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Die jährliche Versammlung der Mutterkirche.

Aus der September 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die jährliche Versammlung der Ersten Kirche Christi, des Scientisten wurde in der Mutterkirche in Boston, Mass., am Dienstag Nachmittag den 11. Juni abgehalten. Der Versammlung wohnten mehr als zweitausend hiesige Mitglieder der Kirche bei, und auch eine Anzahl aus entfernten Gegenden wie San Francisco, Chicago, Kansas City, Hong Kong, China, und Berlin, Deutschland. Berichte von den Zweigkirchen in den Vereinigten Staaten, Canada und Europa zeigten, daß unsere Sache überall wo sie gegründet wird, an Mitgliedschaft zunimmt und daß viele Heilungen bewirkt werden.

Bald nach Eröffnung der Kirchenversammlung wurde von Mr. Kimball eine von einem Komitee vorbereitete Depesche vorgelesen, die von allen Anwesenden einstimmig genehmigt und dann Mrs. Eddy übersandt wurde. Sie lautete folgendermaßen:

Depesche an Mrs. Eddy.

Boston, 11. Juni 1907.

Rev. Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.

Geliebte Führerin und Lehrerin: — Die Mitglieder dieser Kirche, die in jährlicher Versammlung zur Wohlfahrt und Wirksamkeit unserer kirchlichen Organisation zusammengekommen sind, senden Ihnen einstimmig von neuem die Versicherung unserer tiefen, ehrwürdigen Hochachtung. Während des vergangenen Jahres sind viele Kirchen und Gemeinschaften gebildet, neue Gebäude vollendet und Tausende zur Kirchenmitgliedschaft hinzugefügt worden. Unsere Verlagshandlung hat ihre Räumlichkeiten vergrößert und die Verbreitung ihrer Zeitschriften hat sehr zugenommen. Die verschiedenen bildenden und geschäftsführenden Abteilungen unserer Arbeit haben ihre wirksame Tätigkeit fortgesetzt und geben Beweise von Zuwachs und Fortschritt.

Wenn wir auch in bescheidener Weise über den blühenden Wohlstand unserer Sache frohlocken, sind wir doch eingedenk, daß nicht nur die Kirche an und für sich, sondern jede einzelne Abteilung davon durch Ihre Anleitung und auf Ihren Rat und Vorschlag organisiert und betrieben worden ist. Alles, was ihr Bestehen als ein religiöses System umfaßt und den Erfolg und die Harmonie ihrer Wirksamkeit bezeichnet, ist Ihrer weisen Führerschaft und Leitung zuzuschreiben, die Sie jedes Jahr durchweg ihren Angelegenheiten gewidmet haben. Wir, die dieses alles wissen und den Vorteil würdigen, haben Grund Ihnen beständig dankbar zu sein.

Die Kirche der Christian Science rechtfertigt ihre Existenz durch die Anerkennung des einen allmächtigen individuellen Gottes, offenbart durch Seinen göttlichen und unübertroffenen Christus und durch ihren Glauben, indem sie die Früchte aufweist, die von Christus als wesentlichen Beweis und Folge christlichen Gehorsams verlangt werden. Ihr Streben findet Gerechtfertigung in ihrer erlösenden und heilenden Wirksamkeit und in dem definitiv Guten, das sie für die vollbringt, die es verstehen und in richtiger Weise folgen.

Unzählige Tausende, welche von Sünde und Schmerzenslagern, sowohl als von harten Widerwärtigkeiten befreit worden sind, rechtfertigen die Christian Science, ihre Zwecke und Verheißung und Ihre treue Dienstleistung und Hingebung. Jahraus und jahrein haben Sie für die Menschheit gearbeitet und gesiegt. Sie haben die Drangsal der Aufopferung und den nichtigen Sturm des Antagonismus erduldet. Mit klagloser Hingabe für die Sache, um deretwillen Sie durchs Feuer gehen mußten, mit nie aufhörender Barmherzigkeit, ohne Groll und ohne Wiedervergeltung haben Sie eine Menge Menschen auf den Weg des Heils und der Gesundheit geführt.

