Ich dachte früh am Ostermorgen an die Auferstehung und an die Erfahrung der beiden Marien, welche so bevorzugt waren, den auferstandenen Christus zuerst sehen zu dürfen. Ich vergegenwärtigte mir in Gedanken das letzte Kapitel aus dem Evangelium Markus’, und stellte mir die beiden Frauen vor, wie sie frühe zu dem Grabe gingen, um ihr Liebeswerk zu verrichten, und den Leib dessen zu salben, den sie so innig liebten.
Die, ihrer menschlichen Natur eigene Furcht versuchte sie zu entmutigen und sie sprachen: „Wer wälzet uns den Stein von des Grabes Thür?” Aber siehe, ihre Bemühungen wurden belohnt, und als sie das Grab erreichten, war der Stein schon entfernt. Ein Engel verwies ihnen ihren materiellen Gedanken und sprach zu ihnen: „Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten?” und wies sie dorthin, wo sie den auferstandenen Christus finden würden.
Dies war eine großartige Lehre für mich. Wir wünschen oft, wir könnten den Christus klarer erkennen, und sehnen uns danach, ein besseres Verständnis zu gewinnen, und besser wirken zu können. Der sterbliche Geist mit allen seinen Forderungen in bezug auf Neid, Eifersucht und Haß gegen die Wahrheit versucht es, unserm Bewußtsein den Christus zu verbergen, und uns glauben zu machen, daß es irgend einen Stein, irgend ein Hindernis gebe, das uns davon abhält, die Wahrheit zu erkennen. Sollten wir nicht hier von den Marien lernen, und es erfahren, daß, wenn unsere Liebe zu Christo so groß ist, daß wir willig sind, frühe aufzustehen, uns redlich zu bemühen, die materielle Gesinnung für das volle Erfassen der Wahrheit zu opfern, — wir belohnt werden sollen, wie es bei ihnen geschah, und daß der Stein, das scheinbare Hindernis, entfernt werden wird? Engel-Gedanken werden uns sagen, daß der sterbliche Geist nicht unsern Christus in einem Grabe zu verbergen vermag, denn die Wahrheit ist schon auferstanden, ist allgegenwärtig und allmächtig. Engel-Gedanken werden uns den Weg deutlich zeigen, wie ihn uns unser Lehrbuch „Science and Health“ weist, und wir werden den Christus, die Wahrheit, in unserem Bewußtsein auferstanden finden.
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