahrheit und Vollmacht des Lehrbuches der Christian Science, und alle schlauen Sophistereien der materiellen Wissenschaft und Philosophie, Religion und Therapeutik haben nicht mehr Macht gegen die Menge der Tatsachen als Federn gegen einen Felsen. Mrs. Eddy hat bewiesen, daß Gottes Welt und Menschen sich im All des Geistes bewegen trotz des allmählich verschwindenden Glaubens, daß sie hilflos im Griff der Materie gehalten werden.

Diejenigen, welche die Lehren von „Science and Health“ am meisten anwenden, sind die, welche sie am besten verstehen, nicht diejenigen, die sie tadeln. Ein Buch, das Sitten und Charakter seiner Schüler verbessert, sie im großen Maße über die Disharmonien der Existenz emporhebt und sie zum Kampfe mit dem Bösen mit mehr als menschlicher Stärke ausstattet, sollte von jedem gebilligt werden, der die Menschheit liebt. Welch besseres Mittel gibt es einen Baum zu beurteilen, als an seinen Früchten? Es ist jedenfalls weiser eine Regel zu prüfen, bevor wir sie bestreiten, denn wie können wir sonst wissen, ob sie wahr und richtig sein mag? Kritiker sollten nachsichtig mit dem sein, was sie nicht verstehen und bewiesen haben, denn ihre Unwissenheit mag die Wahrheit verbergen, nach der eine Welt sich sehnt.

Es ist ohne Frage, daß „Science and Health“ ein Schlüssel zur heiligen Schrift ist für diejenigen, die durch das Buch Zutritt zu den Reichtümern jener lange verschlossenen Schatzkammer gefunden haben. Wer erklärt, daß die Bibel keinen Schlüssel braucht, muß entweder gleichgültig in betreff ihres Wertes oder unwissend sein, sonst würde er die Kenntnis, die er zu besitzen behauptet, anwenden und sich zu nutze machen. Der Verfasser dieses Artikels nahm einst dieselbe Stellung in Betreff des Buches „Science and Health“ ein, erklärend, daß die heilige Schrift ihr eigener und bester Dolmetscher sei, und dennoch war er von Zuständen belastet, die sein höchster Glaube an biblische Wahrheiten nicht entfernen konnte, von denen ihn jedoch Christian Science durch das höhere Verständnis des Wortes Gottes, wie es in „Science and Health“ enthalten ist, befreit hat. Wer in einer Sprache bewandert ist, braucht keinen Dolmetscher, aber denjenigen, denen sie unbekannt ist, muß sie erklärt werden. Die Segnungen, die den christlich wissenschaftlichen Erklärungen der heiligen Schrift, wie sie „Science and Health“ bietet folgen, sind die Beweise ihrer Richtigkeit. Auf dieser Grundlage beruht der Erfolg und die Ausdauer der Christian Science.

Die Cirkulation des Buches „Science and Health“ hat seine dreihunderttausendste Zahl überschritten, und wenn auch dies allein nicht der größte Beweis hohen Wertes ist, so sollte es doch auf den denkenden Menschen Eindruck machen, wenn sie die Natur des Werkes in Betracht ziehen. Eine leichte Sommernovelle mag diese Zahl in einer einzigen Saison erreichen und in der nächsten vergessen und unbeachtet werden. „Science and Health“ ist jedoch ein wissenschaftliches Werk und nicht eine Novelle, es handelt von Tatsachen, nicht von Einbildungen und ist für die Errettung, nicht zum Amüsement der Welt geschrieben worden. Es ist das einzige Buch seiner Art in irgend einer Sprache oder Zeit, daher gibt es nichts, womit es verglichen werden könnte. Wie viele Kritiker verurteilen es, während es von Dingen handelt, die sie niemals gelernt haben, denn die Wahrheiten, die im Lehrbuch der Christian Science enthalten sind, hat keine Schule einer menschlichen Wissenschaft oder Religion jemals gelehrt, und diese Wahrheiten sind wirksam und stark genug gewesen um Tausende, nachdem sie trotz der besten medizinischen Kunst auf Erden Glauben und Hoffnung aufgegeben hatten, vom Rande des Grabes zurückzubringen, um den Zauber unmoralischer Lüste zu brechen, um von Armut, Kummer und ererbten Zuständen zu erretten und um denen Hoffnung, Freude und Stärke zu geben, die sehnsüchtig nach der Kenntnis von Gottes Güte und väterlicher Obhut verlangten. Wer nun diese Tatsachen weiß, könnte der im Grunde seines Herzens das Buch oder seine Verfasserin verlachen und über die Werke und Fähigkeiten der Christian Science spotten?

Die Botschaft in „Science and Health,“ wie die unseres Meisters, ist für die, welche Trost, Ruhe und Frieden brauchen, nicht für diejenigen, die keinen Arzt nötig haben. Die dichte Finsternis des Materialismus sendet keinen Lichtstrahl auf den Pfad der Sterblichen, enthält keine Hoffnung für diese oder die zukünftige Welt und füllt die wenigen kurzen Jahre zwischen der Geburt und dem Tode mit Furcht, Schmerz und unaussprechlichem Elend. Für die, welche in dieser Finsternis sitzen, ist ein großes Licht erschienen, das viele, die es sahen, mit Frohlocken begrüßten, und wer würde sich nicht freuen, wenn er den Weg erkennt, der aus der jahrelangen, das Menschengeschlecht umfangenden Finsternis hinausführt und ein wenig die Freiheit kosten läßt, die Gott den Menschen gegeben. Wer Augen und Verständnis für die Zeichen dieser Zeiten hat, sieht in der Entdeckung der Christian Science die Morgendämmerung jenes Tages der Wahrheit, dessen „Sonne der Gerechtigkeit” niemals untergehen wird, sondern die ihre heilenden Flügel über die Sünde und Leiden der Welt breitet bis Erde und Himmel eins sein werden.

Copyright, 1905, by Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht im Jahre 1905 von Mary Baker G. Eddy.

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