Seit einer Generation haben Sie die Botschaft der Christian Science emporgehalten, die zur Erde kam wie eine Taube, die auf ihren Flügeln eine Verheißung unauslöschlicher Hoffnung und des Friedens bringt. Während all dieser Jahre ist die Botschaft Ihres Aufrufes gewesen, daß die Menschen den Willen Gottes lernen möchten und Gesundheit und Segen im Frieden und Gehorsam finden. Nach mühseligem Warten ist Ihr Ruf belohnt worden und sorgenvolle Männer und Frauen dieser Generation geben acht und wenden sich vom Elend ab und der Hoffnung zu und von der Hoffnung der Befreiung zu und wenn die Glückseligkeit der Freude die Geschichte ihrer Danksagung erzählt, spricht sie von ihrer Dankbarkeit für Sie in ihrem stets zunehmenden Werte und der Güte Ihrer Dienstleistung.



Komitee.

Der Sekretär kündigte darauf an, daß zum Präsidenten, Stephen A. Chase zum Schatzmeister und William B. Johnson zum Sekretär für das kommende Jahr erwählt worden wären. , der frühere Präsident, stellte Mr. Greene mit den folgenden Worten vor:

Mr. Großs Ansprache.

Die ersten Jünger des Meisters hatten vollauf Gelegenheit die Wahrheit von dem, was ihnen gelehrt worden war, zu demonstrieren. Als sie alle „einmütig bei einander waren” infolge ihres verständnisvollen Lebenswandels, empfingen sie die Taufe des Heiligen Geistes. Es liegt eine Macht für das Gute in der Einigkeit des Gedankens und Handelns. Den Treuen wurde verheißen, daß einer tausend jagen und daß zwei zehntausend in die Flucht treiben sollten. Wahre Einigkeit beruht auf dem göttlichen Prinzip und bewirkt für alle Menschen nur das Gute. Ihre Vergegenwärtigung kommt nur als Resultat der Entsagung und Weihe — Entsagung von dem was falsch ist, Weihe für das, was wahr ist.

Wenn wir als Christian Scientisten während des vergangenen Jahres unserer Aufgabe treu gewesen sind, wenn wir ernstlich Verlangen getragen haben, den Geist zu besitzen, der in Christo war und unser Leben treues Zeugnis für die Aufrichtigkeit dieses Verlangens abgegeben hat, so ist mehr Liebe und Einigkeit vorhanden, weniger Kritik und selbstsüchtige Betrachtungen und eine größere Bereitwilligkeit, daß Gottes „Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.”

Das immer zunehmende Verlangen Gott und Seine Wege zu kennen, ist die Hoffnung der Menschheit. Dieses Verlangen führte zur Entdeckung der Christian Science und machte es für unsere Führerin möglich, in diesem Zeitalter die Idee des Christentums in vernünftiger, übereinstimmender und praktischer Weise festzustellen. Das Verlangen, Gott und Seine Wege, die Wege des unendlichen Guten in den Angelegenheiten der Menschen verstehen zu lernen, ist es, das in die Reihen der Christian Science Rekruten aus allen Lebenswegen bringt. Da „Gott die Person nicht ansiehet” muß die Wahrheit über Gott alle Menschen interessieren.

Die Zeichen der Zeit sind ermutigend und geben Grund zur Freude. Niemals wurde ein so weit verbreitetes, tiefes Interesse an der Christian Science genommen, als heutigen Tages; niemals wurde unsere Literatur allgemeiner verbreitet und ernstlicher gelesen; niemals sind unsere Sonntags-Gottesdienste und Mittwochabend Zeugnis- und Erfahrungs-Versammlungen mehr besucht worden; nie vorher sind unsere Vorträge so bewillkommt worden oder die Arbeit des Publication (Bekanntmachungs) Komitees dankbarer anerkannt; niemals war ein größeres Verlangen nach unserem Lehrbuch, das Buch, das in der Tat der „Schlüssel zur Heiligen Schrift” ist und den Nationen Heilung bringt. Niemals hat die Welt eine größere Anerkennung gezeigt für das, was unsere Führerin getan hat und niemals zeigte sich ein aufrichtigeres Verlangen, die Wahrheit über sie und ihr Werk zu erfahren. Niemand kann voll die Bedeutung ihrer Mission erkennen noch völlig begreifen, was die Christian Science vollbringen soll; wenn aber das schon vollbrachte große Gute nur die ersten reifen Früchte des Feldes ausmacht, wie überreichlich wird die Ernte sein, wenn der Engel des Herrn sagen wird: „Schlag an mit deiner Sichel und ernte; denn die Zeit zu ernten ist kommen.”

