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In der ersten Zeit der christlichen Kirche herrschte nicht die Gewohnheit,...

Aus der April 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der ersten Zeit der christlichen Kirche herrschte nicht die Gewohnheit, einen besonderen Tag des Jahres zur Gedächtnisfeier der Auferstehung unseres Meisters zu bestimmen, und die heilige Schrift berichtet keine Osterfeier als christlichen Feiertag, auch finden wir keinen Bericht davon in den Schriften der apostolischen Väter; in der Tat, die Idee „der Heilighaltung besonderer Zeiten und Orte war den ersten christlichen Gemütern ganz fremd, sie waren zu sehr von den Begebenheiten selber in Anspruch genommen um an äußerliche Ceremonien zu denken.” Chrysostomus gemäß lautet es: „Die ganze Zeit ist ein Feiertag für die Christen, wegen der Herrlichkeit der guten Dinge, die uns gegeben sind.” Der Kirchenhistoriker Sokrates schreibt: „Die Apostel dachten nicht daran, Feiertage zu bestimmen, sondern ein Leben der Tadellosigkeit und Frömmigkeit zu fördern.” Es war jedoch ganz natürlich, daß die Juden, die zum Christentum bekehrt wurden, fortfuhren ihre alten Feiertage zu halten, jedoch in veränderter Denkungsweise und unter neuen Umständen; und so machte das Passah oder jüdische Osterfest der Hebräer dem Ostern der jüdischen und heidnischen Christen Platz, doch erst nachdem mehrere Jahrhunderte verflossen waren, einigten sie sich über den bestimmt angesetzten Tag an welchem das Fest gefeiert werden sollte, eine Partei befürwortete einen gewissen Tag nach dem Lauf des Mondes, ohne Rücksicht auf den Tag der Woche, während die andere Partei darauf bestand, den Feiertag am ersten Tag der Woche zu halten, ohne Rücksicht auf das Datum. Noch jetzt feiert die griechische Kirche, die fortfährt die „alte Zeitrechnung” zu benutzen, ihre Festtage an Tagen, die nicht mit den Daten der anderen Christen übereinstimmen.

Daraus ersehen wir, daß Tag und Datum nicht erforderlich sind zur Heilighaltung der großen Tatsache, womit die Osterfeier in unserem Denken verknüpft ist, und ferner, daß die Anwendung der vorgeschriebenen Formalität und des Rituals zur Gedächtnisfeier der Auferstehung Jesu nicht ein wesentlicher und unentbehrlicher Grundzug des Christentums ist. In betreff dieser und ähnlicher christlicher Feierlichkeiten gleichen die Christian Scientisten den ersten jüdischen Christen, die in ihre neue Religion viele ihrer alten religiösen und volkstümlichen Feierlichkeiten brachten, dieselben jedoch in ihrer veränderten Denkungsart anwenden. Für die Christian Scientisten haben die Geburt Jesu, seine Auferstehung, Himmelfahrt eine größere Bedeutung erhalten; ein erhabeneres und mehr geistiges Verhältnis als je zuvor; und durch dieses höhere Verständnis von Jesu Leben und Lehren, welche sie durch den selbstlosen Dienst ihrer Führerin bekommen haben, können sie die Worte wiederholen: „Die ganze Zeit ist ein Feiertag für den Christen, wegen der Herrlichkeit der guten Dinge, die uns gegeben sind.”

Die Lektion der Auferstehung ist für jeden eine individuelle und fortschrittliche Erfahrung, ein erwecktes Bewußtsein, eine klarere Wahrnehmung von dem Christus. Dadurch wird die Macht und Gegenwart Gottes gesehen und die Machtlosigkeit der Sünde und des Todes, die Nichtigkeit des Neides, der Bosheit und Rache sind bloßgestellt.

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