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Vor ungefähr fünf Jahren gewann ich Interesse an Christian Science...

Aus der April 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor ungefähr fünf Jahren gewann ich Interesse an Christian Science und ich halte es für meine Pflicht sowohl als ein segensreiches Vorrecht mein Zeugnis von der Heilung und Verhütung von Sünde, sowie Krankheit einzusenden. Ich befand mich zu der Zeit in großer finanzieller Verlegenheit. Ich hatte viele und drängende Gläubiger, und meine Börse war die meiste Zeit leer. Die meisten Besucher, die in meine kleine Werkstatt kamen, waren Einkassierer, und ich kam mir vor, als sei ich an Händen und Füßen gebunden. Ich hatte gute Gelegenheit Geld zu verdienen, doch konnte ich nicht einmal ein kleines Kapital beibehalten um mir die Gelegenheiten, die sich mir boten zu nutze zu machen. Wenn man mich nur kurze Zeit in Ruhe gelassen hätte, so wäre ich im stände gewesen, mich aus diesen Geldverlegenheiten zu erholen, doch ich war beständig in Furcht, daß der Konstabler mir mein Werkzeug und den Warenbestand fortnehmen würde. Ein guter Freund riet mir als einzigen Ausweg das Konkursgesetz an; er sagte, daß dieses Gesetz für solche Fälle wie der meinige sei, und daß kein Gesetz mich hindern könne, meine Schulden ehrlich in der Zukunft zu bezahlen, wenn ich fähig und bereit dazu sei. Ich suchte den Beamten auf, um mich zu erkundigen, welche Schritte ich in der Gelegenheit unternehmen müsse und man sagte mir, daß es wenigstens fünfzig Dollars kosten würde. Ich fing an genug Geld beiseite zu legen um diese Forderung zu decken; doch hatte ich die Summe mehrere Male beisammen und dann keine Zeit es zu dem Zwecke zu gebrauchen und den Konstabler fern zu halten. Ich wurde nervös und verbrachte schlaflose Nächte, und dann kam es mir in den Sinn, daß es einen Weg gäbe um genug Geld zu bekommen um mein Vorhaben auszuführen. Die außerordentliche Kenntnis der Kombination von Schlössern war teils mein Handwerk und ich war mit allen zu dieser Handlungsweise nötigen Werkzeugen und Kunstgriffen ausgestattet und hatte ein Verzeichnis der Kombinationen von ungefähr fünfhundert Geldschränken, die in der Stadt im Gebrauch waren, in der ich damals wohnte. Dieser Gedanke gewann solche Herrschaft über mich bis ich beschloß ihn praktisch auszuführen. Ich suchte mir mein Opfer aus, bestimmte die Zeit und machte mir Dietriche um Zutritt zum Gebäude zu gelangen. Ich hatte alles bereit und wartete die Zeit ab, wenn eine große Summe zur Hand sein würde. Dies war der jämmerliche Zustand meiner Denkungsart und das erste und einzige Mal in meinem Leben, daß ich beschloß ein Verbrechen auszuführen, und wenn die erlösende Macht der Christian Science mir damals nicht zu Hilfe gekommen wäre, so würde ich mich vielleicht in einer Verbrecherzelle befinden oder, wenn nicht entdeckt, würden meine Gewissensbisse mich zum Insassen einer Irrenanstalt gemacht haben.

Ungefähr vier Tage vor der zu dieser Handlung angesetzten Zeit hörte ich, daß Herr Edward A. Kimball aus Chicago am 17. März (das Datum werde ich nie vergessen) einen Vortrag über das Thema: Christian Science, halten würde. Da der Zutritt frei war und ich doch nicht viel schlafen konnte, so besuchte ich den Vortrag, wohl mehr aus Neugierde als sonst etwas. Ich hörte ihm von Anfang bis Ende zu und der Lektor machte zwei Aussagen, die einen tieferen Eindruck auf mich machten, als der Rest des Vortrags. Eine Aussage lautete: „Christian Science befriedigt.” Die Art und Weise, in der er diese Aussage machte überzeugte mich, daß sie etwas enthielt von dessen Wahrheit er überzeugt sei. Diese Wörter blieben mir im Gedächtnis und ich wiederholte sie mir tagelang und sie liefern mir noch heute den größten Beweisgrund für Christian Science und sind mir eine tägliche Hilfe. Ich hatte nie vorher gewußt, daß es eine Religion gibt, die „befriedigt” und während vieler Jahre meines Lebens glaubte ich weder an die Bibel noch an Gott. Die andere Aussage, die einen so tiefen Eindruck auf mich machte, lautet etwa folgendermaßen: „Ich stehe hier vor Ihnen als ein lebender Zeuge der Heilkraft der Christian Science und ich verdanke der Christian Science jeden Atemzug.” Dies sagte er so ruhig und gelassen und stand da vor uns als ein Bild der Gesundheit, und sein Gesicht drückte Liebe und Dankbarkeit aus. Sein ruhiger und zufriedener Ausdruck, seine Erscheinung, sogar die Kleidung, die er trug machten Eindruck auf mich, so daß ich geistig ein Bild von ihm, als das eines idealen Menschen mit mir herumtrug. Könnte Christian Science so viel für mich tun, als sie für ihn getan hatte? Das bezweifelte ich; doch wollte ich auf jeden Fall mehr darüber ausfinden.

Beim Ausgang in der Menge, wurde mir etwas Litteratur eingehändigt, die ich las, ehe ich zur Ruhe ging. Einiges las ich zweimal und ich glaubte, daß ich etwas gefunden, was wohl einer Prüfung wert sei. Die Nacht genoß ich seit längerer Zeit den ersten guten Schlaf. Am nächsten Morgen ging ich zu einer guten kleinen Frau, die es oft versucht hatte, mir etwas von Christian Science zu sagen, und ich fragte sie wo ich das Buch „Science and Health“ genannt, borgen könne. Sie sagte: „Ich habe eins und werde es Ihnen gern leihen.” Sie ging in ein anderes Zimmer und brachte mir einen Arm voll Bücher, Ausgaben von „The Christian Science Journal,“ Blätter, u. a. und sagte, daß ich so viel Lesestoff über dieses Thema haben könne als ich wollte. Ich las das Buch mehrere Wochen fast Tag und Nacht; ich nahm es mit zu Bett, ich ließ eine Lampe auf einem Tischchen neben meinem Bett brennen und schlief und las abwechselnd. Später fragte ich diese Dame, weshalb sie mir das Buch nicht schon längst angeboten hätte. „Weil Sie noch nicht bereit waren,” erwiderte sie. Am folgenden Sonntagmorgen um zwei Uhr, die Stunde, die ich zu der einzigen verbrecherischen Handlung, die ich in meinem Leben geplant, angesetzt hatte, saß ich aufrecht im Bett und las „Science and Health“ und hatte das geplante Vorhaben ganz vergessen. Am Tage vorher hatte ich ganz unerwartet etwas Geld erhalten und von dem Tage an wurden meine Gläubiger weniger dringend in ihren Forderungen und alles schien mir zu helfen. Die Wohlfahrt ist seitdem bei mir eingekehrt und die kleine Christian Scientistin, die mir „Science and Health“ lieh, ist meine Frau. Ich habe eine gute Stellung als Handlungsreisender und meine Kenntnis der Christian Science ist eine allgegenwärtige Hilfe. „Science and Health“ und unsere Christian Science Zeitschriften sind meine täglichen Begleiter.

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