Wir freuen uns über den Wohlstand unserer Sache; wir freuen uns, daß wir teil an dieser Arbeit hatten, doch vergessen wir nicht, daß der Entdeckerin und Gründerin der Christian Science die Ehre gebührt für alles, was vollbracht worden ist. Wir sind Soldaten in den Reihen gewesen — treue Soldaten hoffentlich, — doch wissen wir, daß unsere Bemühungen ohne die zunehmende Wachsamkeit, den weisen Rat und die liebevolle Ermahnung unserer Führerin wenig hätten nützen können.

Wir sind höchst dankbar für den Fortschritt, den wir gemacht haben und wir erkennen, daß unsere Segnungen nicht gering gewesen sind. Wir sind uns jedoch bewußt, daß wir die Ausarbeitung unseres Heils erst begonnen haben. In allem, worin wir in der Vergangenheit getreu gewesen sind, ist unsere Treue reichlich belohnt worden, und es wird mehr von uns in der Zukunft verlangt werden. Die Zeit ist noch nicht für uns gekommen mit unserer Arbeit aufzuhören. Heutigen Tages müssen wir die ganze Rüstung Gottes anziehen, daß wir vorbereitet sind einen erfolgreichen Kampf zu führen. Wir können nicht durch die falsche Vorstellung getäuscht werden, daß, weil Gottes Werk vollendet ist, nichts für uns Menschen zu tun übrig bleibt. Es wird von uns verlangt, daß wir die Wirklichkeit des Guten und die Nichtigkeit des Bösen demonstrieren.

Die Notwendigkeit und Wichtigkeit unserer Lebensarbeit nimmt an Bedeutung zu, doch wissen wir, daß Gott mit uns „wirket beide, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen”, und wir haben die bleibende Überzeugung, daß Seine Gnade für alle menschlichen Bedürfnisse genügend ist. Wir schätzen uns selbst noch nicht, daß wirs ergriffen haben. Eines aber sagen wir: Wir vergessen, was dahinten ist (außer der Frucht der Erfahrung, die wir sammeln), und strecken uns zu dem, das da vorne ist (immer nach der geistigen Wirklichkeit des Seins strebend); wir jagen nach dem vorgestreckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu.

Unser Präsident für das kommende Jahr ist Ihnen allen wohl bekannt. Er hatte den Vorzug vor mehr als zwanzig Jahren persönlich Unterricht von unserer Führerin zu genießen und ist seitdem in der Arbeit der Christian Science tätig gewesen. Ich habe das Vergnügen Ihnen Mr. Eugene H. Greene, C. S. D. aus Providence, R. J., vorzustellen.

Mr. Greene antwortete folgendermaßen:

Mr. Greenes Antwort.

Ich danke Ihnen, Herr Präsident, für die vortrefflichen Worte, die Sie über unsere geliebte Führerin gesprochen und auch für die gütigen Worte über mich. Ich möchte unserer lieben Führerin aufrichtig danken für diese Ehre, die mir zu teil geworden ist. Ich danke Ihnen, den Mitgliedern der Mutterkirche, für die neue große Liebe, die Sie an diesen heiligen Ort gebracht und an der wir alle mit einander teilnehmen können.

Ich habe seit kurzem — und vielleicht mehr als je zuvor — darüber nachgedacht, welche Stellung die Christian Scientisten heute wirklich einnehmen. In einem Zeitalter der sogenannten höheren Kritik, wo die wesentlichen Wahrheiten der Bibel offen angegriffen und als unpraktisch und phantastisch beiseite gelegt werden, beruht es auf sie für die künftigen Generationen die Vollständigkeit der Heiligen Schrift zu bewahren und in die menschlichen Herzen das Bewußtsein von der Allgegenwart und Unveränderlichkeit der heilenden und rettenden Macht des Wortes Gottes — geistig verstanden — einzuprägen. Die Wolkensäule bei Tag und die Feuersäule bei Nacht ist heutigen Tages sicherlich ein ebenso lebendiges Bedürfnis wie zu irgend einer andern Periode in der Weltgeschichte.

Die Menschheit hungert nach den lebenskräftigen Wahrheiten, die durch die Christian Science gelehrt werden, dieselben großen Wahrheiten, die von unserm Meister gelehrt wurden. Unsere geliebte Führerin hat durch die unendliche Liebe Gottes diese großen geistigen Gesetze der Existenz erkannt und hat dieselben nun uns zur Verbreitung übergeben. Glauben wir es wirklich? Verstehen wir die Bedeutung dieser Stunde? Dann stehen wir sicherlich den großen geistigen Gelegenheiten und Möglichkeiten aller Zeitalter gegenüber. Welch ein mächtiges Erbteil ist dies!

Der Bericht des Schatzmeisters Mr. Chase zeigte, daß die Finanzen der Kirche in gutem Zustande sind, daß dieselbe schuldenfrei ist und daß ein hinreichender Überschuß zur Verfügung steht. Der von Mr. Johnson überlieferte Bericht des Sekretärs lautet wie folgt:

Der Bericht des Sekretärs.

Geliebte Brüder: — Das seit unserer letzten Jahresversammlung verflossene Jahr ist hoffnungsvoll und erfolgreich gewesen. Die Errichtung dieses kunstreichen Gebäudes, frei von Schulden, hat die Menge staunend zum Nachdenken über die Bedeutung der Christian Science und den Genius ihrer Gründerin gezwungen. Das Verlangen nach Literatur hat alle früheren Aufträge bei weitem übertroffen und Berichte aus allen Orten, in denen die Christian Science Frucht getragen hat, beweisen ein zunehmendes Interesse.

Die Christian Science hat erfahren, was alle großen Reformen und Reformatoren durchgemacht haben. Als die Zeit kam wo die Gegner sie nicht länger unbeachtet lassen konnten, fingen sie an ihre Lehren lächerlich zu machen, zu verleumden und zu verdrehen, aber diese Anstrengungen haben niemals und können niemals die Stelle der Vernunft einnehmen und wie gern das Publikum auch Spaß und Spöttelei hat, so wird es doch schließlich ernstlich darüber nachdenken. Kein falscher Schein kann die Wahrheit verbergen.

Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, welche Unwahrheiten auf unsere Sache und auf Mrs. Eddy, deren verehrte Gründerin gehäuft worden sind; auch brauche ich Sie nicht zu fragen, ob Sie ihr in Gedanken und in der Tat in dem heiligen Kampf gegen alles Böse beistehen. Sie haben Ihre Treue bewiesen. In dieser bedeutungsvollen Stellung für die Wahrheit hat sie uns gelehrt die Methoden des großen Meisters zu befolgen, der nicht wieder schalt als er gescholten ward.

Während des letzten Jahres ist ein beständiges Wachstum in der Mutterkirche wie in den Zweigkirchen zu verzeichnen. Die Mitgliedschaft dieser Kirche ist jetzt 43,876; dies zeigt einen Zuwachs von 4,084 während des letzten Jahres. Die gesamte Mitgliedschaft der 645 Zweigkirchen, die Berichte einsandten, betrügt 42,846.

Diese Versammlung unter diesem großen schützenden Dom bezeichnet einen andern erhebenden Zeitabschnitt der Harmonie und des geistigen Verlangens täglich Christus-gleicher zu werden und wenn wir mit höheren Bestrebungen und frischem Enthusiasmus aus dieser Versammlung in unser Heim zurückkehren und die Kranken heilen und die Sünder bekehren, so laßt uns derjenigen aufs tiefste danken durch deren Bemühungen dieses große Gebäude errichtet worden ist und durch deren Mut, Liebe und Führung wir in stand gesetzt worden sind, heute in Gesundheit, Glückseligkeit, Heiligkeit und Liebe zusammen zu treffen.

Die letzte Stunde wurde den Berichten von Zweigkirchen gewidmet, die alle höchst ermutigend und zufriedenstellend waren. Sie bewiesen großen Zuwachs an Mitgliedern sowohl als ein zunehmendes Interesse für die Literatur der Christian Science. Zum Schluß wurde die Hymne: „Praise God, from whom all blessings flow“ gesungen. Alle Anwesenden schienen zu empfinden, daß dies eine der hilfreichsten und anregendsten in der neuen Kirchengeschichte gewesen und es wurde große Freude ausgedrückt über den aus allen Teilen des Feldes berichteten Fortschritt.

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